Nach kalten Duschen und einer guten Nacht fahren wir an Agadir vorbei über malerische Straßen
an der Küste entlang in Richtung Legzira. Hier gibt es einen traumhaften Strand und beeindruckende Sandstein-Formationen.
Nach einer kleinen Mahlzeit mit Meerblick haben wir noch ein paar Kilometer und beziehen unseren Luxus-Campingplatz mit WIFI und gepflegten heißen Duschen. Es könnte schlechter laufen 😉
Heute war ein ereignisreicher Tag. Die Nacht verbrachten wir auf einen schönen Campingplatz in Sidi Ifni, schon ziemlich im Süden Marokkos. Die Toiletten und Duschen waren nahezu einwandfrei was die Sauberkeit betrifft, und die Duschen waren heiß mit einem knalledicken Duschstrahl. Einfach klasse. Heute Morgen hatten wir dann auch Brot zum Frühstück und danach sind wir aufgebrochen Richtung Camping Roi de Bedouine in West Sahara.
In Gouelmim im Süden Marokkos fiel mir auf, dass parallel zur Straße eine neue Straße gebaut wurde. Die Monsterbaustelle begleitete uns bis hierher, ins Camp Roi de Bedouine. Allem Einschein nach wird die alte Straße zu einer 4-spurigen Autobahn ausgebaut, über mehrere Hundert Kilometer, unterteilt in zahlreiche Einzelabschnitte, an denen parallel gearbeitet wird. Ein gigantisches Straßenbauunterfangen. Ich bin wirklich beeindruckt.
Von Sidi Ifni am Meer ging es zunächst wieder zurück zur N1 und dann Richtung Goulmim. Bis dahin war das Land von Kakteen geprägt, die, an denen auch die Kaktusfeigen wachsen, die hier überall auch verkauft werden. Ab Goulmin wurde die Landschaft trist, mit kniehohem Buschwerk bewachsen.
In Tan Tan machten wir dann Mittagspause. Von hier an gab es dann auch mehr und mehr Sanddünen neben der Straße. Die Sahara ist nicht mehr zu leugnen.
Unterwegs ist Kurt dann mal schön geblitzt worden. Immer mal wieder, eigentlich recht häufig, sieht man Polizei mit Blitzgeräten an der Straße. Aber was soll man sagen, plötzlich hat es uns getroffen. Markus und Knut im Auto hinter uns hatten natürlich Glück. Aber wir mussten schmücken. 15 Euro! Kurt war mal richtig sauer…Aber der Beweis war eindeutig, auch wenn Kurt nichts auf dem Film der Kamera erkennen konnte…naja, wir haben’s überlebt.
Jetzt sitzen wir im Camp Roi de Bedouine, bekannt für seine einzigartige Lage in der Wüste und sein kaltes Bier, das erste seit Spanien. Gleich gibt es Nahrung: Kamel Tajine mit Honig, Nüssen und Datteln.
Von Fés nach Casablanca führte uns der Weg stundenlang durch landwirtschaftlich intensiv genutztes Gebiet. Korkeichenhaine, ganz viel Olivenhaine, aber auch Wein, ansonsten waren die Felder abgeerntet und nur selten konnte man Tröpfchenbewässerung sehen. Überwiegend ist die Landwirtschaft wohl vom natürlichen Niederschlag abhängig.
In Casablanca haben wir es nun endlich geschafft, die drittgrößte Moschee der Welt nach Mekka und Medina besuchen zu können. Es ist ein bombastischer Bau, oder besser, eine ganze Anlage. Fotos dazu werden wir dann auf Wunsch mal zeigen.
Von Casablanca ging es dann Richtung Süden auf einen Campingplatz. Dort waren wir die einzigen Gäste und die Duschen waren nicht warm. Deshalb verkneiften sich die Männer wohl auch das Duschen. Sind sind halt Warmduscher, im wörtlichen Sinne.
Heute Abend sind wir auf einem Surfercampingplaltz hoch über dem Atlantik angekommen. Vom Strand selbst haben wir nichts mehr gesehen weil wir nach der Ankunft erstmal einen Sundowner nehmen wollten. Es war doch wieder ein langer Tag mit einer Mittagspause in Essaouira. Jetzt sitzen wir hier, und die Jungs streiten sich, wer zuerst unter die kalte Dusche geht. Knut war schon, und die anderen beiden, so befürchte ich, sitzen es aus….
Drei gestandene Männer und ich
Von Andrea
Das ist dann vielleicht doch mal erwähnenswert. Wir machen diese Reise zu viert: Kurt und ich, und Markus und Knut. Bisher hatten wir es wirklich gut und es ging immer sehr lustig zu. Morgens kocht einer Kaffee, das bin bisher nie ich gewesen. Dazu gibt es, was gerade da ist, meistens ein, zwei Kekse. Nach einer Stunde sind wir „on the road“. Abwaschen müssen wir auch. Das wechselt sich ohne große Worte ab. Gestern Abend waren Kurt und Markus dran. Eigentlich wollten sie ja nicht mehr, aber draußen sollte das schmutzige Geschirr nicht stehen bleiben, weil es Hunde gab, und im Auto wollte ich die Dämpfe der Überreste vom Ravioli nicht die ganze Nacht einatmen müssen. Als ich dann später im Waschraum für die Frauen meine Zähne für die Nacht auf Vordermann brachte, kamen Kurt und Markus fröhlich mit dem Geschirr dort hinein mit dem Argument: Geschirrspülen ist Frauensache, deshalb sind wir hier. – Hm, ja, okay. Hauptsache, ihr macht euren Job.
Es ist also davon auszugehen, dass wir alle gemeinsam bisher eine sehr entspannte und lustige Zeit hatten. Und das soll auch so bleiben!
Endlich richtig ausgeschlafen. Und dann eine kalte Dusche. Frisch wie ein Fisch im Frühling fühlte ich mich. Die Jungs taten so, als hätten sie heiß duschen können. Wer’s glaubt…..
Wir brechen auf nach Fés. In einer kleinen Stadt unterwegs verloren wir den Sprinter. Angeblich waren wir falsch herum in eine Einbahnstraße (!) gefahren. Diesen Fehler wollten die Sprinterfahrer nicht machen. Wir verloren uns, hatten zweitweise keinen Funkkontakt mehr, fanden uns wieder und amüsierten uns über die Einbahnstraße…:-)
Na, das war mal ein Gehampel im Hafen von Tanger. Der Zoll wollte und einfach nicht ins Land lassen. Wir sehen wohl alle aus, wie übelste Diebe, Verbrecher, oder zumindest mal wie Waffenschleuser. Was genau der Grund für die ganze Schikane war, wird uns für immer verborgen bleiben, aber wir verbrachten locker drei, vier Stunden dort, wurden hierhin und dorthin geschickt, wurden gescannt, durften die Autos aus- und wieder einräumen. Nach zwei Nachtfahrten waren die letzten 600 km bis Marokko sehr anstrengend und meine Nerven lagen entsprechend blank. Als wir dann auch noch, nachdem man nichts fand, was man uns anlasten konnte, unser Auto ausräumen sollte, habe ich diesem Grenzer laut auf französisch schimpfend (geht doch 🙂 ) die Koffen, Campingstühle, …. eben alles, was im Auto war, vor die Füße geschmissen. Und ich habe ihn gefragt, ob er noch mehr will? Oder ob das jetzt reicht. Irgendwie fand ich, sah der arme Kerl etwas peinlich berührt drein. Eigentlich machte er ja nur seinen Job. Aber das Ganze stank