es läuft

Wir haben gerade eine Glückssträhne! Gestern kamen wir im Lapeasuando Camp an und wurden aufs freundlichste Willkommen geheißen, und ob wir auch gleich ne heiße Suppe im Restaurant möchten? Na klar! Ein Tischnachbar schwärmte in den allerhöchsten Tönen von dem ukrainischen Koch und seinen nicht zu übertreffenden Kochkünsten. Und er hatte recht, die Kirchererbsensuppe war um Längen besser als unsere Dosensuppen. – Sollten wir nach der Veggiepizza in Lulea im Gourmetparadies gelandet sein? – Ja, das sind wir! Auch das Abendessen war vorzüglich.
Leider gab es für den nächsten Tag keine freien Plätze mehr für die Hundeschlittentouren, die von Natalie, einer Frau aus Rosstock und die Chefin hier, angeboten werden.
Na gut. Dann fahren wir morgen weiter, rüber nach Finnland. Abends in GERDA musste ich die Erfahrung machen, dass die Hundeschlittentouren in Finnland entweder für die nächsten zwei Wochen ausgebucht sind, oder überhaupt erst wieder im März angeboten werden. Einzig in Rovaniemi, dem Weihnachtsmanndorf in Finnland, werden Schlittenhundetouren angeboten. Und zwar viele. Sehr viele. Man kann auch sagen, sehr, sehr viele, oder auch zu viele. Aber schauen wir mal, wenn wir erstmal in Finnland sind, da werden wir hoffentlich noch kurzfristig was finden….

Und heute Morgen, wir bereiteten schon unsere Weiterfahrt vor, hieß es, zwei Gäste sind nicht gekommen! Geht in den Schuppen, zieht Euch Stiefel und Overalls an, Ihr kommt mit! Jippieeee!
Die erste Hälfte der Strecke saß ich auf dem Schlitten und Kurt fuhr, dann haben wir getauscht. Fünf Hunde zogen uns wie die Dolldeppen durch die polarnächtliche, von der unsichtbaren Sonne beleuchteten Winterlandschaft über Seen und durch Wälder. Und das Licht. Unbeschreiblich! Rosa, türkis, blau, lila – es ist mit Worten nicht zu beschreiben, wie schön das alles war! Und die Hunde! Die drehten beim Anspannen durch! Die wollten los! Die wollten laufen! Und machten einen Höllenlärm! Fünf zogen uns und unseren Schlitten. Und als die Bremse vom Schlitten endlich gelockert wurde, ging es in rasantem Tempo auch sofort los und Stille kehrte ein. Himmel, es war so schön! So schön! So schön, dass wir das Glück hatten, das zwei Gäste nicht kamen und wir diese Tour hier in der Nordschwedischen Einsamkeit und Wildnis machen durften!

Apropo Wildnis: um möglichst viele Klischees zu bedienen kreuzte auch noch ein Elch unseren Weg! Nicht zu glauben! Ich sah ihn von rechts hinter den Bäumen kommen und unsere Schlittenführerin ganz vorn bremste. Wir hielten an, um den Burschen, der beim, sofort bei Stillstand einsetzenden Gebelle der Hunde, kurz in Panik geriet, querte dann unseren Weg und verschwand im Wald.

Tag 8: Jokkmokk – Lappeasuando Lodge, km: 2400

Wir sind heute noch mal in den Ort Jokkmokk gefahren, da Weihnachten vorbei ist, aber die Geschäfte hatten immer noch nicht auf und das Samen Museum hatte auch noch geschlossen. So haben wir uns wenigstens die Kirche von außen betrachtet.

Weiter ging es Richtung Vittangi auf der E45, vorbei bei einigen Wasserkraftanlagen, die aber auch alle eingefroren waren und wohl auch keinen Strom machen können. Es ging hier durch die Berge, allerdings nicht höher als 500 Meter. Trotzdem waren die Strassen teilweise sehr v ereist, so daß wir nur ca. 50km/h fahren konnten.

Bei Vittangi gab es keinen Campingplatz und so haben wir schon 44 km vorher angehalten, neben einer wunderschönen alten Fussgängerbrücke. War wohl früher eine einspurige Autobrücke. Hier gibt es das Lappeasuando Camp, welches von einer deutsch sprechenden Nathali geleitet wird. Hier kann man alle Aktivitäten im Schnee machen, wie auch eine Hundesxchlitten Tour zu einer Kota in der Wildnis mit Vollpension. Ist aber alles ausgebucht, und so fahren morgen weiter. es gibt eine super Verpflegung hier. Vom Weihnachtsmenu haben alle geschwärmt. Auch wir wurden mit einem Teller Suppe begrüßt (kichererbsen) und Abends gab es ein drei Gänge Menü.Rote Beete Salat mit Walnüssen zur Vorspeise, dann Hühnchen in Safransosse auf Risi-Bisi, für mich auch ohne Hühnchen mit Salat, und als Nachtisch weisse Schokoladen Mousse mit Mandelsplittern. Dazu einen zünftigen Weinwein und ein Starköl. So läßt es sich leben.

