Schlangen sind Fluchttiere


Wenn Schlangen irgendetwas Positives an sich haben, dann, dass sie Fluchttiere sind. Nur wenn sie sich in die Ecke gedrängt fühlen, oder man versehentlich auf sie tritt, wehren sie sich.

Unser neuer watchman Senoreh hatte uns ja gleich am Abend seines ersten Arbeitstages eine Schlange kredenzt, die er abends erschlagen hatte. Das war Freitag. Gestern, Montag, kamen wir nach zweitägiger Abwesenheit aus Georgetown zurück. Und weil Senoreh weiß, dass tote Schlangen uns eindeutig lieber sind als lebende, zumindest wenn es um solche Exemplare auf unserem Grundstück geht, konnte er es gar nicht erwarten, mir seine neueste Trophäe vorzuführen. Dieses Mal aber etwas aufgeregter als am Freitag. Denn nach seiner festen Überzeugung handelte es sich um eine Kobra. Das Belegexemplar lag nicht weit vom Zaun entfernt in der prallen Sonne und roch schon etwas streng. Ich habe das Reptil, wie schon das erste am Freitag, fotografiert, um es mit Bildern aus dem Internet abzugleichen. Jedenfalls war Senoreh abends am kochen, als er im Dunkel des Abends in seinem Körper spürte (so erzählte er es mir), dass eine Schlange auf dem Grundstück sein muss. Mit seiner Taschenlampe leuchtete er seine Umgebung ab und da war sie, die Spycobra. Er griff sich den nächstbesten Bambusknüppel und verfolgte das Vieh ums Haus herum übers ganze Grundstück, bis er sie endlich erwischte und ihr mit dem Knüppel Genick und Rückgrad brach.

Cobras sind sehr giftig. Von einer gebissen, ist das Leben eines Menschen innerhalb einer Stunde ausgehaucht, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Die sogenannten Spycobras spritzen, oder spucken ihr Gift dem Feind in die Augen. Wenn man die Augen nicht sofort spült, führt das zur Erblindung. Brillenträger haben da einen gewissen Vorteil. Um so eine Spycobra könnte es sich handeln. Aber es ist schwer anhand von Bildern eine Schlange zu bestimmen….Senoreh glaubt, sich mit Schlangen auszukennen und ist sich sicher, dass es eine Cobra war, und er war auch einen Tag nach der Jagdt recht aufgeregt. Das war nach der ersten Schlange, die wahrscheinlich eine harmlose Hausschlange war, anders.

Senoreh hielt es für erforderlich zu betonen, dass er gern bei uns arbeitet und bleiben wird. Da kam mir der Gedanke, dass andere Nachtwächter nach so einer Schlangenkillertour vielleicht schon ihren Job bei uns an den Nagel gehängt hätten….

Angesichts dessen, dass ich im März allein hier sein werde, bin ich froh, dass Senoreh da ist. Senoreh der Mutige, der Schlangentöter und einzige Feuertänzer Afrikas, der Unheimlichegeschichtenerzähler und Marabou, der Naturliebhaber, der auf seinen Fingerknöcheln Liegestütze macht um mir zu zeigen, wie gut die Wunde verheilt ist, die ich ihm vor ein paar Tagen behandelt hatte.

Es läuft

Nachdem alle Verbindungen in den Wasserleitungen dicht waren, haben wir uns nochmal ernsthaft mit der Solaranlage auseinandergesetzt mit der Erkenntnis:
der Standort ist nicht optimal, weil sie erst spät am Vormittag Sonne bekommt
der Sonneneinfallwinkel ist hier zwischen den Wendekreisen viel steiler als in Deutschland. Deshalb müssen die Paneelen nahezu waagerecht liegen und natürlich nach Süden ausgerichtet, weil wir ja nördlich des Äquators sind

Nachdem wir diese Überlegungen in die Praxis umgesetzt hatten, produzierte die Anlage deutlich mehr Strom. Außerdem haben wir damit begonnen, den Kühlschrank abends vom Strom zu nehmen mit dem Ergebnis, das die Batterie endlich voll geladen wurde. Und die kalte Masse Bier, Fruitcoctails und Flaschenwasser sorgt leicht dafür, das der Kühlschrank über Nacht kaum Temperatur verliert.

Außerdem haben wir gelernt, dass unser Huawei WLAN – gerät jeden Abend an die Dose und geladen werden muss.

Das mobile Solaraufladeteil funktioniert tatsächlich nicht zuverlässig. Ich hatte es im
März im Container mitgeschickt und hatte es vorher getestet und es funktionierte. Jetzt aber lädt es, dann wieder nicht. Wir hoffen, dass wir es umgetauscht kriegen.

