Rückfahrt Teil 1

Wie immer aufgestanden und mit meinem Morgenritual angefangen. Beim Kaffeetrinken angefangen die Klamotten zu packen. Dabei fing es schon an zu nieseln. Zum Glück war nebenan eine Schutzhütte, wo ich das Gespann unterstellen konnte. Es sammelten sich schnell mehrere Leute an, die auch den Regen abwarten wollten. Gegen Mittag hielt mich nichts mehr und ich brauste los. Auf der Tankstelle traf ich noch den Organisator des Treffens, der mir noch einmal zu meinem alten Motorrad gratulierte und zum Pokal.

  1. Nach einerStunde wurde es langsam trockener und nach einer weiteren Stunde kam wieder die Sonne raus. Das Fahren machte wieder Spaß. Leider verabschiedete sich die Halterung des Navis gänzlich und konnte nur mit Kabelbinder in einer guten Position befestigt werden. Hoffentlich geht das gut. Beim Grenzübergang in die Slowakei bei Gran legte ich noch eine Pause ein. Eigentlich wollte ich noch auf den Berg zu der Petersdom ähnlichen Kirche, aber die Lust auf ein Bier war stärker.
    Von hier geht es über die Donau, ich mache mich auf die Suche nach Campingplätzen. Aber mein Navi ist dabei keine wirkliche Hilfe. Da mein Highspeedvolumen alle ist kann auch das Internet nichts wirklich helfen. Der erste Campingplatz ist bei einer Schmalspurbahn aber geschlossen. Dort treffe ich zwei Motorradfahrer aus Ungarn, die mir einen anderen Platz beschreiben. Der ist auch geschlossen. Jetzt geht langsam die Sonne unter als als ich beim dritten Platz ankomme, der auch offen ist. Er sieht aus wie ein großer Garten hinter einem Reihenendhaus. Mir egal. Sie haben eine Kneipe und so besteht mein Abendessen aus Bier mit Erdnüssen
    255km, 49 km/h, 69km/h

Sidecart Meeting Tag 3

Heute geht es früh los. Schon im 9 Uhr steht die erste Ausfahrt in die Stadt an. Also Ritual wie gehabt. Bei der Ausfahrt in den 3 km entfernten Ort Kiskunfeteghaza mit 40.000 Einwohnern fahren ca. 60 Fahrzeuge mit. Es werden wieder alles Straßen gesperrt und wir erreichen ohne Probleme den für uns gesperrten Parkplatz direkt am Rathaus. Dort werden wir von einem Repräsentanten im historischen Sitzungssaal des früheren Regionalparlamentes gegrüßt. Alle Reden werden sowohl ins Englische, als auch ins Deutsche übersetzt. Danach geht es 500 Meter zu Fuß zum Nationalmuseum im ehemaligen Grichtsgebäude und dem Kerker. Hier wird uns von der Leiterin des Museums berichtet, dass die Ungarn im 15. Jahrhundert hier von den Türken vertrieben wurden und erst 200 Jahre später von Maria Theresa von Österreich wieder angesiedelt wurden. Sie haben hier sogar eine richtige holländische Windmühle, die gerade mit EU Gelder renoviert wird.
Gegen 14 Uhr wird das schönste Motorrad prämiert. Es wurde von den nun zahlreichen Zuschauern auserkoren. Zudem der am weitesten Angereiste (Russland 3800km), der älteste Teilnehmer, der auf einem Gespann angereist ist (81 Jahre auf einer Pannonia) und das älteste Motorrad (eine Nimbus, Bj. 1939, ja meine). Dann wurde noch eine standesamtliche Trauung auf der Bühne durchgeführt. Sie kamen natürlich gebührend in Gespannen angereist. Dann sch das nächste Highlight. Der gemeinsame Korso durcht die Stadt. Polizei mit Blaulicht und Sirene vorneweg, dann das Brautpaar, dann alle Gespanne und dann alle anderen. Insgesamt eine mehrere Kilometer lange Schlange, die von den Spalier stehenden Bürger gefilmt und beklatscht wurde. Der Korso endete neben einem gesperrten Parkplatz. Hier hat der Organisator seinen Rockclub. Hier findet die jährliche Gespann Stuntshow unter grössem Gegröhle der Zuschauer statt. Der Höhepunkt war wieder das Abschrauben des Beiwagenrades durch den Beifahrer während der Fahrt. Dann eine Runde ohne Rad. Auch wenn ich es schon von youtube kannte, ein Genuss.
Zurück im Camp gab es noch die Bikerspiele, heute hauptsächlich Saufspiele und zum Abschluss der Auftritt der „Blues Brothers“ Coverband. Der verzögerte sich aufgrund von heftigen kurzen Regenschauern ein wenig. Leider hatte ich mein Zelt zum Lüften zum Teil geöffnet, und so hatte ich dann ein geflutetes Zelt und einen nassen Schlafsack. Zum Glück nur von außen und ich war von dem langen Tag auch rechtschaffen müde.

