The Skandinavien Big Four

Auf Safari in Ostafrika, in Kenia, sind die Big Five das große Ziel. Dazu gehören Elefanten, Nashörner, Büffel, Löwen und Leoparden. Die will man gesehen haben. Hier im Norden Scandinaviens sind es die Big Four: Elch, Rentier, Polarhase und Polarlicht. So habe ich mir das jedenfalls ausgedacht. Elch und Rentier haben wir schon gesehen. Jetzt brauchen wir noch Polarhase und Polarlicht. Letzteren sind wir verflixt dicht auf den Fersen. Morgen früh ab 5 Uhr könnte es soweit sein. Zwar gab es die beiden Abende im Camp in Schweden auch Polarlichter, aber da war die Chance auf welche ziemlich klein. Außerdem zeigen sie sich nachts. Da schlafen wir. Und so haben wir die Polarlichterscheinungen in Schweden verschlafen. Für Morgenfrüh wird ein KP Index von 6 vorausgesagt. Das ist wirklich hoch!

Der Hase, der ist schlau!

Chips, Trips, heiße Würstchen?

Gestern erlitten wir einen Kulturschock! Nachdem wir erst feststellen mussten, das Schweden in den kollektiven Winterschlaf gegangen ist und alle Geschäfte und Restaurants in großen und kleinen Städten, Museen und Souveniershops seid vor Weihnachten geschlossen sind, und wir dann durch Zufall in diesem tollen Camp in der Wildnis gelandet sind, trafen wir gestern bei unserer Ankunft im finnischen Sirkka auf einen amtlichen Skizirkus, wie ihn die Schweden noch nicht erlebt haben!
Hier in Sirkka finden im Skigebiet am Berg Levi auch Weltcup Rennen statt. Hier tobte das Leben aber sowas von! Alle Restaurants offen, nicht nur die Pizza und Kebab Braten. Überhaupt „Pizza und Kebab“! Was für eine Kombi ist das eigentlich? Naja, das Ergebnis einer solchen Kombi durften wir ja am ersten Weihnachtsfeiertag in Lulea kennenlernen….keiner kann irgendwas davon….ach, egal. Gestern in Sirkka aßen wir lecker gegrillten Lachs, bzw. gebratene Auberginenstreifen der sich vegetarisch ernährende Ehemann. Und es war gar nicht mal so billig! Die Portion gegrillten Lachs, die ich entgegen den meisten Restaurantportionen tatsächlich auch mal aufzuessen schaffte, kostete süße 33€! Ja heißa! Wie gut, dass wir im Urlaub sind!

Der Campingplatz in Sirkka war voll, für uns kein Platz mehr. Also fuhren wir zu dem ausgewiesenen Stellplatz, der sich als Parkplatz direkt an der Piste entpuppte. Und als wir da so in unserer gemütlichen Kemenate so vor uns hin Bücher lasen, klopfte es an unserer Tür! Nun, wir sind durchaus auf unsere bunte GERDA angesprochen worden. Mit ihr kommt man leicht ins Gespräch mit anderen Menschen. Das ist durchaus so gewollt. Aber als es gestern an der Tür klopfte, das war etwas ganz Besonderes. Der Anklopfende meinte, durchaus nicht mehr sich ganz klar artikulierend, dass wir so ein schönes buntes Auto hätten. – Ja, mein Freund, es ist bunt. Da hast Du recht. – Und jetzt, so im Unterton von „wolle Rrrose kaufe?“ fragt er: „Braucht Ihr noch Marihuana?“ Uiiii nee, Danke! Wir sind zufrieden. Aber Danke fürs Angebot!

Die Nacht war relativ laut, mit vielen Stimmen draußen, heftigen Wind, der an unserer GERDA ruckelte und zuckelte, Pistenraupen und sonstige lärmenden Fahrzeuge. Dazu die Zeitverschiebung in OEZ, gleich MEZ+1. Alles klar?

Heute ging es dann weiter Richtung Norden nach Inari, am großen Inari See.

Tag 10: Lappeasuando Lodge – Sirkka, km 2677

Gestern hatten wir richtig Glück. es hatte ein Pärchen bei der Lodge abgesagt und so haben wir einen Platz auf dem Schlitten ergattern können und sind noch einen Tag geblieben. Aber heute ging es weiter, die Strassen waren gut zu fahren und so sind wir Richtung Finnland aufgebrochen. Eigentlich wollten wir nach Mounio, aber da scheint es langweilig zu sein. So haben wir den Plan noch einmal umgeworfen und sind ins Skigebiet nach Sirkka. Das Skigebiet heisst Levin und hier werden im November Weltcup Rennen gefahren. Auf dem Campingplatz war alles voll und so sind wir auf einem Stellplatz von „Park4night“ untergekommen. Es handelt sich hierbei um den Parkplatz am Sessellift, der wohl auch für Wohnmobile frei ist. Besser geht es ja nicht.

