Bauarbeiten und andere Maßnahmen

Gummibaum und Palme

Es vergeht ja kein Urlaub in dem nicht gebaut wird. So ist das Los bei einem eigenen Grundstück. Es fing eigentlich direkt am ersten Tag an. Letzes Jahr hatten wir mit großen Aufwand und mehren Arbeitern, Äxten und Macheten versucht den Gummibaum, der um die Palme sich herumwickelt Herr zu werden. Pate hatte damit seine liebe Mühe, da er sehr viel Blätter abwirft und man jeden Tag fegen muss. Auch fiel hin und wieder mal ein Ast runter, was wirklich sehr störend war. Also haben sieletzes Jahr diesem Baum ordentlich zugesetzt aber als wir hier ankamen, war er schon wieder gut sechs Meter hoch. Ich war der Meinung, dass es reichen würde, wenn man nur alle neuen Schösslinge, sprich alle grünen ZWeige abschlagen würde. Pate meinte aber das würde nicht reichen, man müsse auch noch alle Wurzel zumindes bis zur Palme hin durchtrennen. Das mit den Blättern hatten sie am nächsten Tag innerhalb von einer halben Stunde erledigt.

Auch sollte letztes Jahr noch eine Palme gefällt werden. Pate waren aber die 6000 Dalassis für eine motorsägen unterstützte Baumfällung zu viel. Für das Geld würde er es lieber selber machen. Das war mir auch recht, er sollte dann aber auch noch dem Gummibaum die Wurzelln durchtrennen. Er besprach er sich mit seinem Kumpel und in der Zeit, die wir am Strand waren, haben sie mal schnell die Palme gefällt und in zwei Stücke zerteilt. Dafür wollten sie jetzt schon 6000 Dalassis und für den Gummibaum noch einmal so viel. Es kam zu einem enrgischen Wortgefecht mit Kurt und Pate, wobei ich mich ziemlich verarscht vorkam. Ich entzog mich der Situation und Andrea musste dann die Wogen glätten. Pate und sein Kumpel besprachen sich dann noch einmal und dann kam Pate reumütig wieder an und wir vereinbarten den ursprünglichen Deal. Danach begannen sie mit dem Gummibaum und wurden auch fast fertig. Das ist schon eine Plackerei. Jetzt machen sie „irgendwann“ zu Ende.

Die neuen Torpfosten

Letztes Jahr haben auf Anraten des Maurers zwei neue Torpfosten betoniert bekommen, da das Tor immer auf dem Boden schliff und die Pfosten so gar nicht stabil mehr aussahen. Der Maurer hat dann auch diesen Auftrag bekommen und alles sah sehr vertrauenserweckend aus. Die alten Posten wurden weggekloppt und neue Schalungen angefertigt. Da kommt natürlich auch ordentlich Eisen rein und die Scharniere wurden mit dem Bewehrungsstahl verschweißt. Nach fünf Tagen des Wartens und Trocknens durfte das große Tor wieder geöffnet werden und alles war gut. Das Tor öffnete sich ohne zu Schleifen.

Als wir jetzt das Tor wieder öffneten war der alte Zustand wieder hergestellt und nicht nur das Tor schliff wieder am Boden, sondern der ganze neue Torpfosten wackelte und war nicht mit der Mauer verbunden. Ein Anruf beim Maurer und ein Garantiefall wurde reklamiert. Er kam auch, hat sich das angeschaut und verstanden, warum ich mit seiner Arbeit nicht zufrieden sein konnte. Am nächsten Tag wurde direkt angefangen. In Höhe der Scharniere wurde der Pfosten und die Mauer großzügig ausgestemmt und noch einmal ordentlich Einsen eingelegt, so daß es zu einer zuverlässigen Verbindung zwischen Mauer und Pfosten kommen kann. Sie hatten den ganzen Tag zu tun und machten das ganz sehr ordentlich. Abends wollten sie dann aber doch ein kleines Entgelt, denn für einen ganzen Tag Arbeit, da geht man nicht gerne mit leeren Händen nach Hause.