Sidecar Meeting Tag 2

Ab 6 Uhr konnte ich nicht mehr schlafen, da mich die Sorge um eine saubere Toilette und Dusche umtrieb. Aber zur Sorge bestand kein Anlass. Um diese Zeit war noch kein Betrieb und das Wasser in den Duschen warm. Nach dem Frühstück wurde die Militärausstellung von den einzelnen Austellern erklärt. Das wurde auch noch in Deutsch und Englisch übersetzt. Um 13 Uhr war eine geführte Ausfahrt zum ca. 20 km entfernten Bukac, wo ein Mittelalter Hunnengelage war. Dort wurde geritten und mit Bögen geschossen. Die Darsteller taten mir Leid mit ihrem Fellbesatz bei 37 Grad. Ich blieb auch nicht lange es war einfach zu heiss. Nachmittags dann noch ein paar Biker Spiele und abends das Highlight, die KISS- Coverband. Die Musik war gut gespielt und die Show war sehr authentisch. Trotzdem bin ich gegen 23 Uhr ins Bett. Mein deutscher Nachbar berichtete mir, dass er noch bis 3 Uhr getagt hätte. Auf der kleinen Bühne im Bierzelt war noch spontan eine Liedermacher Band.

Budapest – Sidecar Meeting

  • Ichbin schon kurz vor sieben aufgestanden. Die ersten waren gegen 5 Uhr wach. Ich habe mit den Australiern noch eine Tasse Tee getrunken und bin gegen halb Acht los. Die Landschaft ist nicht sehr abwechlungsreich. Kleine Felder mit manuellem Gemüseambau. Irgendwie werde ich immer an Afrika erinnert, und das nicht nur wegen der Hitze. Bis ca. 30km vor dem Austragungsort ist mit noch kein Gespann begegnet, aber jetzt kommt mir eine geführte Horde von ca. 50 Gespannen entgegen. Alle grüßen freundlich, endlich angekommen. Ich genehmige mir erst einmal ein Bier und suche mir einen schattigen Zeltplatz im Wald. Hier wird noch alles aufgebaut. Ich kann mir noch Zeit lassen.
  • Dann die große Enttäuschung. Es gibt hier keine Preise. Das ist bitter, ich hätte gute Chancen gehabt. Aber es gibt nette Menschen und Gespräche, auch wenn es befremdlich ist, wenn jemand auf einer Ural mit Uniform ankommt und stolz sein Gewehr präsentiert, welches er im Beiwagen hat. Das Treffen wird zum ersten Mal zusammen mit einer Militärausstellung veranstaltet. Aber sonst ist es lustig, ich reihe mich ein für die Taxifahrten für die Kinder und das Bier schmeckt gut. Gleicht spielt die dritte Band und dann bin ich auch müde.

Bratislava – Budapest

Heute sollte es sehr heiß werden . Nach dem
Frühstück (Kaffee, mehrere), fahre ich gegen 9 Uhr los. Die Gegend ist langweilig, plattes Land, keine Kurven und immer schnurgerade an landschaftlich genutzten Grossflächen vorbei. Selten einmal ein kleiner Ort. Die Sonne brennt unerbittlich mit 31 Graf auf die Lederhose und die Stiefel. Die Grenze zu Ungarn ist die Donau und man fährt über eine alte Eisenbrücke mit Blick auf ein Kastel. Direkt im nächsten Ort halte ich an und gönne mir eine Pause mit einem großen eiskalten Biet (ziiiisch!), und einer Pizza, diesmal sogar eine Fertigpizza. Aber was einen nicht umbringt macht einen hart?