Ja, wir haben die Probleme erkannt, und konnten sie lösen. Das gibt uns ein gutes Gefühl!??

Wir haben den dritten und letzten Bambus gefällt. Auch von diesem Bambus sind die Stangen rund 15 m lang. Moses, der uns dabei half, schlug mit seiner Machete geschickt die belaubten Äste ab, die Stangen lagerten wir extra. Die Hälfte des Grundstücks war hoch mit diesem Grünzeug bedeckt. Ein Paradies für Schlangen war geschaffen. Moses, der sich einen kleinen Vorschuss für die Reparatur seines Autos erbeten hatte, tauchte nicht wie verabredet am nächsten Tag wieder auf, um aufzuräumen. Mit allerlei Ausreden blieb er mehrere Tage fern und tatsächlich beobachtete jemand, wie eine Schlange unter dem Grünzeug verschwand.??

Freitagmorgen stellte Louis, unser Baumeister, uns Senoreh vor, der bei uns gern den watchman machen will. Nachdem Kurt mit Senoreh ein amtliches Vorstellungsgespräch geführt hatte, befanden wir ihn für geeignet. Er fing sofort an. Nachdem wir am frühen Abend vom Flughafen wiederkamen, wir hatten Kurts Neffen Amrik dort verabschiedet, zeigte mir Senoreh als erstes die lange Schlange, die im Laub lag und die er erschlagen hatte. ?

Senoreh

Senoreh ist ein langer, schlaksiger Mann von 35 Jahren und lebte bisher bei seiner Mutter. Sein Vater war zunächst als Jäger unterwegs, wurde dann Soldat und gehörte zum inneren Zirkel von Sicherheitsleuten des früheren Diktators Yayah Jameh. Nach der Pensionierung war er als Marabou, also als Kräuterheiler aktiv. Das scheint Familientradition zu sein. Auch Senoreh sollte zur Armee und in die Fussstapfen seines Vaters treten, hatte aber keinen Bock aufs Soldatsein. Deshalb nahm man ihm seinen Pass ab. Er hat eher eine musische Ader, malt, trommelt, baut auch selber Trommeln, ist Feuertänzer und hat die Heilkunst und Kräuterlehre von seinem Vater übernommen. Er heilt also auch. Er ist Gläubiger und praktizierender Moslem, das bedeutet, er trinkt keinen Alkohol, raucht nicht und er betet. Er ist mir sympathisch und ich glaube, dass ich gut aufgehoben bin, wenn ich im März ohne Kurt hierher komme. Freitagabend jedenfalls, nachdem er Kurt alles gezeigt hatte, was er an Arbeit den Tag über erledigt hatte, saßen Kurt und ich später draußen beim abendlichen Pastis und konnten durch die offene Tür seiner Unterkunft ihn beim Gebet beobachten. Die Ruhe und Stille seines Gebetes wirkten auf mich einerseits entspannend, andererseits strahlte die Situation eine unfassbare Kraft auf mich aus. Nachdem er mit seinem Gebet fertig war, setzte er sich zu uns und wir wechselten noch ein paar Worte. Während er morgens doch sehr nervös und unsicher erschien, war er jetzt doch merklich ruhiger.

Wir verabschiedeten uns dann, wünschten ihm eine gute Nacht in seiner neuen Unterkunft und konnten dann beobachten, dass er den Abend noch mehrere Rundgänge mit der Taschenlampe ums Haus machte. Das fand ich nicht nur beruhigend, sondern richtig klasse!??

Samstagmorgen sind wir dann früh mit dem Moped los, Ziel Janjanbureh (Georgetown). Aber über diese Lustreise, die mit einem jähen „Puff“ 15 km vor unserem Ziel und mit einem amtlichen Kolbenfresser endete, schreibt Kurt jetzt ausführlicher…?

Während ich neben dieser Schmierbude von Reparaturwerkstatt auf einer Bank im Schatten eines Schlachterstandes das Gewese um mich herum beobachtete, kam ein Senegalse vorbei mit einem großen Tablett voll mit Tübchen und Döschen voller Cremes, die z.B. geeignet waren, den gestählten Alabasterkörper eines Wrestlers zum Glänzen zu bringen, Kurt wollte diese Creme aber nicht. Er mag seine Gründe dafür haben. Der Mann setzte aber sein Tablett neben mir ab und ich studierte sein Angebot etwas genauer. Dabei fiel mir eine Creme mit dem Namen „Scorpion“ auf! Und tatsächlich sollte diese Salbe auch von üblen Muskelschmerzen befreien. Also direkt gekauft, und tatsächlich heizte Sie meinen Muskelschmerzen ordentlich ein, so dass nach 3-malignen Einschmieren schon alles wieder gut war.