Am nächsten Tag kamen sie wieder, denn ich hatte noch mehr Arbeit für fleißige Hände. Im unserer Bantaba (=überdachter Frühstücksraum im Freien) fehlten noch einige Putzarbeiten und ich wollte noch einen gemauerten Küchenablage mit einem Loch für ein Waschbecken, welches wir mal in Marokko erstanden hatten. Die Arbeitsmaterialien hatten wir schon amVortag besorgt und so wurde fleißig geschalt und verputzt. Auch das musste dann wieder fünf Tage trocknen, bis die Verschalung runter kam. Jetzt konnten noch die Arbeitsplatte gefliest werden und noch alles sauber verputzt. Sieht jetzt richtig gut aus.

Das Lager bekommt ein neues Dach

Das war auch wirklich notwenig. Ich weiß gar nicht wie lange das schon drauf war, aber das verzinkte Blech war von außerordentlich schlechter Qualität und so war es nach noch nicht einmal 10 Jahren völlig verrottet. Als wir die Baustelle des Maurers besuchten, er arbeitet auch noch an einer Lodge für seinen Bruder, sahen wir dort eine andere Art von Wellblech, von dem sie ganz überzeugt waren. Es ist ein lackiertes Aluwellblech und machen einen ganz guten Eindruck. Es kommt übrigens aus Neuseeland und ist vom Transport her auch nicht ganz CO2 neutral.

Ich habe dann versucht die alte Dachdeckung herunterzunehmen, aber das ging ohne das richtige Werkzeug nicht so gut und so mußte ich mir erst mal ein Nageleisen kaufen. Ich wusste das engliche Wort dafür nicht und sprach immer von der „Maschine“. Sie wussten auch kein richtiges Wort dafür und nannten es „Carnonus“, da das immerhin draufstände, Ja es war aus „Carbon Steel“ gefertigt. Damit ging das dann im Nu und ich konnte die neuen Bleche mit sogenannten „Kap Nails“ auf die Sparren nageln. Das ist aber eine ziemlich mühsame Angelegenheit, da das Sparrenholz sehr hart ist und ich mit dem 200gr. Hammer so meine Mühe hatte. Aber nach drei Tagen Arbeit waren die neun Bleche vernagelt. Jetzt ist es hoffentlich wieder dicht.

Die Bantaba

Heute war ich noch einmal los, da so eine tolle Bantaba natürlich zu dem Waschbecken auch einen Ablauf und eine Wasserzufuhr braucht. Den Abfluss habe ich im lokalen OBI bekommen und das 50er KG Rohr auch, somit war das schnell gemacht. BEi der Wasserversorgung fahre ich für die PE Fittinge im bis zum Turntable, denn dort gibt es die Fittinge aus Italien und nicht aus China. Jetzt hat das Messing Waschbecken auch einen Messingwasserhahn. Morgend wird dann das ganze an die Wasserleitung angeschlossen. Dafür müssen noch gut 12 Meter 3/4 zölliges PE Rohr vergraben werden. Da die Lietung nicht tiefer als 10 Zentimeter im Boden liegt werden ich sie mit ein wenig Beton obern abdecken, damit nicht der nächste Spaten wieder die Leitung verletzt.

Julbrew heisst jetzt Goldfinch

Jetzt bin ich auch mal dran. Andrea schreibt die ganze Zeit über Ramadan oder das water office. Seit wir nach Gambia kommen gab es genau wie auch im Senegal ein lokal gebrautes Bier in Pfandflaschen. Im Senegal das überall gekannt „Gazelle“ oder „flag“. In Gambia gab es das Julbrew mit dem Wappenvogel, dem Kingfisher (=Eisvogel). Das war süffig und bei allen beliebt. Dann kam es vor ca. 5 Jahren zum Streit mit der Regierung, so sagt man, und die komplette Brauerei wurde abgebaut und in den Senegal gebracht. Dort hat man dann das selbe System aufgebaut und das Bier nach Gambia importiert. Es war fast das selbe Label drauf, nur die Länge der Flasche hatte sich geändert. War somit nicht kompatibel mit den alten Flaschen, die man noch in ausreichender Menge zu Hause stehen hatte. Alles Pfand war wertlos georden. Und der Preis vom importierten Bier hatte sich verdoppelt und war somit unverkäuflich. In diese Lücke stießen dann die europäischen Biere mit ihrem Einweg System. Es gab portugiesisches Bier „Cristal“ in der Wegwerfflasche und Bier aus Bremen „Codys“ in Halbliterbüchsen. Daneben auch noch andere Marken aus den Niederlanden oder anderen Provenienzen, die aber unbedeutend waren.

