Von Andrea
Banna kenne ich seid meinem ersten Besuch in Gambia. Er hat damals als Guide für eine andere Lodge in Janjanbureh gearbeitet. Janjanbureh liegt auf der Flußinsel Mc Cathy im Gambia Fluss. Vom nördlichen Flußufer kommt man per Fähre auf die Insel, vom Südufer über eine Brücke. Die Engländer gaben der Stadt, die als alter Sklavenumschlagplatz gilt, den Namen Georgetown. Diese Bezeichnung hört man bei den Einheimischen selten. Sie sprechen von Janjanbureh, das auf zwei Brüder zurück führt, der eine hieß Janjan, der andere Bureh.
Meine Unterkunft damals auf dem Nordufer hatte keinen Strom und kein fließend Wasser. Was für Abenteurer, die das wahre Afrika kennenlernen wollen. Das wahre Afrika hat aber genauso Steckdosen und funktionierende Duschen im Angebot. Da sollte man sich nich täuschen lassen. Jedenfalls hatte ich nach zwei Nächten genug vom wahren Afrika und zog um in eine Lodge auf der Insel. Banna zeigte mir den Ort, seine eigene Lodge und vieles mehr. Er war von Anfang an anders als andere Typen hier, die dich angraben und dich irgendwie „rumkriegen“ wollen. Banna war da anders und das machte ihn mir sehr sympathisch. Im Laufe der Jahre, die ich nun regelmäßig nach Gambia komme, hat er sich als guter, verlässlicher Freund erwiesen. Er ist intelligent, geschäftstüchtig, hart arbeitend und liebender Vater zweier Töchter und nun, seit zwei Jahren, auch eines Sohnes.
Wenn wir hier mal irgendwie mit etwas gar nicht mehr weiter kommen, setzt Banna, falls erforderlich, in den nächsten Bus und fährt sechs Stunden zu uns, um uns zu unterstützen.
Vor anderthalb Jahren brachten wir ihm einen gebrauchten Außenboardermotor für sein Boot mit. Damals hatten Markus und ich den Motor gekauft und ihm kostenlos überlassen. Als Fährboot für Fußgänger macht er damit einen erstaunlich guten Umsatz. Er versichert jedes Mal, wenn wir uns sehen, wie sehr ihm dieser Motor hilft Geld zu verdienen, und wie dankbar er uns dafür ist.