Fluss Safari

Heute ist mein 58zigster Geburtstag. Die Nacht im Guesthouse war recht angenehm kühl und ruhig. Leider gibt es hier nichts zu essen. Wir frühstückten dann im Yaya Restaurant, aber auch nur Kaffee, da es hier auch kein Frühstück gibt. Bei Banna gab es dann auch nur Kaffee, später brachte er aber drei Tapalapas mit Omelett mit und ohne Ketchup. Mit Ketchup schmeckt gar nicht so schlecht. Dann entwickelten wir den Plan mit der Fluss Safari. Dazu mussten wir mit der kostenlosen Fähre auf die andere Seite des Flusses. Janjanbureh liegt auf einer Insel. Hier haben wir dann ein Buschtaxi gefunden, welches aber eine defekte Kupplung hatte. Das heisst zum Losfahren den ersten Gang rein und den Motor starten, der Wagen hoppelte los. Die anderen Gänge wetden dann ohne Kupplung mit mehr oder weniger Gefühl eingelegt. Das klappt nicht immer geräuschlos. Manchmal musste auch Banna den Kontrolleur Boy mit helfen den Wagen anschieben, wenn der Anlasser den Wagen bergauf anlassen sollte. Wir haben nach 20 km und mehreren Stopps den Zielort erreicht. Kurz vor den Ziel hat sich auch noch der Auspuff am Krümmer gelöst. Es wurde ziemlich laut und der Auspuffqualm entlud sich in den Innenraum. Bis zum Boot waren es ca. 1,5 km Fussmarsch, den auch einige afrikanische Frauen mit Gepäck absolvieren mussten. Als wahre Gentlement nahmen Banna und ich ihnen natürlich die schweren Lasten ab. Das Boot kosten für den Trip 2000 Dalasis. Wir holten noch den Guide für den Schimpansen Nationalpark ab. 1979 wurden mit Hilfe der USA und UK drei Insel mit Schimpansen besetzt, die sich fleißig vermehren. Sie werden täglich zugefüttert und behandelt, wenn nötig. Auf einer Insel wurden zwei Weibchen mit einem Männchen ausgesetzt. Jetzt sind es über 10 Generationen Inzucht schon gut 30 Tiere. Wir tuckern so vor uns hin und sehen dann unser erstes Krokodil. Es hat eine beachtliche Grösse und liegt dort mit weit aufgerissenem Maul. Dann finden wir auf der Rückfahrt einen Baum mit gut 5 Schimpansen, die Früchte naschen. Sie lassen sich durch uns auch nicht stören. Als wir weiterfahren sehen wir auch noch eine dreiköpfige Hippofamilie, die uns neugierig beäugen. Zu nahe wollen sie nicht ranfahren, da die Afrikaner doch gehörigen Respekt haben. So haben wir die „Big Three of Gambia“ gesehen. Nach dem Ausflug fahren wir mit der Fähre wieder zurück und müssen noch auf ein Regierungsauto warten. Kurz darauf kommt auch noch die zweite Frau des Präsidenten mit zwei Begleitautos an. Sie werden mit grossen Ehren und einer Schülerblaskapelle empfangen. Die „Second First Lady“ ist dann sogar ausgestiegen und hat dem Volk die Hand geschüttelt. Ein erlebnisreicher Tag geht zu Ende und ich bin wieder einen Tag älter. 