Direkt in der Innenstadt. Wir haben dann mal angefangen zu bummeln, nachdem es zwar am Lift jede Menge Buden gibt und es auch recht nett aussieht, aber es da zur Zeit keine Restauration gibt. Das würde in unseren Skigebieten nie passieren. Noch nicht mal eine Glök Bude. Zumindest haben wir ein nettes Lokal gefunden, wo es sogar Zapfbier gab. Herrlich.

Morgen geht es dann weiter nach Inari am Inari See.

Ein Wort zur Polarnacht

Nun bin ich kein Meteorologe und auch keine Meteorologin. Ich habe mich mit der Konstellation Erde, Sonne, Erdachse, das eiern der Erdachse und Polarkreis auseinander gesetzt. Ich habe verstanden, wie es zur Polarnacht und zur Mittsommernacht kommt. Aber ich konnte mir nicht vorstellen, wie Polarnacht aussieht. Wie das ist. Jemand in Deutschland schwärmte mir von diesem wunderschönen Licht vor, diesem rosafarbenen Himmel. Jetzt weiß ich, was sie damit meinte. Wenn man es geschafft hat, nördlich des Polarkreises zu kommen, geht nicht plötzlich das Licht aus. Von wegen zack dunkel. So läuft das nicht. Die Sonne scheint ja trotzdem noch. Sie schafft es nur nicht mehr über den Horizont, über den Polarkreis. Aber sie beleuchtet den Himmel. So muss man sich das wohl vorstellen. Je weiter man Richtung Norden kommt, desto dunkler wird es dann, aber davon sind wir noch weit entfernt. Hier beginnt morgens gegen halb neun der Tag am Horizont. Ganz vorsichtig und zurückhaltend. Dann bleibt es lange, bestimmt zwei Stunden hell wie an einem schönen Wintermorgen, nur bleibt es so lange so jungfräulich hell, so ein frisches, unverbrauchtes Hell. Und dann wirkt dieses Licht plötzlich verbraucht und es geht allmählich und über Stunden in Dunkelheit über, bis es um allerspätestens 15.00 Uhr stockfinstere Nacht ist. Die Farben, die in dieser Weltengegend an den Himmel gemalt werden und sich immer wieder ändern, dieses Schauspiel der Natur, dass ist mit Worten und Fotos kaum zu beschreiben. Es ist einfach umwerfend schön. Es ist dramatisch, es treibt mir Tränen vor Unfassbarkeit und der Dankbarkeit in die Augen.

Nordkap oder nicht Nordkap,

das war für ein paar Tage die Frage. Natürlich wollten wir ans Nordkap, das war unser erklärtes Ziel. Im Laufe der ersten Tage wurde dann klar, wieviel Kilometer wir am Tag fahren, ohne dass es unangenehm wird. Das waren dann nicht mehr gut 500km wie in den ersten drei Tagen, sondern um die 200 Kilometer. Die Straßen sind geräumt, aber nicht Schnee- und Eisfrei. Mit unseren sehr guten Winterreifen fühlt sich eine Geschwindigkeit jenseits der 70 km/h nicht mehr sicher an. Die Schweden mit ihren speziellen Articreifen lachen da nur müde drüber und rauschen mit 100 km/h an uns vorbei.
Am Nordkap ist es nicht unbedingt kalt, aber andere Wetterkapriolen sind dafür an der Tagesordnung, Wetter wie Sturm und Schnee. Und das Wetter kann dort nicht nur sehr kurzfristig umschlagen, sondern auch zu Strassensperrungen führen. Oder man muss auf das Räumfahrzeug warten, gegebenenfalls Stunden. Das alles sagt uns WetterOnline allerdings nicht. Dafür geht man auf entsprechende Homepages der entsprechenden norwegischen Behörden.
Und so trafen wir hier im Camp ein Paar, das gerade einen erfolglosen Versuch hinter sich hat, ans Nordkap zu kommen. Ins Schwärmen kamen Sie über diesen misslungenen Versuch nicht unbedingt, auch wenn es landschaftlich umwerfend schön war…

