In Umea schon vor 8 Uhr aufgestanden, der Tag leuchtet schon ein bischen und schon bald (9.15 Uhr) machen wir uns auf den Weg. Unsere Nachbarn sind schon teilweise vor uns unterwegs. Es ist heiliger Abends Morgen und in Schweden ist dann schon Feiertag. Somit ist auch die Reception nicht mehr besetzt. Es geht weiter auf der E4 in stetigem Tempo und ohne Vorkommnisse.
Da es heute Abend Käsefondue geben soll brauchen wir noch das passende Brot. Sonnenblume Vollkorn passt da irgendwie nicht so recht. Wir finden auch noch einen Coop, der am 24.12. offen hat und können dort prima Toastbrot erwerben.
Beim Campingplatz, zu dem wir eigentlich wollten, hat es nicht geklappt, aber dafür haben wir einen Stellplatz in Lulea direkt am Wasser. Sogar mit Strom. Man kann online buchen und schon brechen wir mit unseren Moonboots zu einer Erkundungstour auf. Es ist sehr kalt, aber macht auch Spaß, dick eingepackt das auszuprobieren, ob es klappt. Aber wir sind alle skierfahren und noch ganz andere Temperaturen gewohnt. Wir wandern ein wenig auf dem See herum und durch die Fussgängerzone, aber es ist nicht viel los, am heiligen Abend, stockduster um 16 Uhr.
Abends gibt es dann Käsefondue und wir hängen noch etwas schlaff herum, morgen ist ein Tag off, wo wir noch mal die Gegend erkunden werden.
vertragen wir uns. Davon abgesehen, haben wir ein paar Kilometer gerissen und gehen es jetzt gemütlicher an. Von Freitag bis Sonntag sind wir gut 1500 Km gefahren. Seit gestern, Montag, gehen wir es entspannter an, rund 200km pro Tag müssen reichen. Bisher ging unsere Route westlich der Ostsee Richtung Norden durch Schweden. Heute haben wir Lulea, ganz im Norden der Ostsee, erreicht. Hier bleiben wir bis Donnerstag. Eigentlich wollten wir heute Abend in einen Weihnachtsgottesdienst, aber die einzige Kirche, die wir weit und breit fanden, den Dom von Lulea, war geschlossen. Vielleicht haben die Schweden es nicht so dolle mit der Kirche. Die Christianisierung fing erst spät hier an. Eine ganz interessante Geschichte, wie sich das Christentum hier in Skandinavien entwickelte.
Bislang sind wir immer auf der E4 gefahren, eine Art Autobahn. Überwiegend 3-spurig, also abwechselnd mal eine, mal zwei Spuren pro Richtung. Viel Wald, viel Gegend, viel Wasser. Und seid gestern voll der Schnee. Alles weiß. Es sieht schön aus!
Auch wenn Sonnenaufgang erst spät ist, ist zwei Stunden vor Sonnenaufgang das erste Tageslicht am Horizont zu sehen und es wird hell. Auch, wenn die Sonne untergegangen ist, bleibt es noch eine ganze Weile hell. Je weiter nördlich wir kommen, desto kürzer der Tag, d.h. Sonnenaufgang in Lulea heute um 9.56h, Untergang um 13.05h. Um halb vier heute Nachmittag war es tatsächlich stockenfinster. Wir sind zu der Zeit ein wenig durch die Nachbarschaft spaziert, aber es war kaum ein Schwede auf der Straße. Die sitzen bei der Kälte wohl auch lieber in der warmen Stube. Zumal am Heilig Abend…
Wir sitzen jetzt gemütlich in unserer wohl temperierten GERDA. Die Heizung hat schon mal schwer zu arbeiten, wenn es draußen sehr kalt wird, aber sie schafft es locker, uns warm zu halten. Und es ist unglaublich gemütlich hier. Jetzt ist Heilig Abend. Wir haben nach dem Spaziergang Bescherung gemacht und dazu einen guten Sekt getrunken, dann gab es Käsefondue und jetzt sitzen wir hier so rum. Gelegentlich sprechen wir. Miteinander. Oder auch jeder für sich. Naja.