Seit Dezember 2024 hat sich wieder eine gambische Biersorte etabliert und wird auch schon reichlich konsumiert. Sie heisst“Goldfinch“ (Stieglitz) kommt auch in einer aufwendigen Einwegflsche mit eingeprägtem Schriftzug. Mir schmeckt es gut und ist nicht so stark wie das Codys 5,4 zu 4,7 %. Lässt sich also gut am Strand trinken. Nur der Müllgedanke wabert noch im Kopf rum. Bei Jawla in der Rainbow Lodge gibt es jetzt auch schon seit mehr als einem Jahr ein kühles Frisch Gezapftes Bier. Sogar die Gläaser sind geeist und das schmeckt auch herrlich. Dabei kommt es aus Portugal in Fässern nach Guinea Bissau und vonm dort nach Gambia. Aber das sind zumindest Pfandfässer ! Zwar ist hier der CO2 Fussabdruck auch noch enorm, aber zumindest recycled und aus Deutschland muss das Büchsbier ja auch nach Gambia transportiert werden.

Tag 25: Danzig – Kolberg, km: 5989

Nach einem ausgiebigen Frühstück waren wir schon um 10:30 Uhr unterwegs und erkundeten die Altstadt. Der Parkplatz stellte sich wirklich als Glücksgriff heraus. Zuerst zum Krantor, wo in früheren Zeiten die Schiffe leergekrant wurden. Dahin verbirgt sich die Altstadt mit noch sehr gut erhaltenen Fachwerkhäusern, die zum Teil auch noch restauriert werden. Es sieht noch alles sehr altertümlich aus und so kann man sich gut vorstellen, wie das früher gewesen ist. Wir spazieren an den verschiedenen Läden, die vornehmlich BErnstein verkaufen, vorbei. Andrea entdeckt dann einen Laden, wo sie auch fündig wird, aber bemerkenswert ist der Besitzer des Ladens, der sogar eine Urkunde ausgestellt hat, dass er nur baltischen Bernstein verarbeitet. Auch hat er noch ein Bild in seinem Laden, welches ihn zusammen mit Lech Walesa zeigt.

Wir bummeln so vor uns hin und auf ziemlich kurzer Distanz ist die geballten Sehenswürdigkeiten zu betrachten. Es ist zier zu viel für uns. Wir werden erschlagen von der Menge der zu bestaunenden Dinge.

Wir gehen zum Auto zurück und fahren weiter Richtung Kolberg. Dort finden wir aber auch keinen Campingplatz und fahren weiter am Strand lang, wo wir direkt hinter den Dünen einen klasse Stellplatz finden.

Tag 24: Kaunas – Danzig, km: 5710

Eigentlich wollten wir gar nicht so weit fahren und hatten halt in Orysz gemacht. Idyllisch an einem großen See gelegen, aber vollkommen abgelegen und hier war nichts los. So haben wir nur die Nudeln vom Vortag noch einmal aufgewärmt und sind weiter nach Danzig.

Das waren über 500 km zu fahren und wir kamen in der Dunkelheit dort an. Aber wir hatten einen guten Stellplatz in der Nähe von einem Sportleistungszentrum, wo wir auch die verschiedenen Dinge hätten nutzen können. Das Prozedere war eindeutig beschrieben und so haben wir die Rezeption gesucht, wo wir den Transponder zuzm Öffnen des Tores bekommen sollten. Nach längerer Suche haben wir die Rezeption auch gefunden, aber die Dame dort tat so, als ob der Platz nicht geöffnet sei. Und so wiederholte sie immer wieder „no“, Kurt wurde an den Sketch erinnert, wo auch die Bedienstete immer wieder sagt: „der Computer sagt nein“. Da war natürlich guter Rat teuer, wir hatten uns schon unter super Duschen gewähnt. Zu guter Letzt haben wir noch so einen ranzigen Parkplatz voller tiefer Löcher gefunden. Wir waren damit aber gar nicht so zufrieden. Aber in der Nähe war noch eine Bar offen und so sind wir erst einmal dorthin gegangen.