Unsere Entscheidung, die wir seid Tagen vor uns her schoben und immer mal wieder vorsichtig diskutierten, war damit gefallen. Wir haben für einen solchen Versuch alle möglichen Kapazitäten. Wir haben genug Strom an Board, die Heizung funktioniert, genug Essen und Trinken ist da. Im Großen und Ganzen sind wir gut vorbereitet. Einzig an Zeit mangelt es uns. Zusammengerechnet müssten wir, wenn’s gar nicht mal so blöd läuft, trotzdem täglich, ohne einen Pausentag fahren, wenn wir pünktlich wieder in Arpke sein wollen, bzw. müssen, weil unser Urlaub irgendwann zu Ende ist und Kurt wieder arbeiten muss. Und das geht einfach nicht. Und das wollen wir beide nicht. Für mich ist klar, dass ich diese Reise auf gar keinen Fall missen möchte. Ich bin froh und dankbar, dass wir das Abenteuer angegangen sind, aber ich weiß auch, dass ich nie wieder hier her kommen werde. Die mediterrane Leichtigkeit Südeuropas, die köstliche Küche dort – das liegt mir mehr! Aber wenn ich schon mal hier im Norden Europas bin, dann möchte ich auch Zeit haben. So wie heute, als wir kurzfristig doch noch eine Hundschlittentour mitmachen konnten. Ungewaschen, vom Frühstück weg. Egal, dann wasche ich mich danach. Egal, dann fahren wir eben morgen weiter! Ist ja auch so schön hier. So soll Urlaub sein.

es läuft

Wir haben gerade eine Glückssträhne! Gestern kamen wir im Lapeasuando Camp an und wurden aufs freundlichste Willkommen geheißen, und ob wir auch gleich ne heiße Suppe im Restaurant möchten? Na klar! Ein Tischnachbar schwärmte in den allerhöchsten Tönen von dem ukrainischen Koch und seinen nicht zu übertreffenden Kochkünsten. Und er hatte recht, die Kirchererbsensuppe war um Längen besser als unsere Dosensuppen. – Sollten wir nach der Veggiepizza in Lulea im Gourmetparadies gelandet sein? – Ja, das sind wir! Auch das Abendessen war vorzüglich.
Leider gab es für den nächsten Tag keine freien Plätze mehr für die Hundeschlittentouren, die von Natalie, einer Frau aus Rosstock und die Chefin hier, angeboten werden.
Na gut. Dann fahren wir morgen weiter, rüber nach Finnland. Abends in GERDA musste ich die Erfahrung machen, dass die Hundeschlittentouren in Finnland entweder für die nächsten zwei Wochen ausgebucht sind, oder überhaupt erst wieder im März angeboten werden. Einzig in Rovaniemi, dem Weihnachtsmanndorf in Finnland, werden Schlittenhundetouren angeboten. Und zwar viele. Sehr viele. Man kann auch sagen, sehr, sehr viele, oder auch zu viele. Aber schauen wir mal, wenn wir erstmal in Finnland sind, da werden wir hoffentlich noch kurzfristig was finden….

Und heute Morgen, wir bereiteten schon unsere Weiterfahrt vor, hieß es, zwei Gäste sind nicht gekommen! Geht in den Schuppen, zieht Euch Stiefel und Overalls an, Ihr kommt mit! Jippieeee!
Die erste Hälfte der Strecke saß ich auf dem Schlitten und Kurt fuhr, dann haben wir getauscht. Fünf Hunde zogen uns wie die Dolldeppen durch die polarnächtliche, von der unsichtbaren Sonne beleuchteten Winterlandschaft über Seen und durch Wälder. Und das Licht. Unbeschreiblich! Rosa, türkis, blau, lila – es ist mit Worten nicht zu beschreiben, wie schön das alles war! Und die Hunde! Die drehten beim Anspannen durch! Die wollten los! Die wollten laufen! Und machten einen Höllenlärm! Fünf zogen uns und unseren Schlitten. Und als die Bremse vom Schlitten endlich gelockert wurde, ging es in rasantem Tempo auch sofort los und Stille kehrte ein. Himmel, es war so schön! So schön! So schön, dass wir das Glück hatten, das zwei Gäste nicht kamen und wir diese Tour hier in der Nordschwedischen Einsamkeit und Wildnis machen durften!

Apropo Wildnis: um möglichst viele Klischees zu bedienen kreuzte auch noch ein Elch unseren Weg! Nicht zu glauben! Ich sah ihn von rechts hinter den Bäumen kommen und unsere Schlittenführerin ganz vorn bremste. Wir hielten an, um den Burschen, der beim, sofort bei Stillstand einsetzenden Gebelle der Hunde, kurz in Panik geriet, querte dann unseren Weg und verschwand im Wald.