Mit dem Motorrad nach Janjanbureh

Andrea wollte mal wieder Banna in Janjanbureh (Georgtown) besuchen und wir beschlossen dies mit der Honda XL185 zu tun. Den Hangepäckkoffer mit zwei Gummiriemen (aus alten LKW Schläuchen) gesichert und los ging es um 7:30 Uhr auf die Reise. Die Experten von der Rallye waren der Meinung, dass es ca. 200 km wären, aber es waren 280 km. Kurz hinter Brikama gab es das Frühstück, das heisst für jeden eine Tasse Kaffee und ein halbes, trockenes Baguette (Tapalapa). Jetzt wares es nur noch 240 km. Die Etappen wurden dann aber immer kürzer und wir schafften selten mehr als 30 km, da mir entweder der Hintern wehtat oder Andrea die Schulter. Und dann ist es passiert. Ca. 17 km vor dem Ziel gibt es einen Knall und das Motorrad steht und qualmt vor sich hin. Vorher schon Leistungsverlust, dem ich mit übermässigem Gasgeben beikommen wollte. Ein kapitaler  Motorschaden. Andrea hat direkt Banna informiert, der dann auch mit einem geliehenen Motorrad ankam. Wir nahmen die Gummibänder und bastelten uns ein Abschleppseil. Andrea hinten bei Banna mit drauf und dazwischen der Koffer. So wurde die Honda bis in den Ort geschleppt, wo ein fähiger Mechaniker sein sollte (ca. 6 km). Ich hätte nicht gedacht, dass der Gummi hält, hat er aber. Jetzt wurde der Fehler fachmännisch analysiert. Zündkerze raus, Öl in den Brennraum, der kleine Bube musste kicken, der Chef hält den Finger auf das Kerzenloch. Kompressionsmessung auf afrikanisch. Diagnose: keine Kompression. Also muss der Motor raus und zerlegt werden. Alles keine Sache. Und dann finden sie den Fehler: der Kolben hat geklemmt und hat Material abgespant, welches bei den Ventilen angekommen ist. Der Kolben muss neu, der Zylinder sieht noch gut aus. Banna geht mit dem Hauptmechaniker los, auf der Suche nach dem richtigen Kolben. In der Zwischenzeit werden die Ventile augebaut. Das Material vom Kolben, welches sich an den Dichtflächen im Zylinderkopf abgelagert hat wird vorsichtig mit dem Schraubenzieher und vorsichtigen Schlägen abgespant. Danach werden die Ventile mit Schleifpaste wieder eingeschliffen bis sie die Dichtigkeitsprüfung mit  Benzin bestehen. Dann wird der Kopf wieder zusammengebaut. Leider wurde kein passender Kolben gefunden. Banna packt den Zylinder und Kolben ein und wird vesuchen ein passendes Teil in Serrekunda zu finden. Alle restlichen Teil werden in eine Kiste getan, das Motorrad bleibt erstmal hier. Ich fahre mit Banna auf dem Motorrad nach Janjanbureh, Andrea nimmt ein Buschtaxi. Jetzt erst mal was essen und den Frust mit Bier herunterspülen. Morgen habe ich ? Geburtstag.

Endlich einen Watchman

Nachdem ich mit Andrea und Amrik wieder viel am Haus gebaut habe und auch das Watchman House fertig geworden ist, haben wir allen Bekannten gesteckt, dass wir eine Watchman brauchen. Eigentlich dachten wir, dass wir ihn „umsonst“ bekommen, da er ja Wohnen, Wasser und Strom umsonst hat, aber so läuft das hier nicht. Die meisten wohnen auf ihrem Compunt und bezahlen sowieso keine Miete. Moses, mit dem ich das Motorrad zugelassen habe hat sich später doch als sehr unzuverlässig herausgestellt. Den „Boy“, den Louis vorstellen wollte ich nicht gekommen, bzw. kam zu spät und traute sich dann nicht mehr. Sonst kam keiner, Deshalb brachte Louis heute noch einmal den Boy „Senoreh“. Es folgte ein klassisches Vorstellungsgespräch, bei dem herauskam, dass er schon 35 Jahre alt ist und keine Ausbildung hat. Auch hat er keinen Pass mehr, da er sich geweigert hatte dem Militär beizutreten, wie sein Vater und sein Zwillingsbruder. Aber er kann Trommeln und welche bauen, sowie Feuertänze aufführen und als Einziger auf der Welt mit einem Feuerhut tanzen. Außerdem war sein Vater ein Marabu und von ihm hat er die Kräuterkunde gelehrnt und verdient sich als Kräuterdoktor. Außerdem liebt er die Natur und wird sich gern um den Garten kümmern. Wir fanden, dass sind gute Voraussetzungen, um bei uns anzufangen. Wir haben ihn sofort eingestellt. Lohn bis März sind 2000 Dalassis, nach dieser Probezeit auch 3000.