Die Pizza war doch ganz gut und die Strecke wurde richtig klasse. Kleine bewaldete Berge mit tollen Kurven wie in der Pfalz. Aber die Hitze unerträglich, ich fahre schon ohne Jacke. Budapest kündigt sich frühzeitig an. Eine Stadt mit 1,8 Mil. Einwohnern. Hier ist die Moderne schon mehr angekommen. Irgendwie ist auch alles sauberer und ordentlicher. Der Biker Campingplatz ist in einem Privatgarten. Hinter einem normalen Stadthaus öffnet sich ein „großer“ Garten. Zumindest sind zum Schluss ca. 15 Motorräder da aus Üoöen, Söoweniem, Frankreich und aus Auszzalien. Dazu noch einige Radfahrer und Backpacker. Insgesamt 15 Zelte. Mehr ging auch nicht mehr. Da die beiden Duschen gegen 19 Uhr immer noch besetzt sind fahre ich umgedacht mit der Metro in die Stadt. Allein das ist schon eine Reise in die Vergangenheit. Es rattert ind scheppert, aber echt ein Erlebnis. Eigentlich wollte ich ins 360 Grad Café/Bar hoch über der Stadt, aber da ist eine lange Schlange und alle riechen geeade geduscht und aufgebrezelt. Nicht mein Laden. Später stellt sichvheraus, dass nur einer reinkommt, wenneiner geht und es kostet 3 Euro Eintritt für den DJ. Da suche ich mir lieber ein kleineres gediegeneres Lokal aus. Da as ich ein Gricht wo zur Dekoration zwei Paprikastreifen drauf lagen. Die erste war schon säuischste, aber bei der Zwwiten habe ich Achnappatmung bekommen?.

Es ist jetzt 21:30 Uhr und immer noch schweißtreibend. Hoffentlich sind jetzt die Duschen frei!!

Prag – Klosterneuburg/A

Dir neue Iso-Matte ist einfach zu hart. Vielleicht sollte ich noch etwas Luft aufblasen. Ich bin gegen 8 Uhr aufgestanden und gegen 9 Uhr losgefahren. Die kurvenreiche Strecke hat es in sich. Über einen 38er Schnitt komme ich auf den ersten 120km nicht hinaus. Teilweise ist der zweite Gang zu schnell. Die Strecke ist sehr holperig und man muss wahnsinnigen Traktoristen oder Busfahrern die Bahn freimachen.  Zu Mittag gibt es Pizza und ich treffe einen dänischen Motorradfahrer, der sich zu mir an den Tisch setzt. Er war auf dem Motorradrennen in Brno und will noch zum Salzburgring nach Österreich. Er wartet, bis ich die Nimbus anwerfe. Er wollte mal wieder den vertrauten Klang der „Humblebee“ hören.

Nach dem Mittag wechsel ich auf „ohne Autobahn“. Mein Rücken hat das Geschüttelt satt und so fliegen wir dahin in rasanter Fährt. Immer gehetzt und überholt von den 40-Tonnern. Plötzlich bin ich in Österreich. Es sind noch 120km bis Bratislava, aber ich habe keine Lust mehr und suche mir einen Platz an der Donau in Klosterneuburg. Dazu muss man auch noch mit einer „Rollfähre“ übersetzen. Die Fähre ist an einem Seil festgemacht und fährt ohne Motor, nur mit der Stömung. Den ganzen Tag war super Wetter und ich habe einen soliden Sonnenbrand im Gesicht. Muss wohl morgen etwas kürzer treten.

