Nun bin ich kein Meteorologe und auch keine Meteorologin. Ich habe mich mit der Konstellation Erde, Sonne, Erdachse, das eiern der Erdachse und Polarkreis auseinander gesetzt. Ich habe verstanden, wie es zur Polarnacht und zur Mittsommernacht kommt. Aber ich konnte mir nicht vorstellen, wie Polarnacht aussieht. Wie das ist. Jemand in Deutschland schwärmte mir von diesem wunderschönen Licht vor, diesem rosafarbenen Himmel. Jetzt weiß ich, was sie damit meinte. Wenn man es geschafft hat, nördlich des Polarkreises zu kommen, geht nicht plötzlich das Licht aus. Von wegen zack dunkel. So läuft das nicht. Die Sonne scheint ja trotzdem noch. Sie schafft es nur nicht mehr über den Horizont, über den Polarkreis. Aber sie beleuchtet den Himmel. So muss man sich das wohl vorstellen. Je weiter man Richtung Norden kommt, desto dunkler wird es dann, aber davon sind wir noch weit entfernt. Hier beginnt morgens gegen halb neun der Tag am Horizont. Ganz vorsichtig und zurückhaltend. Dann bleibt es lange, bestimmt zwei Stunden hell wie an einem schönen Wintermorgen, nur bleibt es so lange so jungfräulich hell, so ein frisches, unverbrauchtes Hell. Und dann wirkt dieses Licht plötzlich verbraucht und es geht allmählich und über Stunden in Dunkelheit über, bis es um allerspätestens 15.00 Uhr stockfinstere Nacht ist. Die Farben, die in dieser Weltengegend an den Himmel gemalt werden und sich immer wieder ändern, dieses Schauspiel der Natur, dass ist mit Worten und Fotos kaum zu beschreiben. Es ist einfach umwerfend schön. Es ist dramatisch, es treibt mir Tränen vor Unfassbarkeit und der Dankbarkeit in die Augen.