Annaberg – Prag

Die Nacht im Hotel war nach der Regenfahrt herrlich. Das Wetter hatte sich gebessert und so ging es bei zwar bedecktem Himmel aber trocken wieder über kleinste Strecken. Direkt nach der tschechischen Grenze ging es links rein durch den Wald, wo selbst die Tchechen hubbeliger Strecke ausschildern. Es kam mir auch direkt eine Horde GSse im Enduromodus mit einem Grinsen auf dem Gesicht entgegen. Bei bestem Sonnenschein ging es an Quadrat Kilometer großen Weizenfelder Richtung Prag. Überall kamen mir überbriete Mähdrescher auf kleinsten Feldwegen entgegen, immer durch einen vorausfahrenden Pkw gesichert. In Prag habe ich Quartier auf einem Campingplatz auf einer Moldauinsel bezogen. Nach einem Nickerchen bin ich mit einer kleiner Personenfähre (max. 20Pax) nach Prag übergesetzt. Hier tobt das Leben, überall wird Musik gespielt und Bier getrunken. Das schmeckt aber auch lecker hier. Ich durfte aber nicht zu lange trödeln, da die letzte Fähre um 21 Uhr zurück ging. Heute hat auch endlich Calea ihr Hengstfohlen zur Welt gebracht. Es ist der schwarze „Demba“.

186km, Durchschnitt: 44km/h

Arpke – Annaberg

Samstag 9:30 Uhr geht es dann auf die Bahn. Erst noch tanken und den Reservekanister auffüllen. Die Nimbus hat nur eine begrenzte Reichweite mit Reserve (10km). Erst nieselte es nur, aber schon nach kurzer Zeit musste ich den Regenkombi anziehen. Das Unwetter sollte sich bis Goslar auch nicht ändern. Danach wurde es langsam besser. Beim Griechen in Quetlenburg konnte ich schon draußen sitzen. Dann ging es weiter über kleinste Wege durch den wilden Osten, wo fleißig das Getreide gedroschen wurde. Hin und wieder gab es kurze Schauer. Im „Eispalast“ kurz vor Leibzig bin ich zu Kaffee und Kuchen eingekehrt. Dann war der Sprit alle und die nächste Tankstelle noch 30km. Kein Problem mit einem gefüllten Reservekanister ✌️
Den Zielort erreichte ich wieder in strömenden Regen. Der Käufer meiner anderen Nimbus hat sich sehr gefreut und meine Maschine „bewundert“. Ich übergab die versprochenen Ersatzteile und machte mich auf den Weg nach Annaberg, da hier alle Hotels wegen eines Countdown try Festivals belegt waren. In Annaberg fand ich ein Hotel direkt am Marktplatz mit preisgünstiger Tiefgarage (0,25 Cent für 24 Stunden am Wochenende). Hoffentlich wird das Wetter Morgen besser.

417km, Durchschnitt: 48km/h

Vorbereitungen

Die letzten beiden Jahre war ich mit der Nimbus bei den europäischen Gespanntreffen in Reddinghausen und Weiswampach/Luxemburg. Auf dem letzten Treffen in Luxemburg hatte ich mit dem Nimbusgespann auch den ersten Platz als älteses Motorrad unter 1000 Gespannen errungen. Dieses Mal soll es nach Ungarn gehen. Genauer gesagt nach Kiskunfelegyhaza. Wo das genau liegt ? Werde ich noch rausfinden.

Aber zuerst musste dass Gespann auf Vordermann gebracht werden. Bei einer Putz-/Entstaubungsaktion war mir aufgefallen, dass zwei Speichen am Hinterrad fehlten. Es waren zwar noch genug andere vorhanden, aber so wollte ich die 2500 km Tour nicht angehen. Mein bevorzugter Ersatzteil Dealer in Holland, Herr Herman Mejer schaffe es auch innerhalb von einem Tag zwei neue NiRo Speichen zu liefern. Nur sollte der Einbau doch schwieriger sein, als gedacht. Für mich übrigens auch das erste Mal. Um die Speichen in der Nabe einfädeln zu können muss man sowohl die Bremstrommel als auch den Antrieb von der Nabe abschrauben. Dann ging aber alles ganz einfach. Den Antrieb habe ich dann auch noch von dem alten Fett befreit und mit neuen Molybdän-Fett (270 Gramm) gefüllt. Heute wird das Rad wieder eingebaut und das Motorrad bepackt. Morgen soll es dann nach einem gemütlichenFrühstück los gehen.