Die Bar stellte sich als ein Weinladen heraus, den wird Andrea jetzt genauer beschreiben.

Wir haben dann doch noch mal umgeparkt und zwar direkt in der Nähe des Krantores, am Eingang zur Altstadt. Und das war auch eine gute Idee, denn dort war es sehr ruhig und fussnah zur Altstadt.

Tag 23: Liepaja – Kaunas, km: 5130

Die Grenze von Lettland nach Litauen war wieder ziemlich einfach, es gab keinen Zöllner nur die Gened veränderte sich und die Güte der Strassen. Hier gibt es zwar auch Plattenbauten, aber in wesentlich besseren Zustand.

Kaunas ist auch eine bemerkenswerte Stadt. Sie hat schon jede Menge „normaler“ Geschäfte und man bkommt alles zu kaufen. Andrea hatte sich dann eine Craft Beer Bar ausgesucht, die auch wirklich sehenswert war. ZWei Wände waren bis unter die Decke mit bunten Dosen und unterschiedlichen Craft Beer Sorten gefüllt. Sie betreiben anscheinend auch noch einen Online Laden. Am Zapfhahn gab es 12 verschiedene Sorten und die Frau hinter dem Tresen konnte auch alle erklären. Wir haben uns spontan für ein Sauerbier entschieden, was aber wirklich sehr sauer geschmeckt hat. Danach ist Andrea dann auch ein anderes Bier umgestiegen mit 12% Alkohol und Noten von Banane. Im Glas sah es mit seinem braunen Schaum und seiner Cremigkeit aus wie ein Guiness. War aber auch nicht so der Brüller. Wir sind wohl eher die Pils Trinker.

Wir haben dann die Nacht in der Nähe der Altstadt verbracht. Auf einem öffentlichen Parkplatz. Aber es war Samstag Nacht und die Jugend musste mit ihren Auto protzen und fuhr trotz kaputter Auspuffe immer wieder mit einem Affenzahn und lauten Gasgeben an uns vorbei. Irgendwie ist die Jugend überall gleich. Man protzt mit dem was man hat. Aber gegen 4:30 Uhr wurde es dann langsam leiser.

Tag 22: Liepaja, km 4840

Eigentlich dachten wir, dass wir heute man eine Wanderung zum Strand machen könnten, aber regnete/schneite den ganzen Tag. Trotzdem sind wir gegen Mittag aufgebrochen und sind durch verschneite Strassen gestapft. Autofahrer nehmen darauf keine Rücksicht und spritzen einen mit Schneematsch voll. Wir sind dann in eine kleine Siedlung abgebogen, die aber leider keinen Durchgang hatte und so mussten wir wieder umdrehen. Wir kamen aber noch mit einer alten Frau ins „Gespräch“, die gerade ihre Katzen füttern wollte? So genau haben wir das nicht verstanden. Sie sprach uns auch eine Einladung in ihr Haus aus, aber wir können ja nicht so gut Lettisch, und so haben wir die Einladung ausgeschlagen.

Wir haben dann doch noch den Weg zum Strand gefunden und konnten die Ruinen eines sowjetischen Hafens anschauen. Bei dem Wetter machte das aber auch keinen Spaß und so drängte Kurt auf eine Rückkehr. Hierbei haben wir den direkten Weg gewählt, der anstatt 2,5 km nur ca. 400 Meter lang war. Dafür erwartete uns auch eine heiße Tasse Tee mit Köstlichkeiten vom Markt in Riga.