Übermorgen geht es nach Jokkmokk. Das liegt auf dem Polarkreis, dem Wintersonnenwendekreis (mmmmh, mal wieder eines von den langen Worten…😅). Von dort fahren wir weiter Richtung Norden, bis wir die Dunkelheit erreicht haben. Dann werden wir entscheiden, ob wir ans Nordkap fahren, oder nicht. Das Nordkap war zwar ursprünglich unser vornehmestes Ziel, aber es gibt auch Argumente, die nicht dafür sprechen. Wir wollen das aber jetzt noch nicht entscheiden.
Es gab viele die sagten, im Winter, jetzt? Nach Norden? Da sieht man doch nichts. Das stimmt nicht. Man sieht eine ganze Menge. Viel Gegend, die jetzt im Winter bestimmt so spannend ist wie im Sommer, nur anders. Man sieht Schweden, meistens draußen, weil sie den Hund gassi führen müssen. Es scheint, als würde der gewöhnliche Nordländer bei diesen besonderen klimatischen Verhältnissen auch lieber im Haus bleiben.
Wir machen diese Reise, weil wir es wollten. Wegen der Polarlichter. Die sehen wir hoffentlich auch noch. Aber ein zweites Mal werde zumindest ich, nicht noch mal so weit in den Norden fahren. Auch nicht im Sommer. Es ist sicher unheimlich schön hier! Diese Natur, die Wälder, riesige Findlinge, die hier so in der Gegend herum liegen. Aber ich weiß jetzt ganz sicher: ich bin ein Kind der Sonne, der Wärme. Was wir hier machen, ist okay. „Been there, done that“, wie der Amerikaner sagt.
Noch so was. Wintercamping! Dieses Wort fiel heute an der Rezeption des Campingplatzes in Umea. Als wir die freundliche Schwedin (es gibt gar nicht nur alte Schweden, sondern auch junge Schwedinnen!) danach fragten, ob denn viele Gäste kämen? Zu dieser Zeit! Sie erklärte, das wegen Weihnachten gerade viele Schweden kämen, die zu Weihnachten bei ihren Familien sein wollten, aber auch gerade viele internationale Gäste „like you“ zum Wintercampen kämen. Da war es, das Wort, das uns ins grübeln brachte. Beim Nachmittagskaffee mit diesen wunderbar leckeren Keksen von Arpker Frauen liebevoll gebacken, sprach mein lieber Kurt es aus: „Wintercamping! Nie im Leben hätte ich gedacht, dass mir so etwas passieren könnte.“ Er sprach mir sowas von voll und ganz aus der Seele, dass es mir schon unheimlich war! Denn genau das ging mir auch die ganze Zeit durch den Sinn. Aber was soll ich sagen? Solange die Heizung brummt, macht Wintercampen Spaß. Noch brummt sie, die Heizung, gegen die -10 Grad Außentemperatur gegenan. Noch sorgt sie für wohlige 20 Grad in GERDA. Morgen ist Heilig Abend.
Eigentlich wollten wir bis Lulea fahren (560 km), aber im Dunkeln ist es nicht so schön zu fahren, außerdem ist die Spritzanlage ausgefallen und die Sicht ist beschränkt und die Tage werden immer kürzer. So entscheiden wir uns nur bis Umea, eine Studentenstadt zu fahren. Da kommen wir auch genau mit der Dunkelheit an. Also um 14 Uhr. Von unterwegs hat Andrea den Campingplatz angerufen und es ist wirklich Betrieb hier. Andauernd kommen neue Wohnmobile oder sogar große Wohnwagen.
In Sundsvall hatten wir Angst vom Platz herunterzukommen. Es war bei Ankunft schon sehr vereist, so daß es schwierig war darauf rumzulaufen. In der Nacht hat es dann auch noch gefroren und geschneit, so daß der Platz dann doch gut befahrbar war. Zu unserem Wohnmobil gesellten sich noch zwei Weißwaren aus Bayern. Die wollten zu Weihnachten am Weihnachtsmanndorf sein.
Wir mussten erst einmal durch eine super Winterlandschaft und geschlossene Schneedecke, ungeräumt, ca. 15 km bis zur E4 fahren. Da fährt man nur mit Tempo 40km/h. Aber die neuen Winterreifen tuen ein nur einen guten Job. Kein Rutschen, nur Traktion.
