Ramadan

Von Andrea

Gestern war der erste Tag des Ramadans. Vorgestern noch war man sich nicht sicher, ob der Ramadan heute oder morgen beginnt. „Wenn wir heute Abend auch nur eine ganz, ganz feine Mondsichel sehen können, beginnt morgen der Ramadan. Wenn nicht, dann beginnt er erst übermorgen.“ ließ ich mir von Ali erklären. Alle würden in den Himmel schauen und die Mondsichel suchen.

Offensichtlich erschien sie am Freitagabend, denn seit gestern ist Ramadan. So war das Dorf gestern Abend, als wir gegen acht vom Strand nach Hause fuhren, auch gespenstisch leer, die Straßen wie ausgefegt. Kaum eine Menschenseele war zu sehen. Das habe ich hier so noch nie erlebt! Aber die Menschen waren vermutlich alle zu Hause, um im Kreise ihrer Familie das Fastenbrechen zu begehen.

Ach ja, Ramadan. Unsere sudanesischen Freunde in Arpke sind ja immer sehr am Stöhnen, wenn der Ramadan beginnt. Aber hier merkt man den Leuten bisher nicht an, dass es sie sehr belasten würde. Das kommt vielleicht noch. Es ist ja auch schon ein riesiges Gemeinschaftserlebnis, dass die Moslem weltweit vereint. Und das bringt ja auch eine gewisse Euphorie mit sich…

Gerhild ist da!?

Von Andrea

Gerhild ist da. Gerhild ist eine unserer wenigen, wackeren Gäste, die ich zu meiner Geburtstagsfeier eingeladen hatte und die tatsächlich auch nicht nur zugesagt, sondern auch wirklich gekommen ist. Gerhild ist die ältere Schwester meiner Grundschulfreundin Hiltrud und unserer Mieterin Jutta. Ich bin als Kind quasi bei der Familie mit aufgewachsen, kenne sie alle und freu mich, das Gerhild den Weg hierher gefunden hat.

Um Gerhild den Einstieg ins afrikanische Leben ein klein wenig zu erleichtern, haben wir sie für die erste Nacht bei uns beherbergt. Sie hatte das Angebot gern angenommen.

Ihr Flugzeug hatte ordentlich Verspätung und wir mussten lange am Flughafen auf sie warten. Wie sich dann herausstellte, hatte der Flieger aufgrund eines Notfalls auf Teneriffa zwischenlanden müssen!

Jedenfalls kam Gerhild gesund und guter Dinge in Banjul an und wir fuhren heim. Wir klönten noch lange, bevor wir uns alle schlafen legten.

Wakeywakey Kaffee mit Keksen

Zum ersten Frühstück gab es Kaffee und Kekse. Zum Aufwachen. So haben wir es uns hier angewöhnt. Dann macht man was, der auch nicht, und dann gibt es richtiges Frühstück. Das gab es heute auch, nachdem Kurt mit Gerhild Brot und Eier kaufen war.

One Kg livewests

Von Andrea

Für meine Geburtstagsgäste wollte ich gern eine Angeltour auf dem Grenzfluss zwischen Gambia und dem Südsenegal organisieren. Der ersten Organisator, den ich fragte, nannte einen Preis von 2.500Dalasi, also rund 45€ pro Person! Ich hab nur gefragt, ob er einen Knall hat und bin auf keine weitere Diskussion eingegangen. Ich hatte aber eine Telefonnummer von einem Anbieter, und da habe ich dann Banna drauf gesetzt. „1200 Dalasi pro Person will er haben. Aber er hat nur sechs Angeln. Ihr seid zu siebt.“ sagte mir Banna am Telefon. „Sag ihm, ich zahle 1000 Dalasi pro Person alles inclusive. Ansonsten wird das nichts.“ dann Banna: „Okay, 1000 Dalasi, six lines but you have to buy livevests.“ „I have to buy livevests? Where should I get them?“ „Yes, ohne Kg livevests!“ „One Kg livewestst? Whats wrong with you?“ „Yes, one Kg crevettes, thats what the fish like the most!“ „Ah, oh, you talk about shrimps!“ „Yes, one Kg!“ – allright. Now I‘ve got it….

Ach, was für ein Tag…

Von Andrea

Der Tag fing gut an. Mit einem ausgiebigen Frühstück…Unser Freund Banna kam gestern Abend zu uns. Heute Morgen hat Kurt ihn überredet, die schweren redwoodbalken auf die Säulen von unserer zukünftigen Aussenküche zu hiefen.

Wie von Engelshänden getragen?

So haben die beiden Balken um Balken, insgesamt drei, auf die Säulen gehievte! Und die Biester sind echt schwer. Als das geschehen war, wollten wir die alte Mc Culough Kettensäge nach Brikama bringen, um sie reparieren zu lassen. Banna sollte sie dann mit nach Janjanbureh nehmen, um dort ein Boot zu zerlegen. Leider sprang die Vanette nicht an. Die Batterie machte schlapp. Dienstag morgen noch sprang sie an wie eine junge ich weiß nicht was, aber jetzt wollte sie nicht mehr