Und schon ist es wieder vorbei. Oder doch nicht?
Gestern und heute war es wirklich heiß. Blitzblauer Himmel. „Whats your Name?“ werde ich immer wieder gefragt. Heute gab ich auf diese Frage wieder meine gut-Wetter-Antwort: I forgot. – You forgot your Name? – Yes I forgot! It‘s too hot! My brain is boiling ! You unterstand? – Meistens versteht man es, weil es in Germany ja nicht so heiss wird, wie hier. Dann bin ich fein raus, aus der Nummer.
Aber jetzt sind Wolken aufgezogen und es regnet ein wenig. Dafür kein Lüftchen mehr.
Wie immer, wenn ich abends in meiner Hütte sitze, beschlagen mir die Brillengläser. Es ist so heiss. Unser wunderbarer Ventilator muss leider aus bleiben. Die Solaranlage schafft nicht mal mehr genug Strom, um den Kühlschrank am Laufen zu halten. Darin wird es dann so warm, so das sogar die dicken Eiswürfel im Gefrierfach auftauen (der Regen hört gerade wieder auf, aber ein frisches Lüftchen zieht gelegentlich durch die Fenster). Brille absetzen, Gesicht trocken wischen.
Da klopfen zwei Herzen in meiner Brust. Das eine wünscht sich möglichst viel Sonne, damit der Kühlschrank läuft. Den habe ich jetzt gezielt leer gegessen. Nur noch Flaschen mit alkoholischen und nichtalkoholischen Getränken befinden sich darin, eine Dose Thunfisch, ein Snicker und ein Raider. Es kann also nicht mehr viel kaputt gehen. Die letzten Eier habe ich heute Morgen vorausschauend gekocht, und die halten sich so ja ein Weilchen.
Das andere Herz erhofft sich Abkühlung durch den Regen. Aber dann ist es bewölkt, und die Solaranlage produziert noch weniger Strom…
Jetzt ist es dunkel. Das geht ja schnell hier. Um halb acht geht jetzt die Sonne unter, um acht ist es zappenduster. Da kann ich jetzt auch nicht mehr sehen, ob mehr Regenwolken im Anmarsch sind. Hin und wieder geht ein Lüftlein durch die Fenster.