Tag 8: Jokkmokk – Lappeasuando Lodge, km: 2400

Wir sind heute noch mal in den Ort Jokkmokk gefahren, da Weihnachten vorbei ist, aber die Geschäfte hatten immer noch nicht auf und das Samen Museum hatte auch noch geschlossen. So haben wir uns wenigstens die Kirche von außen betrachtet.

Weiter ging es Richtung Vittangi auf der E45, vorbei bei einigen Wasserkraftanlagen, die aber auch alle eingefroren waren und wohl auch keinen Strom machen können. Es ging hier durch die Berge, allerdings nicht höher als 500 Meter. Trotzdem waren die Strassen teilweise sehr v ereist, so daß wir nur ca. 50km/h fahren konnten.

Bei Vittangi gab es keinen Campingplatz und so haben wir schon 44 km vorher angehalten, neben einer wunderschönen alten Fussgängerbrücke. War wohl früher eine einspurige Autobrücke. Hier gibt es das Lappeasuando Camp, welches von einer deutsch sprechenden Nathali geleitet wird. Hier kann man alle Aktivitäten im Schnee machen, wie auch eine Hundesxchlitten Tour zu einer Kota in der Wildnis mit Vollpension. Ist aber alles ausgebucht, und so fahren morgen weiter. es gibt eine super Verpflegung hier. Vom Weihnachtsmenu haben alle geschwärmt. Auch wir wurden mit einem Teller Suppe begrüßt (kichererbsen) und Abends gab es ein drei Gänge Menü.Rote Beete Salat mit Walnüssen zur Vorspeise, dann Hühnchen in Safransosse auf Risi-Bisi, für mich auch ohne Hühnchen mit Salat, und als Nachtisch weisse Schokoladen Mousse mit Mandelsplittern. Dazu einen zünftigen Weinwein und ein Starköl. So läßt es sich leben.

Wir haben lebhaft die weitere Reise diskutiert, so daß vom Nebentisch ein Mann aufgestanden ist und uns die App mit den Strassenzuständen in Norwegen gezeigt hat… Er wollte zu Heiligabend ans Nordkap hat aber wegen des zu heftigen Windes und Schneesturmes nicht geklappt. Die Straßen waren aber immer noch gesperrt und somit hat sich auch unsere Diskussion erübrigt und ich musste mich der Situation beugen. So haben wir zumindest eine Entscheidung und die ist auch gut so.

kollektiver Winterschlaf

Was ist bloß mit den Schweden los? Sie sind nirgends zu sehen! Wenn sich mal einer draußen blicken lässt, dann, weil er seinen Hund Gassi führt.
Und die Restaurants – alle dicht! Gestern Abend, erster Weihnachtsfeiertag, wollten wir schön Essengehen, aber das auserwählte Restaurant war dann doch zu. Nebenan der Corner Pub. Bietet auch Essen an. Also rein da. Es war wirklich nicht gut. Einzig die Scheiben von Tomate und Gurke mit den Zwiebeln oben drauf, die Garnitur sozusagen, machte mich etwas an. Und ja, die Pommes waren okay.

Heute sind wir nach Jokkmokk, das auf dem Polarkreis liegt, weitergefahren. Ein kleiner Ort mit 2700 Einwohnern, aber recht touristisch, ein wichtiger Ort der hier lebenden Samen. Einige Restaurants für so einen kleinen Ort, einzig die Pizzabude hatte offen. Und die Pizza, die Kurt gestern Abend in Lulea bekommen hatte, vegetarisch, mit Oliven, Pilzen, Paprika und Ananas, alles aus der Konserve, rief auch nicht nach Wiederholung. Also rissen wir eine Dose Bohnensuppe auf.
In Norrköping hatten wir vor ein paar Tagen sehr lecker gegessen, also ich jedenfalls, Miesmuscheln in einer sehr leckeren Brühe mit Sellerie und Chillie zubereitet. Das war echt gut. Das Restaurant hieß La Vue, vielleicht gab es dort tatsächlich einen französischen Koch?

Wir haben gerade eine schwere Entscheidung zu treffen. Die Frage ist, ob wir zum Nordkapp fahren, oder nicht. Morgen fahren wir erstmal weiter Richtung Norden nach Vittangi. Dort werden wir noch einmal überlegen.