Auf der E4 fährt es sich prima. Es ist keine Autobahn, aber eine gut ausgebaute, dreispurige Kraftfahrzeugstrasse. Abwechselnd hat man mal eine, oder zwei Spuren. Die Bahn ist geräumt und gesalzen. So verschmiert auch immer wieder die Frontscheibe und die Spritzanlage funktioniert nicht mehr. Es liegt nicht am Wischwasser, denn das ist prima bis -20 Grad. Abends in spiziere ich die Schläuche und kann keinen Verstopfer feststellen. Vielleicht waren einfach die Spritzdüsen verstopft. Jetzt geht es wieder. Hoffentlich auch morgen wieder.
Der Campingplatz hat neben einer voll eingerichteten Küche auch noch super Duschen. Und so nutzen wir die Gunst der Stunde und für die Feiertage noch einmal richtig fein zu machen.
Heute wird mit zwei Platten gekocht. Andrea macht den Löwenanteil warm „Sweet Chilli“ und vereinert noch einmal mit diversen Zutaten und Kurt geht in die Küche und macht dort Kartoffeln für Kartofelpü. Das wird ein Festschmaus.
…..ja,ja, schon klar! Duschen wird völlig überbewertet. Haare waschen eh. Aber schick soll man dann doch auch aussehen. Wenn man ausgeht. Das kommt gerade und zum Glück nicht so oft vor. Aber das ist Schnee von gestern! Heute sind wir auf einem amtlichen Campingplatz gelandet und die Haare sind gewaschen. Schon toll, so eine heiße Dusche in Sibirien! Apropo Schnee. Wir sind gar nicht in Sibirien, sondern schon ganz schön weit im Norden Schwedens. Also, wir sind gestern Abend in den Winter gefahren. Aber was heißt hier Abend? Nur weil es dunkel ist, kann es durchaus erst 15.30 Uhr sein. Liegt wohl am Breitengrad…
Ach ja, die Breitengrade. Mein persönlicher Breitengrad wird heute Abend Chilli mit Kartoffelpü bekommen.
Die Übernachtung auf dem Camper Parkplatz war unspektakülär und von starken Regenfällen geprägt. Zum Glück ist die GERDA regendicht und so konnten wir die Nacht bis zum frühen Morgen gegen 8 Uhr geniesen. Gegen 9:15 Uhr ging es dann wieder auf die Bahn. Wir mussten gut 500 km abreissen. Wir sind fast keine Autobahn gefahren und so konnten wir die Gegend schön geniesen. Die Landwirtschaft ging immer weiter zurück und der Schnee nahm zu. Zumindest auf den Wiesen und Seen zeigten sich Eisschollen. Auch sieht man vermehrt Schneeflüge, die aber meistens nur Salz streuten.
Gegen Mittag sind wir in GÄVLE abgefahren, da es dort einen Brauch gibt, dass in der Adventszeit ein 13 Meter hoher Julbock abgerannt wird. Den wollten wir uns anschauen. Und wirklich, deren stehen zwei auf dem Julbockplatz am Eingang zur Fussgängerzone und Weihnachtsmarkt. Ob die jetzt wirklich noch abgebrannt werden, oder ob die Stadtverwaltung dem Brauch doch noch einhalt gewähren kann konnten wir nicht mehr herausfinden.
Da die letzte Übernachtung ohne Landstrom so gut geklappt hatte hat Andrea noch einmal einen öfentlichen Stellplatz herausgesucht, sogar mit Duschen. Die Anfahrt war von jede Menge Schnee geprägt, obwohl die Strassen doch zumeist geräumt und gestreut waren. Bis auf die letzten 13 km auf einer dicht beschneiten ungeräumten Piste durch den Wald. Hier war es gut aktuelle Winterreifen zu haben und es gab keine allzu großen Steigungen. Aber es war auch gut eine 160 Watt LED LEiste zu haben, denn hier fuhr keiner mehr herum und es war stockend duster um 15:30 Uhr.
Den Platz haben wir gefunden, es ist eine Wendehammer in einer kleinen Marina. Doch von Duschen keine Sicht und der Wendehammer völlig vereist. Mal schauen, ob wir da morgen wieder herauskommen.
Jetzt erst mal einen schönen Glühwein und ein paar Kekse zum vierten Advent. Und dann noch ein Gemüsesuppe. Das Leben kann so schön sein !!