Tag 21: Riga – Liepaja, km: 4840

Eigentlich wollten wir in Riga zwei Tage bleiben, aber bei dem bescheidenen Stellplätzen haben wir es auf eine Nacht verkürzt. Wir haben es uns aber nicht nehmen lassen uns noch einige interessante Dinge in Riga anzuschauen. Hier ist vor allem die Markthalle hervorzuheben, die es schon seit 1930 gibt. Es war bei seiner Eröffnung nicht nur der größte, sondern auch der beste und modernste Markt Europas. Im zweiten Weltkrieg musste er als KFZ-Werkstatt für die Wehrmacht herhalten und 1949 wurde er zum Kolchosenmarkt umbenannt und war der beste Markt der Sowjetunion. wir schlenderten darüber und kamen direkt in einen Kaufrauf, so daß wir den Markt nach nur einer Stunde wieder verlassen mussten.

Danach ging es dann ins Rigaer Motormuseum, welches 1989 gegründet wurde. Es wurde viele historische Fahrzeuge gezeigt, nicht nur russischer oder lettischer Produktion. Sondern auch westliche Exponate, so z.B. der Auto Union Rennwagen von 1938. Es gab auch einen Unfallwagen von Leonid Breschnew. Begonnen wurde die Ausstellung übrigens durch Exponate von Leonardo da Vincis, der als genialer Konstrukteur von mechanischen Dingen bekannt war. Hier wurde einige seiner Erfindungen nachgebaut, wie z.B. ein Holzpanzer.

Noch schnell einen Kaffee in der museumseigenen Kantine und dann weiter Richtung Liepaja. Hier hatten wir auf dem Campingplatz schon angerufen und ja, er war geöffnet mit warmen Duschen. Eigentlich war er ja zu, aber um uns zu begrüßen war extra ein junger Mann gekommen, der von uns die 34,- Euro pro Nacht kassierte (inklusive Strom).

Es handelt sich hierbei auch um einen Wake Park, der aber gerade geschlossen ist. Im Winter kommen hier nicht so viele Leute her, außer zum Spazieren gehen. So stehen wir ganz allein. Die ganze Nacht schneit es.

Tag 20: Tallinn – Riga, km 4650

Die Strecke nach Riga war eine gut zu fahrende Überlandstrasse mit Tempo 90. Daran haben sich vor allen die LKW gehalten. PKWs fahren auch schon mal schneller. Es wird immer rechtzeitig vor Blitzern gewarnt, und da fahren dann alle ordentlich. Und dann gibt es auch noch Polizeikontrollen. Ich war ganz erstaunt, dass Google Maps auf einmal vor einer Kontrolle warnte und wir bestätigen sollten, ob es die noch gibt. Habe ich so noch nie gesehen.

In Riga kam es dann zur Enttäuschung, da alle Campingplätze geschlossen hatten und wir einige Zeit in der Stadt herumgekurvt waren. Und die Stellplätze, die es gab waren noch nicht einmal schön. Andrea hatte sich schon so auf eine Dusche gefreut. Wieder nichts. Zum Schluss haben wir dann auf einem Wake Board Platz auf einer Insel direkt unter der Satellitenschüssel des Lettischen Fernsehsenders gestanden.

Im Sommer ist das bestimmte ein quirliger Platz, aber im Winter machen die Letten kein Camping. So haben wir lecker gekocht und sind am nächsten Tag weitergefahren.

Tag 19: Tallinn, km: 4300

Heute wollen wir mal Tallinn unsicher machen. Kurt hat sich schon einige Punkte ausgesucht, die er unbedingt anschauen will. Natürlich wie immer Kirchen und sonstige Sehenswürdigkeiten. Andrea wollte sich eher treiben lassen, das war eine Empfehlung von einer Kennerin. Eine Bahn fährt in der Nähe vom Campingplatz in die Stadt, aber es war ein wenig kompliziert und dauerte ziemlich lange. So sind wir doch mit der GERDA gefahren und haben in der Nähe vom „Kiek van Koek“ geparkt. Von dort sind wir dann direkt in die Altstadt. Zuvor noch schnell eine orthodoxe Kirche besucht. Schön mit Zwiebeltürmchen und innen völlig überladen mit Ikonen und brennenden Kerzen. Es gibt hier auch keine Sitzgelegenheiten für Gottesdienste, das geht hier irgendwie anders.