Wir haben lebhaft die weitere Reise diskutiert, so daß vom Nebentisch ein Mann aufgestanden ist und uns die App mit den Strassenzuständen in Norwegen gezeigt hat… Er wollte zu Heiligabend ans Nordkap hat aber wegen des zu heftigen Windes und Schneesturmes nicht geklappt. Die Straßen waren aber immer noch gesperrt und somit hat sich auch unsere Diskussion erübrigt und ich musste mich der Situation beugen. So haben wir zumindest eine Entscheidung und die ist auch gut so.

kollektiver Winterschlaf

Was ist bloß mit den Schweden los? Sie sind nirgends zu sehen! Wenn sich mal einer draußen blicken lässt, dann, weil er seinen Hund Gassi führt.
Und die Restaurants – alle dicht! Gestern Abend, erster Weihnachtsfeiertag, wollten wir schön Essengehen, aber das auserwählte Restaurant war dann doch zu. Nebenan der Corner Pub. Bietet auch Essen an. Also rein da. Es war wirklich nicht gut. Einzig die Scheiben von Tomate und Gurke mit den Zwiebeln oben drauf, die Garnitur sozusagen, machte mich etwas an. Und ja, die Pommes waren okay.

Heute sind wir nach Jokkmokk, das auf dem Polarkreis liegt, weitergefahren. Ein kleiner Ort mit 2700 Einwohnern, aber recht touristisch, ein wichtiger Ort der hier lebenden Samen. Einige Restaurants für so einen kleinen Ort, einzig die Pizzabude hatte offen. Und die Pizza, die Kurt gestern Abend in Lulea bekommen hatte, vegetarisch, mit Oliven, Pilzen, Paprika und Ananas, alles aus der Konserve, rief auch nicht nach Wiederholung. Also rissen wir eine Dose Bohnensuppe auf.
In Norrköping hatten wir vor ein paar Tagen sehr lecker gegessen, also ich jedenfalls, Miesmuscheln in einer sehr leckeren Brühe mit Sellerie und Chillie zubereitet. Das war echt gut. Das Restaurant hieß La Vue, vielleicht gab es dort tatsächlich einen französischen Koch?

Wir haben gerade eine schwere Entscheidung zu treffen. Die Frage ist, ob wir zum Nordkapp fahren, oder nicht. Morgen fahren wir erstmal weiter Richtung Norden nach Vittangi. Dort werden wir noch einmal überlegen.

Bisher ist alles super gelaufen. Die Heizung hat in Lulela, wo wir zwei Nächte blieben, durchgebollert. Es ist allerdings dieser Tage auch nicht so richtig kalt. Also tatsächlich eher über Null Grad. Das wird sich demnächst aber ändern.

Die Polarlichter lassen auf sich warten. Heute war ein heller, wolkenloser Tag, die Sonne war kurz zu sehen, also schon mal nicht schlecht für Polarlichter. Allein, die Sonne müsste jetzt noch in Wallung kommen und Teilchen in die Atmosphäre streuen. Aber da hat die gerade kein Bock auf…

Jokkmokk und der Polarkreis. Das der Polarkreis kein Strich in der Landschaft ist aufgrund der Eierei der Erde auf ihrer Umlaufbahn hatte ich ja schon erwähnt. Dabei stellte sich mir die Frage, auf die ich aber keine Antwort fand: wie groß ist denn die Amplitude der Eierei? Also Meter, Kilometer? Heute bekam ich die Antwort, wenn für meine Bedürfnisse auch nicht exakt genug, denn ich wüsste die Breite gern für heute.

Tag 7: Lulea – Jokkmokk, km: 2248

in der Nacht hat es geregnet und die Temperaturen steigen in plus. Wir fahren zeit los und können bei Tageslicht auf die gut zu befahrene E4 einschwenken. Des Nachtens haben sich noch zwei Wohnmobile aus Bayern zu uns gesellt, die auch einen Tag Pause brauchten, der Schwiegersohn hatte wohl etwas zu doll Weihnachten gefeiert und hatte noch einen rechten Brausekopf. Die wollten nach Finnland zum Weihnachtsdorf, von wo der Weihnachtsmann mit seinem Schlitten losfährt. Kam so Gestern in den Tagesthemen. Aber der Weihnachtsmann kommt ja demnächst schon wieder zurück.