In Kopenhagen hatten wir auf einem riesigen Campingplatz übernachtet, inmitten von Weißware. Dafür gab es gute Toiletten, Duschen und sogar eine geheizte Küche für den Abwasch. Wir hatten hier übernachten, da wir die Öresundbrücke bei Tageslicht machen wollten. Wir hatten am Vortag schon online das Ticket gelöst und Kurt hat die Gerda bei der skandinavischen Mautstelle angemeldet, sodaß jetzt nur noch das Kennzeichen gescannt wiord und man dann eine Rechnung bekommt. Bei der Öresundbrücke ist nur auf der schwedischen Seite eine Mautkontrolle. Von Kopenhagen aus fährt man direkt ohne Kontrolle in einem ziemlich langen Tunnel, kommt auf einer künstlichen Insel heraus und von dort über die 8km lange Brücke nach Schweden. Bei der Mautkontrollstelle in der richtigen Spur eingefädelt und schon geht die Schranke hoch. Dann mussten wir aber noch einmal an der Grenze zittern. Es wurden doch alle Personalausweise kontrolliert, von einem schwedischen Grenzer, der uns auf Deutsch auch noch eine schöne Weihnacht und einen guten Rutsch wünschte.
Die Strecke durch Schweden ist eher unspektakulär. Endlose Strecken durch Kiefern und Birkenwälder. Hin und wieder ein Haus oder ein großer landwirtschaftlicher Betrieb. Zu Mittag sind wir in Jönköping abgefahren und haben versucht am Hafen ein Fischrestaurant zu finden. Im zweiten Anlauf haben wir dann das „la vue“ gefunden, welches direkt an der Wasserkante liegt. Hier mussten wir uns zum ersten Mal mit der schwedischen Sprache auseinandersetzen. Andre hatte „Mules Frites“ bestellt, was man wschon aus Frankreich kennt, bei meinem Gericht „Pasta oder so“ konnte ich zwar einige Dinge mit dem Übersetzer hinkriegen, aber das Wort ür Hühnchen habe ich da nicht gefunden. Aber der Anblick entschädigt für alle Unzulänglichkeiten.
In Norrköping wollten wir dann übernachten, aber alle Campingplätze hatten geschlossen. So haben wir dann einen Camper-Parkplatz im Zentrum gefunden, und wollten dann doch mal ausprobieren, ob unsere Batterien das aushalten. Um 18:15 Uhr haben wir unsere GERDA abgestellt, da hatte die Batterie noch 399 AH. Dann hatten wir die Heizung bis morgensum 8:00 Uhr eingeschaltet. Dazu am Abend die Innenbeleuchtung und den Kühlschrtank, sowie Tagesschau über die Mediathek, und morgens noch 2 Liter heisses Wasser gekocht für Tee und Kaffee. Am Ende hatten wir noch sage und schreibe 372 AH übrig. Und die sollten dann durch die Fahrt wieder auf 392 AH aufgefüllt werden. Wenn man genügend fährt braucht man gar keinen Landstrom und kein Solar. Das finde ich eine prima Erkenntnis.
Jetzt sind wir doch tatsächlich losgekommen. Freitag Morgen noch die letzten Erledigungen wie Packen und Fussnägel bei den Alpakas schneiden. Ölwechsel und diverse andere Kleinigkeiten hatten wir noch am Donnerstag erledigt. Wir haben von 10W40 auf 0W30 Motoröl umgestellt. Kurt wollte auch noch einen Tauchsieder für das Kühlwasser montieren, aber das war dann doch zu kompliziert.
Gegen 11 Uhr sind wir dann „on the road“. Der Fünfzylinder schnurrt wie am Schnürchen und so geht es die A7 Richtung Hamburg und weiter über die A1 Richtung Lübeck. Dann gab es auch schon die erste Unstimmigkeit. Auf der Autobahn war ein Schild, dass die Strecke Richtung Puttgarden gesperrt sei. Also runter von der Autobahn und den Umgehungsschildern gefolgt. Sowohl das TomTom als auch Google Maps wollten viel lieber auf der Autobahn bleiben. Aber da sind wir ja analog.
Von unterwegs hatten wir noch schnell eine Fähre für 16:15 Uhr gebucht und kamen auch direkt drauf. Abfahrt war dann schon 15:40 Uhr. Onboard haben wir im Schlemmerrestaurant eine Pommes mit Bernaisesosse und einen Kaffee genossen. Das sollte dann auch unser Abendessen werden.
