Sonntag, 25. März
Heute arbeitet nur der Fliesenleger. Der hat genug zu tun und Markus ist so nett und fährt hin, um ihm Tor und Tür zu öffnen. Aber Louis war schneller. Noch vor seiner Kirche ist er hin, und hat Adi Fliesenleger reingelassen. Der war schon um 8.00 Uhr mit seinen Jungs zur Stelle, obwohl er eine sehr lange Anfahrt hat.
Louis würde abends auch alles wieder abschließen und so freute ich mich auf einen reinen Strandtag. Aber Pustekuchen. Um halb drei kam der Anruf, die Fliesen reichen nicht, und zwei Pakete Fliesen sind falsch geliefert. Außerdem reicht der Zement nicht. Na toll! So hab ich mich aufs Moped geschwungen und zum Haus gefahren. Mein Geld reichte noch für die erforderlichen Fliesen und den Transport. Morgenfrüh muss ich also erstmal zur Bank und von meinem neuen Konto Geld abheben, dann Zement kaufen und ihn zum Haus bekommen. Irgendwie.
Am Strand lassen wir dann den doch schönen Strandtag ausklingen. Das Essen schmeckt. Markus isst chickenjassa, ich fishjassa.
Montag, 26. März
Markus fährt mich mit dem Moped zur Bank. Da bin ich wirklich froh drüber, denn diese Sandwege hier werden irgendwie immer weicher und ich empfinde es mittlerweile als Höchststrafe, mit dem Moped zu fahren. Es strengt mich so an durch den Sand zu fahren, dass ich immer völlig erschöpft und mit zittrigen Händen ankomme. Auch als Sozia ist es für mich immer noch anstrengend. Vor allem reine Nervensache….
Jedenfalls hatte die Bank nicht genug Geld vorrätig und die Dame am Schalter bot mir an, erstmal die Hälfte auszuzahlen. So nahm ich, was ich kriegen konnte.
Jetzt ging es zum heimischen Obi, um 25 Sack Zement zu kaufen. Markus staunte nicht schlecht, was es da alles gab! Sogar sein Lieblingssprühdosenöl. Da konnte er nicht widerstehen, und erwarb erstmal eine Dose.
Markus fuhr dann weiter zum Haus, um mein Kommen schon mal anzukündigen, während ich auf den Transporter wartete: ein motorisiertes 3-Rad mit einer kleinen Kiste hinten drauf. Er wollte den Zement in zwei Touren fahren. Also die Hälfte Zement in den Kasten, Andrea oben drauf, und ab ging es durch die Mitte.
Leider wollte der Fahrer, dem ich den Weg zeigen sollte, nicht so fahren wie ich, sondern zielte trotz meines wiederholten und lauter werdenden Protestes zielstrebig die sandige und schwer passierbare Piste an. Auf den letzten Metern würgte er mit laut aufkreischendem Motor durch den Sand, bis er rechts abbiegen musste. Da ging dann nichts mehr. Ich sprang von der Kiste und gemeinsam schoben wir das Gefährt auf festeren Grund, damit er Schwung holen konnte. Da rief dieser Vogel mir zu, ich solle mal schieben helfen! Ja klar, dass hatte ich ja auch vor. Ich rief ihm zu, dass er jetzt auf keinen Fall anhalten solle, und lief im Dauerlauf hinter ihm her. Das blieb auf der Baustelle natürlich nicht ganz unbemerkt. So bat ich Louis als Mann, weil er einer Frau offensichtlich nicht zuhören wolle, dem Vogel zu erklären, dass er besser die andere Piste nimmt! Der Vogel hat es dann verstanden…..
Der Fliesenleger Adi begrüßt mich mit den Worten: Andrea, alle warten hier auf Dich! Das hat mich echt gerührt. Ich mag Adi.
Nur Markus nicht. Der hat mit seiner neu erworbenen Sprühdose erstmal das halbe Moped eingesprühölt!
Die Fliesenlegerei ist heute fertig geworden. Jetzt werde ich Adi erst wieder im November sehen 🙁
Gomez I hat das Haus heute von außen komplett vorgestrichen.
Louis hat damit begonnen, den Fußboden im Gästehaus zu betonieren.
Morgen fahre ich erstmal zu Western Union. Da gibst wenigstens immer genug Geld…
Ausserdem habe ich heute einen Schweißer damit beauftragt, Fenster und Türen fürs Gästehaus anzufertigen. Die sollen Samstag fertig werden. Leider ist der andere Schweißer, der die anderen Fenster und Türen gefertigt hat nicht da. Den fand ich sympathischer.
Dann habe ich noch ein passables Angebot vom Zimmermann, der das Dach baut. Dann ist das Gästehaus zu, und kann erstmal als Store benutzt werden, denn im Wohnhaus möchte ich jetzt keinen Zement mehr lagern!
Ausserdem habe ich heute Kontakt zum Kontaktmann von der Spedition bekommen. Nun weiß ich, dass das Containerschiff am 6. April ankommt, also zwei Tage nach meiner geplanten Abreise. Ab dem 8. April können die Sachen abgeholt werden. So ein Mist! Jetzt hab ich zwei Möglichkeiten: entweder versuchen, den Rückflug umzubuchen, oder jemanden von hier bitten, die Sachen zu hören und ins Haus zu bringen. Die Entscheidung ist schnell getroffen. Denn die nächsten Flüge sind ausgebucht (Osterferien) und auf die Warteliste vertrauen möchte ich nicht. Dafür gibt es zu Hause zu viel zu tun, als hier herumzudölmern!
Nach Telefonat mit Kurt werde ich nun meinen Freund Banna bemühen. Wird schon klappen!