Wir fahren weiter Richtung Jokkmokk eine kleine Stadt mit ca. 2800 Einwohnern, hier trafen sich immer die Samen zum Wintermarkt und haben sich auch hier angesiedelt. Sie halten auch noch Rentiere, aber nicht „freie“, sondern im Wald und in Gehegen. Auch dieser Campingplatz betreibt wohl so ein Gehege, und man kann gegen ein kleines Entgelt (500 SEK) beim Füttern zuschauen.

Aufgrund vom 2. Weihnachtstag haben alle GEschäfte noch geschlossen und auch das Museum ist zu. Eigentlich wollten wir mal ganz zünftig Rentier essen, aber bis auf die Pizza- und Dönerbude hat alles zu. Und Andrea hat davon die Nase voll nach dem Fiasko in der Sportsbar. Ab morgen wird sich das alles wieder normalisieren, hoffentlich.

Hier warten wir erst einmal auf die Nordlichter, die vielleicht heute Abend zwischen 19 und 22 Uhr kommen sollen.

Tag 6: Lulea, km: 2069

Heute haben wir einen Ruhetag eingelegt. So haben wir mal ausgeschlafen bis es hell wurde, ca. 8:30 Uhr. Dann ausgiebig gefrühstückt mit Ei und so. Ist ja immerhin Weihnachten. Danach haben wir einen langen Spaziergang gemacht zur Insel, die in der letzten Nacht so ausgesprochen beleuchtet war. Der Weg dorthin führt über die zugefrorene Ostsee. Es ist eine sehr kleine Insel mit nur 6 Häusern drauf. Eigentlich hatten wir gedacht, dass es dort zumindest heisse Schokolade gibt, aber gar nicht. Errichtet wurde das ganze Ensemble von Lion Club, und es hätte auch eine warme Stube gegeben, aber nicht an Feiertagen. So sind wir den ganzen Weg wieder zurück und haben selbst den leckeren Glühwein (Elchtest) von Jutta gemacht.

Danach war erst einmal Siesta angesagt und Bücher lesen, oder umgekehrt.

Gegen Abend (16:00 Uhr) sind wir noch mal zum Abendessen ausgegangen. Ich wollte Andrea ganz chic in ein französisches Restaurant (Corsica) ausführen. Hatte aber leider geschlossen und so sind wir in einem Sportclub gelandet bei Hacksteak mit Pommes vegetarischer Pizza mit allem aus dem Glas oder Konserve und zwei Bier vom Fass (wahrscheinlich nur Leicht öl).

Da sind wir doch lieber wieder in die GERDA und haben es uns dort gemütlich gemacht. Gegen 20 Uhr sind wir schon wieder müde.

Tag 5: Umea – Lulea, km: 2069

In Umea schon vor 8 Uhr aufgestanden, der Tag leuchtet schon ein bischen und schon bald (9.15 Uhr) machen wir uns auf den Weg. Unsere Nachbarn sind schon teilweise vor uns unterwegs. Es ist heiliger Abends Morgen und in Schweden ist dann schon Feiertag. Somit ist auch die Reception nicht mehr besetzt. Es geht weiter auf der E4 in stetigem Tempo und ohne Vorkommnisse.

Da es heute Abend Käsefondue geben soll brauchen wir noch das passende Brot. Sonnenblume Vollkorn passt da irgendwie nicht so recht. Wir finden auch noch einen Coop, der am 24.12. offen hat und können dort prima Toastbrot erwerben.

Beim Campingplatz, zu dem wir eigentlich wollten, hat es nicht geklappt, aber dafür haben wir einen Stellplatz in Lulea direkt am Wasser. Sogar mit Strom. Man kann online buchen und schon brechen wir mit unseren Moonboots zu einer Erkundungstour auf. Es ist sehr kalt, aber macht auch Spaß, dick eingepackt das auszuprobieren, ob es klappt. Aber wir sind alle skierfahren und noch ganz andere Temperaturen gewohnt. Wir wandern ein wenig auf dem See herum und durch die Fussgängerzone, aber es ist nicht viel los, am heiligen Abend, stockduster um 16 Uhr.