341km, 46er Schnitt, max 71km/h

Annaberg – Prag

Die Nacht im Hotel war nach der Regenfahrt herrlich. Das Wetter hatte sich gebessert und so ging es bei zwar bedecktem Himmel aber trocken wieder über kleinste Strecken. Direkt nach der tschechischen Grenze ging es links rein durch den Wald, wo selbst die Tchechen hubbeliger Strecke ausschildern. Es kam mir auch direkt eine Horde GSse im Enduromodus mit einem Grinsen auf dem Gesicht entgegen. Bei bestem Sonnenschein ging es an Quadrat Kilometer großen Weizenfelder Richtung Prag. Überall kamen mir überbriete Mähdrescher auf kleinsten Feldwegen entgegen, immer durch einen vorausfahrenden Pkw gesichert. In Prag habe ich Quartier auf einem Campingplatz auf einer Moldauinsel bezogen. Nach einem Nickerchen bin ich mit einer kleiner Personenfähre (max. 20Pax) nach Prag übergesetzt. Hier tobt das Leben, überall wird Musik gespielt und Bier getrunken. Das schmeckt aber auch lecker hier. Ich durfte aber nicht zu lange trödeln, da die letzte Fähre um 21 Uhr zurück ging. Heute hat auch endlich Calea ihr Hengstfohlen zur Welt gebracht. Es ist der schwarze „Demba“.

186km, Durchschnitt: 44km/h

Arpke – Annaberg

Samstag 9:30 Uhr geht es dann auf die Bahn. Erst noch tanken und den Reservekanister auffüllen. Die Nimbus hat nur eine begrenzte Reichweite mit Reserve (10km). Erst nieselte es nur, aber schon nach kurzer Zeit musste ich den Regenkombi anziehen. Das Unwetter sollte sich bis Goslar auch nicht ändern. Danach wurde es langsam besser. Beim Griechen in Quetlenburg konnte ich schon draußen sitzen. Dann ging es weiter über kleinste Wege durch den wilden Osten, wo fleißig das Getreide gedroschen wurde. Hin und wieder gab es kurze Schauer. Im „Eispalast“ kurz vor Leibzig bin ich zu Kaffee und Kuchen eingekehrt. Dann war der Sprit alle und die nächste Tankstelle noch 30km. Kein Problem mit einem gefüllten Reservekanister ✌️
Den Zielort erreichte ich wieder in strömenden Regen. Der Käufer meiner anderen Nimbus hat sich sehr gefreut und meine Maschine „bewundert“. Ich übergab die versprochenen Ersatzteile und machte mich auf den Weg nach Annaberg, da hier alle Hotels wegen eines Countdown try Festivals belegt waren. In Annaberg fand ich ein Hotel direkt am Marktplatz mit preisgünstiger Tiefgarage (0,25 Cent für 24 Stunden am Wochenende). Hoffentlich wird das Wetter Morgen besser.

417km, Durchschnitt: 48km/h

Vorbereitungen

Die letzten beiden Jahre war ich mit der Nimbus bei den europäischen Gespanntreffen in Reddinghausen und Weiswampach/Luxemburg. Auf dem letzten Treffen in Luxemburg hatte ich mit dem Nimbusgespann auch den ersten Platz als älteses Motorrad unter 1000 Gespannen errungen. Dieses Mal soll es nach Ungarn gehen. Genauer gesagt nach Kiskunfelegyhaza. Wo das genau liegt ? Werde ich noch rausfinden.

Aber zuerst musste dass Gespann auf Vordermann gebracht werden. Bei einer Putz-/Entstaubungsaktion war mir aufgefallen, dass zwei Speichen am Hinterrad fehlten. Es waren zwar noch genug andere vorhanden, aber so wollte ich die 2500 km Tour nicht angehen. Mein bevorzugter Ersatzteil Dealer in Holland, Herr Herman Mejer schaffe es auch innerhalb von einem Tag zwei neue NiRo Speichen zu liefern. Nur sollte der Einbau doch schwieriger sein, als gedacht. Für mich übrigens auch das erste Mal. Um die Speichen in der Nabe einfädeln zu können muss man sowohl die Bremstrommel als auch den Antrieb von der Nabe abschrauben. Dann ging aber alles ganz einfach. Den Antrieb habe ich dann auch noch von dem alten Fett befreit und mit neuen Molybdän-Fett (270 Gramm) gefüllt. Heute wird das Rad wieder eingebaut und das Motorrad bepackt. Morgen soll es dann nach einem gemütlichenFrühstück los gehen.