Heute haben wir Amrik am Strand besucht und danach über das „Blue Kitchen“ an den Flughafen gebracht. Es gab dort eine riesige Schlange von Menschen, ich hoffe, er hat es geschafft. Als wir zurück zum Haus kamen hat uns Senoreh freudig begrüßt und uns erst einmal die Schlange gezeigt, die er erlegt hat. Sie ist ca. einen Meter lang und hatte einen gelben Bauch. Ob sie wirklich giftig war könnten wir nicht mehr ausprobieren, da sie schon keinen Schwanz und keinen Kopf mehr hatte. Außerdem hatte er schon alle Arbeiten erledigt, die gemacht werden sollten. Alle Palmen und Bäume haben einen Giessring, er hat eine Ananas gepflanzt, die Blätter das Bambusses sind weitgehend verbrannt und alles sieht gut aus. Von uns hat er noch eine wiederaufladbare Taschenlampe bekommen, über die er sich sehr gefreut hat. Zum Aufladen kann er die Solaranlage benutzen. Der Wechselrechter ist in seinem Zimmer. Hier kann er dann auch sein Handy aufladen. Er scheint sehr glücklich mit der Situation zu sein, vor allem, da er schon den ersten Lohn im Voraus bekommen hat und schon einen Großteil seiner Mutter geben konnte.

Morgen fahren wir für drei Tage nach Georgetown. MAl sehen, wie das Gelände nach unserer Rückkehr aussieht.

Zulassungsstelle

Letzten Sonntag haben wir Moses getroffen. Ein alter Bekannter von Andrea. Er scheint sich in letzter Zeit sehr zum Besseren gewandelt zu haben, trinkt fastnichts Mehrung kifft nur noch wenig. Er bot sich an, uns bei der Zulassung des Motorrades zu helfen, das dauere vielleicht eineinhalb es Tag, nicht länger. Montag um 10 Uhr solle losgehen. Pünktlich stand er an der „Garage“, dem lokalen Taxistand hier im Ort. Ich hatte einen zweiten Helm mitgebracht und schon brummten wir los nach Brikama der 12 km entfernten Distriktstadt. Dort zur Vesicherung und die war schnell gemacht. Ein kurzes Abschätzen des Motorrades und schon war der Tarif 465 Dalassis festgemacht (ca. 9 Euro Jahesprämie). Die Roadtax (Strassenbenutzungssteuer) ist standardmäßig 300 Dalassis. Für den Antrag braucht man allerdings eine Steuernummer ( TIN=Taxi Identifikation Number), die von Moses hätte gereicht, aber er hat seine kürzlich verloren, also wollten wir Andrea‘ s nachreichen. Die Telefonnumer von Moses hatte allerdings gereicht. Jetzt wollte man nur noch das Nummernschild. Da ic h noch deutsche Nummern hatte musste ich erst einmal ein Nummernschild besorgen, also zum Customs (Zoll).

Dort habe ich dann auch meiner persönlich TIN bekommen, war gar kein Problem und kostet nur 300 Dalassis. Da ich aber gar keine Papiere von dem Motorrad hatte, waren wohl in Deutschland geblieben und vor allem keine Importpapiere, musste ich noch einmal zur Grenze fahren. Das ist auch nich weit, ca. 25 km. Es ging auch relativ flott. Man bräuchte nur die Fahrgestellnummer. Der Beamte kam mit raus und schrieb die Nummer mit auf die Quittung. Nach Zahlung von 3500 Dalassis war das Motorrad verzollt. Jetzt zurück zur Polizei. Die fand die Nummer, die der Zoll auf die Quittung geschriebenhat, aber nirgends am Motorrad wieder. Anscheinend konnte der Beamte vom Zoll nicht Lesen oder Schreiben, oder beides nicht. Wir mussten noch einmal zurück und ein neuer Zettel musste geschrieben werden. Ich war dementsprechend geladen. Zeitweise begutachteten bis zu vier Beamte die Fahrgestellnummer. Am Lenkkopf war sie auch schlecht zu lesen, aber am Typenschild einwandfrei. Ich beharrte darauf erst wegzufahren, wenn mir die Nummer auf der Quittung gefallen würde und es brauchte noch einmal zwei Anläufe, bis sie einiger Maßen stimmte. damit wieder zurück zur Polizei. Jetzt waren sie zufrieden und entschuldigten sich noch einmal für die Unannehmlichkeiten. Beim Zoll in Brikama bekamen wir nach Zahlung einer kleinen Gebühr die Nummer zugewiesen. Diese würde noch einmal von der Polizei abgesegnet, nach einer kleinen Gebühr, und schon konnten wir wieder zur Versicherung. Die bekamen wir auch tatsächlich ausgehändigt mit dem richtigen Kennzeichen. Nur die Roadtax könnte man uns nicht mitgeben, da der Mitarbeiter gerade nicht da war. Da müssen wir demnächst noch einmal wiederkommen. Bis das richtige Nummernschild geprägt ist und wir es bekommen dauert es noch eine Woche. Moses wird dann angerufen und kann es abholen. Bis dahinfahren wir mit dieser Nummer, von Andrea liebevoll auf die Rückseite des Original gepinselt, herum.