Abends gibt es dann Käsefondue und wir hängen noch etwas schlaff herum, morgen ist ein Tag off, wo wir noch mal die Gegend erkunden werden.

bis jetzt

vertragen wir uns. Davon abgesehen, haben wir ein paar Kilometer gerissen und gehen es jetzt gemütlicher an. Von Freitag bis Sonntag sind wir gut 1500 Km gefahren. Seit gestern, Montag, gehen wir es entspannter an, rund 200km pro Tag müssen reichen. Bisher ging unsere Route westlich der Ostsee Richtung Norden durch Schweden. Heute haben wir Lulea, ganz im Norden der Ostsee, erreicht. Hier bleiben wir bis Donnerstag.
Eigentlich wollten wir heute Abend in einen Weihnachtsgottesdienst, aber die einzige Kirche, die wir weit und breit fanden, den Dom von Lulea, war geschlossen. Vielleicht haben die Schweden es nicht so dolle mit der Kirche. Die Christianisierung fing erst spät hier an. Eine ganz interessante Geschichte, wie sich das Christentum hier in Skandinavien entwickelte.

Bislang sind wir immer auf der E4 gefahren, eine Art Autobahn. Überwiegend 3-spurig, also abwechselnd mal eine, mal zwei Spuren pro Richtung. Viel Wald, viel Gegend, viel Wasser. Und seid gestern voll der Schnee. Alles weiß. Es sieht schön aus!

Auch wenn Sonnenaufgang erst spät ist, ist zwei Stunden vor Sonnenaufgang das erste Tageslicht am Horizont zu sehen und es wird hell. Auch, wenn die Sonne untergegangen ist, bleibt es noch eine ganze Weile hell. Je weiter nördlich wir kommen, desto kürzer der Tag, d.h. Sonnenaufgang in Lulea heute um 9.56h, Untergang um 13.05h. Um halb vier heute Nachmittag war es tatsächlich stockenfinster. Wir sind zu der Zeit ein wenig durch die Nachbarschaft spaziert, aber es war kaum ein Schwede auf der Straße. Die sitzen bei der Kälte wohl auch lieber in der warmen Stube. Zumal am Heilig Abend…

Wir sitzen jetzt gemütlich in unserer wohl temperierten GERDA. Die Heizung hat schon mal schwer zu arbeiten, wenn es draußen sehr kalt wird, aber sie schafft es locker, uns warm zu halten. Und es ist unglaublich gemütlich hier. Jetzt ist Heilig Abend. Wir haben nach dem Spaziergang Bescherung gemacht und dazu einen guten Sekt getrunken, dann gab es Käsefondue und jetzt sitzen wir hier so rum. Gelegentlich sprechen wir. Miteinander. Oder auch jeder für sich. Naja.

Übermorgen geht es nach Jokkmokk. Das liegt auf dem Polarkreis, dem Wintersonnenwendekreis (mmmmh, mal wieder eines von den langen Worten…😅). Von dort fahren wir weiter Richtung Norden, bis wir die Dunkelheit erreicht haben. Dann werden wir entscheiden, ob wir ans Nordkap fahren, oder nicht. Das Nordkap war zwar ursprünglich unser vornehmestes Ziel, aber es gibt auch Argumente, die nicht dafür sprechen. Wir wollen das aber jetzt noch nicht entscheiden.

Es gab viele die sagten, im Winter, jetzt? Nach Norden? Da sieht man doch nichts. Das stimmt nicht. Man sieht eine ganze Menge. Viel Gegend, die jetzt im Winter bestimmt so spannend ist wie im Sommer, nur anders. Man sieht Schweden, meistens draußen, weil sie den Hund gassi führen müssen. Es scheint, als würde der gewöhnliche Nordländer bei diesen besonderen klimatischen Verhältnissen auch lieber im Haus bleiben.

Wir machen diese Reise, weil wir es wollten. Wegen der Polarlichter. Die sehen wir hoffentlich auch noch. Aber ein zweites Mal werde zumindest ich, nicht noch mal so weit in den Norden fahren. Auch nicht im Sommer. Es ist sicher unheimlich schön hier! Diese Natur, die Wälder, riesige Findlinge, die hier so in der Gegend herum liegen. Aber ich weiß jetzt ganz sicher: ich bin ein Kind der Sonne, der Wärme. Was wir hier machen, ist okay. „Been there, done that“, wie der Amerikaner sagt.