Endlich wieder an Land in Rodby sind wir die letzten 140 km bis zum Campingplatz in Kopenhagen gut durchgekommen. Der Campingplatz ist riesig groß und gut organisiert. Für knapp 50,- Euro haben wir dort einen Stellplatz mit Strom bekommen.
Und dann die erste Nacht in unserem kuscheligen Bett . Die Heizung aufgedreht auf 20°C und wir haben live die Thermometer verfolgt, die bei 13 Grad anfingen. In kurzer Zeit war es aber kuschelig warm. Abends haben wir dann nur noch gelesen und Tagesschau geguckt. Wir haben doch jetzt sogar einen Fernseher an Bord, der über den Internetrouter auf die Mediatheken zugreifen kann. Purer Luxus.
….denn wir fahren in die Dunkelheit, in die Polarnacht.
Wir sind jetzt in Schweden und finden keine Campingplätze. Das ist uncool, weil bei dem wenig bis gar keinen Sonnenschein unsere Solaranlage wenig bis gar keinen Strom produziert und wir somit auf Landstrom angewiesen sind. Den gibt es seltener auf Stellplätzen….Aber auf Campingplätzen. Aber die haben undurchschaubare Öffnungszeiten. Das war in Dänemark besser organisiert. Aber das ist der Kummer, der uns gerade umtreibt. Dazu kommt das ödelige Grauingraumieselpieselwetter (das schönste an der deutschen Sprache sind die langen Worte! Und mit ein wenig Fantasie kann man sie immer noch etwas länger machen. Zu meinen Studentenzeiten mit vielen Nordlichtern im Semester war das Wort Isenbahnpalapunddaldreiher das längste uns bekannte Wort in der suderburgischen Hemisphäre, aber da setz ich mit meiner Wetterbezeichnung locker noch einen drauf) und langweilige Autobahnfahrt. Tja, erwischt! Jetzt suchst Du den Anfang vom Satz🤣.
Ich kann nicht behaupten…
das es in unserem Freundes- und Bekanntenkreis viele gab, die – naja, also immer mal wieder bekam ich zu hören: ans Nordkap? Im Winter? Jetzt? Da ist es doch die ganze Zeit dunkel?! Warum?….
Tja, warum? Weil ich Nordlichter sehen will. Punkt.
Nordlichter sieht man am ehesten – im Norden. Aurora borealis ist die wunderschöne technische, oder wohl eher wissenschaftliche Bezeichnung für unsere Nordlichter. Und wenn eine wissenschaftliche Bezeichnung so ein wunderschönes Wort kreiert, dann sollte manfrau sich das ganze doch mal näher anschauen. Und deshalb bin ich hier und fahre ans Nordkap. Mit Kurt. Es war seine Idee, mir den Wunsch nach der Sichtung von Nordlichtern zu erfüllen. Und mit GERDA, unserem umgebauten Rettungswagen, kurz RTW genannt.
Ja, im Norden ist es dunkel
Ganz besonders jenseits des Polarkreises. Da wird es im Winter von irgendwann im November bis irgendwann im Februar nicht hell. Also die Sonne scheint da dann nicht. Hell ist es vielleicht bei Mondschein, der sich im Schnee reflektiert. Der Polarkreis ist da die Grenze zwischen Tag und Nacht. Die verläuft nicht schnurgerade, ist also kein Strich in der Landschaft, sozusagen, sondern ein Bereich, von dem jenseits im Winterhalbjahr die Sonne nicht mehr auftaucht. Deshalb ist es dann da dunkel. Was ich bei meinen Recherchen entdeckt habe und was ja eigentlich logisch ist, aber ich denke ja nun auch nicht andauernd über den Polarkreis nach ist, dass am Polarkreis selbst es tatsächlich nur einen, 1nen, Tag gibt, an dem es keine Sonne gibt, und das ist der Tag der Wintersonnenwende, meistens am 21. Dezember. Nördlich vom Polarkreis ist da längst zappenduster.
Alles Gebiet nördlich des Polarkreises gehört zum Nordpolargebiet. Alter Schwede, und da wollen wir hin! Also wenn das keine Reise wert ist, was dann?
Ich möchte und muss (es gibt Menschen in meinem Freundeskreis, die mich nur im Süden sehen…) dazu sagen: im ganzen Leben nicht wär ich darauf gekommen, jemals in den Norden zu fahren. Niemals!!! Nieeee nich!!! Und dann kam Kurt mit den Auror borealis – ….🥰