So ließen wir uns durch die Altstadt treiben, besuchten den ein oder anderen Souvenirshop. Es gibt viel Handwerk und Bernstein. Aber meist sehr kitschig und bunt. Nicht so richtig unser Geschmack. Dann sind wir noch in einem Coffeeshop mit Segafredo Kaffee eingekehrt. Ich hätte es besser wissen müssen, dass dort nicht nur Kaffee verkauft wurde. Leider gab es dort nur Kuchen, der mit Marihuana versetzt war. Sie konnte mir die Vorzüge der verschiedenen Kuchen herunterbeten, und dabei sah der Schokokuchen sooo lecker aus. Aber ich habe mich nicht getraut.

Später sind wir noch im Restaurant „Alte Hanse“ eingekehrt. Das war eine Mittelalterkneipe. Man wurde dort von in Trachten gekleideten Menschen bedient. Alles war sehr urig und so war die Speisekarte. Das Bier wurde in Halbliter krügen serviert, wobei es auch die Liter Variante gab. Zu Essen gab es für Andrea ein Gulasch mit verschiedenen Fleischsorten. Und für Kurt ein Spinat Humus mit Linsenbrot.

Alles war sehr lecker auch das Starkbier mit Kräutern oder das Leichtbier mit Ingwer. Und dann erst die Toiletten. Bei den Männern gab ein Kupfer Pissoir mit Grünspan und Automatik Spülung. Der „Thron“ war mehr nach Art eines Donnerbalken, und das Waschbecken ein tönerner Krug, der permanent gefüllt wurde und dann drehbar gelagert war, damit man das Wasser über die Hände kippen konnte. Leider habe ich davon keine Photos. Bei den Damen war das Ganze nicht ganz so „hygienisch“, dort hat dann sogar die Kamera versagt.

Danach sind wir noch etwas durch die Stadt gebummelt und haben uns wieder auf den Heimweg zum Campingplatz gemacht. Wir haben noch an einem großen Supermarkt angehalten, da uns die Zahnpasta auszugehen drohte. Hier gibt es alles zu kaufen, was das Herz begehrt und so sind wir zusätzlich mit Glöcki und Knäckebrot wieder aus dem Supermarkt gekommen.

Tag 18: Helsinki – Tallinn, km: 4260

Wir haben direkt neben der Fähre einen Stellplatz gefunden, der sehr ruhig war und so unsere Anfahrt zur Fähre kurz gestaltet hat (650 Meter). Andrea hatte schon online gebucht (144.- Euro) und so ging es 10 Minuten vor der eigentlichen Abfahrt auch schon los. Die Überfahrt war unspektakulär, Andrea hatte ja noch die Befürchtung, dass wir einen Eisbrecher brauchen, aber die Ostsee war nur im Hafengebiet mit jeder Menge Eisschollen bedeckt.

In. Tallinn sind wir direkt zum Campingplatz, denn wir wollten erst am nächsten Tag Tallinn erkunden. Der Campingplatz war ca. 18 km außerhalb und sehr leer. Es handelt sich hierbei um einen privat Platz an einem Wohnhaus. Vor der Reception waren zwei Plätze geräumt und so konnten wir uns direkt dorthin stellen. Die Dame an der REception musste sich erst mal einen Mantel überwerfen, kam wohl direkt aus dem Bett und hatte nur eine kurze Hose an. Die Sanitäranlagen sind sehr bescheiden. Es gibt zwei unisex Toiletten mit Waschbecken und ein Pissoir mit Waschecken. Dazu eine Dusche, die wirklich heißes Wasser hat und auch sonst gut geheizt ist. Daneben gibt es noch eine „Küche“, wo man kochen und abwaschen kann. Zum Abwaschen setzt man sich am besten auf die Waschmaschine, die direkt vor der Spüle im Gang steht. Dort steht auch noch ein Trockner und ein großer Kühlschrank. Auf der Ablage neben der Spüle liegt auch noch ein neues Klo. Aber es gibt zum Spülen heißes Wasser und es riecht ein wenig muffig. Woher das kommt konnten wir nicht identifizieren.