Skandinavien im Winter

Noch so was. Wintercamping! Dieses Wort fiel heute an der Rezeption des Campingplatzes in Umea. Als wir die freundliche Schwedin (es gibt gar nicht nur alte Schweden, sondern auch junge Schwedinnen!) danach fragten, ob denn viele Gäste kämen? Zu dieser Zeit! Sie erklärte, das wegen Weihnachten gerade viele Schweden kämen, die zu Weihnachten bei ihren Familien sein wollten, aber auch gerade viele internationale Gäste „like you“ zum Wintercampen kämen. Da war es, das Wort, das uns ins grübeln brachte. Beim Nachmittagskaffee mit diesen wunderbar leckeren Keksen von Arpker Frauen liebevoll gebacken, sprach mein lieber Kurt es aus: „Wintercamping! Nie im Leben hätte ich gedacht, dass mir so etwas passieren könnte.“ Er sprach mir sowas von voll und ganz aus der Seele, dass es mir schon unheimlich war! Denn genau das ging mir auch die ganze Zeit durch den Sinn. Aber was soll ich sagen? Solange die Heizung brummt, macht Wintercampen Spaß. Noch brummt sie, die Heizung, gegen die -10 Grad Außentemperatur gegenan. Noch sorgt sie für wohlige 20 Grad in GERDA. Morgen ist Heilig Abend.

Tag 4: Sundsvall – Umea, km 1803

Eigentlich wollten wir bis Lulea fahren (560 km), aber im Dunkeln ist es nicht so schön zu fahren, außerdem ist die Spritzanlage ausgefallen und die Sicht ist beschränkt und die Tage werden immer kürzer. So entscheiden wir uns nur bis Umea, eine Studentenstadt zu fahren. Da kommen wir auch genau mit der Dunkelheit an. Also um 14 Uhr. Von unterwegs hat Andrea den Campingplatz angerufen und es ist wirklich Betrieb hier. Andauernd kommen neue Wohnmobile oder sogar große Wohnwagen.

In Sundsvall hatten wir Angst vom Platz herunterzukommen. Es war bei Ankunft schon sehr vereist, so daß es schwierig war darauf rumzulaufen. In der Nacht hat es dann auch noch gefroren und geschneit, so daß der Platz dann doch gut befahrbar war. Zu unserem Wohnmobil gesellten sich noch zwei Weißwaren aus Bayern. Die wollten zu Weihnachten am Weihnachtsmanndorf sein.

Wir mussten erst einmal durch eine super Winterlandschaft und geschlossene Schneedecke, ungeräumt, ca. 15 km bis zur E4 fahren. Da fährt man nur mit Tempo 40km/h. Aber die neuen Winterreifen tuen ein nur einen guten Job. Kein Rutschen, nur Traktion.

Auf der E4 fährt es sich prima. Es ist keine Autobahn, aber eine gut ausgebaute, dreispurige Kraftfahrzeugstrasse. Abwechselnd hat man mal eine, oder zwei Spuren. Die Bahn ist geräumt und gesalzen. So verschmiert auch immer wieder die Frontscheibe und die Spritzanlage funktioniert nicht mehr. Es liegt nicht am Wischwasser, denn das ist prima bis -20 Grad. Abends in spiziere ich die Schläuche und kann keinen Verstopfer feststellen. Vielleicht waren einfach die Spritzdüsen verstopft. Jetzt geht es wieder. Hoffentlich auch morgen wieder.

Der Campingplatz hat neben einer voll eingerichteten Küche auch noch super Duschen. Und so nutzen wir die Gunst der Stunde und für die Feiertage noch einmal richtig fein zu machen.

Heute wird mit zwei Platten gekocht. Andrea macht den Löwenanteil warm „Sweet Chilli“ und vereinert noch einmal mit diversen Zutaten und Kurt geht in die Küche und macht dort Kartoffeln für Kartofelpü. Das wird ein Festschmaus.

Camping in Nordskandinavien im Winter

oder

Meine Haare sind fettig

…..ja,ja, schon klar! Duschen wird völlig überbewertet. Haare waschen eh. Aber schick soll man dann doch auch aussehen. Wenn man ausgeht. Das kommt gerade und zum Glück nicht so oft vor. Aber das ist Schnee von gestern! Heute sind wir auf einem amtlichen Campingplatz gelandet und die Haare sind gewaschen. Schon toll, so eine heiße Dusche in Sibirien!
Apropo Schnee. Wir sind gar nicht in Sibirien, sondern schon ganz schön weit im Norden Schwedens. Also, wir sind gestern Abend in den Winter gefahren. Aber was heißt hier Abend? Nur weil es dunkel ist, kann es durchaus erst 15.30 Uhr sein. Liegt wohl am Breitengrad…

Ach ja, die Breitengrade. Mein persönlicher Breitengrad wird heute Abend Chilli mit Kartoffelpü bekommen.