Bisher ist alles super gelaufen. Die Heizung hat in Lulela, wo wir zwei Nächte blieben, durchgebollert. Es ist allerdings dieser Tage auch nicht so richtig kalt. Also tatsächlich eher über Null Grad. Das wird sich demnächst aber ändern.

Die Polarlichter lassen auf sich warten. Heute war ein heller, wolkenloser Tag, die Sonne war kurz zu sehen, also schon mal nicht schlecht für Polarlichter. Allein, die Sonne müsste jetzt noch in Wallung kommen und Teilchen in die Atmosphäre streuen. Aber da hat die gerade kein Bock auf…

Jokkmokk und der Polarkreis. Das der Polarkreis kein Strich in der Landschaft ist aufgrund der Eierei der Erde auf ihrer Umlaufbahn hatte ich ja schon erwähnt. Dabei stellte sich mir die Frage, auf die ich aber keine Antwort fand: wie groß ist denn die Amplitude der Eierei? Also Meter, Kilometer? Heute bekam ich die Antwort, wenn für meine Bedürfnisse auch nicht exakt genug, denn ich wüsste die Breite gern für heute.

Tag 7: Lulea – Jokkmokk, km: 2248

in der Nacht hat es geregnet und die Temperaturen steigen in plus. Wir fahren zeit los und können bei Tageslicht auf die gut zu befahrene E4 einschwenken. Des Nachtens haben sich noch zwei Wohnmobile aus Bayern zu uns gesellt, die auch einen Tag Pause brauchten, der Schwiegersohn hatte wohl etwas zu doll Weihnachten gefeiert und hatte noch einen rechten Brausekopf. Die wollten nach Finnland zum Weihnachtsdorf, von wo der Weihnachtsmann mit seinem Schlitten losfährt. Kam so Gestern in den Tagesthemen. Aber der Weihnachtsmann kommt ja demnächst schon wieder zurück.

Wir fahren weiter Richtung Jokkmokk eine kleine Stadt mit ca. 2800 Einwohnern, hier trafen sich immer die Samen zum Wintermarkt und haben sich auch hier angesiedelt. Sie halten auch noch Rentiere, aber nicht „freie“, sondern im Wald und in Gehegen. Auch dieser Campingplatz betreibt wohl so ein Gehege, und man kann gegen ein kleines Entgelt (500 SEK) beim Füttern zuschauen.

Aufgrund vom 2. Weihnachtstag haben alle GEschäfte noch geschlossen und auch das Museum ist zu. Eigentlich wollten wir mal ganz zünftig Rentier essen, aber bis auf die Pizza- und Dönerbude hat alles zu. Und Andrea hat davon die Nase voll nach dem Fiasko in der Sportsbar. Ab morgen wird sich das alles wieder normalisieren, hoffentlich.

Hier warten wir erst einmal auf die Nordlichter, die vielleicht heute Abend zwischen 19 und 22 Uhr kommen sollen.

Tag 6: Lulea, km: 2069

Heute haben wir einen Ruhetag eingelegt. So haben wir mal ausgeschlafen bis es hell wurde, ca. 8:30 Uhr. Dann ausgiebig gefrühstückt mit Ei und so. Ist ja immerhin Weihnachten. Danach haben wir einen langen Spaziergang gemacht zur Insel, die in der letzten Nacht so ausgesprochen beleuchtet war. Der Weg dorthin führt über die zugefrorene Ostsee. Es ist eine sehr kleine Insel mit nur 6 Häusern drauf. Eigentlich hatten wir gedacht, dass es dort zumindest heisse Schokolade gibt, aber gar nicht. Errichtet wurde das ganze Ensemble von Lion Club, und es hätte auch eine warme Stube gegeben, aber nicht an Feiertagen. So sind wir den ganzen Weg wieder zurück und haben selbst den leckeren Glühwein (Elchtest) von Jutta gemacht.

Danach war erst einmal Siesta angesagt und Bücher lesen, oder umgekehrt.

Gegen Abend (16:00 Uhr) sind wir noch mal zum Abendessen ausgegangen. Ich wollte Andrea ganz chic in ein französisches Restaurant (Corsica) ausführen. Hatte aber leider geschlossen und so sind wir in einem Sportclub gelandet bei Hacksteak mit Pommes vegetarischer Pizza mit allem aus dem Glas oder Konserve und zwei Bier vom Fass (wahrscheinlich nur Leicht öl).

Da sind wir doch lieber wieder in die GERDA und haben es uns dort gemütlich gemacht. Gegen 20 Uhr sind wir schon wieder müde.