Die ersten drei Stunden der Strecke von Nouadibouh im Norden Mauretaniens nach Noukchot fuhr ich. Es war super anstrengend, weil es sehr stürmisch war und der Sturm soviel Sand über die Straße wehte, dass man die Straße selbst nicht sehen konnte. Das war in diesem Streckenabschnitt besonders doof, weil der Asphalt durch die Hitze geplatz war, und sich aufgeworfen hatte. Das ergibt dann einen sehr unruhigen Untergrund. Mal war die Straßenoberfläche so aufgerissen und man musste vorsichtig fahren, mal war sie gut, je nach dem, welches Material eingebaut war.
Der Djana Dam, der im Süden Mauretaniens zu einer der Grenzübergänge in den Senegal führt, ist in der Regenzeit nicht befahrbar. Als wir hier ankamen, war er wohl erst seit zwei Wochen frei gegeben. Die 40 Kilometer lange Strecke waren eine Herausforderung für Fahrer und Fahrzeug. Tiefe Spurrinnen im knallharten Lehm machten das Fahren zu einer Gedulds- und Nervenprobe und verlangte vom Fahrer, in diesem Fall Kurt, viel Mut und Geschick. Ein LKW passierten wir, den hatte es umgelegt.
Er lag auf dem Dammböschung auf der Seite. Ein Kranfahrzeug, dass den LKW wahrscheinlich aufrichten und abschleppen wollte, geriet selber in Schieflage, halb auf dem Damm, halb auf der Böschung. Dank der ausgefahrenen Stützstempel konnte er so weit ein komplettes umkippen verhindern. Später kam uns ein weiterer Kran-LKW entgegen….
In Fés in Marokko hatten Kurt und ich wunderschöne Lampen für unser Haus gekauft. Außerdem ein aus Messing getriebenes Waschbecken und einen größeren runden Teller aus Bronze. Wir verpackten die Lampen jeden Morgen in Kurts Schlafsack, damit sie während der Fahrt nicht hin und her purzeln können, oder kaputt gehen. Das bedeutete auch, dass wir jeden Abend unser Auto umräumen mussten, wenn wir schlafen gehen wollten. Mit der Folge, dass man sicher irgendetwas unter den Lampen auf den Fahrer- und Beifahrersitzen vergrub, dass man dann dringend brauchte und suchte….
Die zwei Wochen Fahrt haben trotz aller durchaus vorhandenen Strapazen sehr viel Spaß gemacht. Während des Fahrens hatten wir ja nur mal über das Walkie-Talkie Kontakt, oder während der Mittagspause. Die Abende, die eigentlich immer windig und kalt waren, verbrachten wir geschützt durch unsere Wagenburg und erzählten Geschichten, kochten gemeinsam Essen und hatten immer viel zu Lachen. Es war eine schöne Zeit!