The smiling coast of Africa – Sanyangs Pause ist zu Ende

Von Andrea

29 junge Leute zwischen 15 und 25 Jahren aus Sanyang sitzen in Banjul nun schon seit Wochen im Knast. Mittlerweile gibt es Gespräche. Es wird verhandelt. Jawla als Hotelbesitzer und Nachbar der stinkenden Fischfabrik, der sich seit langem schon gegen die Fabrik einsetzt, ist dabei, andere wichtige Personen des öffentlichen Lebens, der Alcalo, Bürgermeister, von Sanyang, außerdem mehrere Anwälte, die man hinzugezogen hat, und die Polizei. Sie alle verhandeln nun, was mit den 29 jungen Leuten geschehen soll. Die Dörfler aus Sanyang haben sich wohl mehrheitlich auf die Seite der jungen Leute geschlagen. Es geht zur Sache. Es geht darum, die Ursache für das Austicken der Jugend ausfindig zu machen.

Jawla erklärt das so: seit Jahren ist die Fischfabrik den Menschen in Sanyang ein Dorn im Auge. Sie stinkt und verscheucht damit die Touristen. Aus Sanyang will niemand für die Fischfabrik arbeiten. Das ist so eine Ehrensache. Deshalb kommen Leute aus den Nachbarländern, um dort zu arbeiten. Weil die gambischen Fischer sich weigern, ihren Fisch an die Fischfabrik zu verkaufen, tun dies die senegalesischen Fischer, die auch schon immer hier gefischt haben.

Der Preis des Bonga Fisches, der von der einheimischen Bevölkerung vor allem konsumiert wird, weil er bezahlbar ist, hat sich vervielfacht.

China, das die Fischfabrik gebaut hat, verarbeitet den Fisch zu Fischöl und Fischmehl. Diese Produkte, die aus dem Fisch, der in gambischen Gewässer gefangen wird, hergestellt werden, gehen direkt nach China, bzw. werden von China auf dem Weltmarkt verkauft. Gambia hat ausser einer stinkenden, die Touristen abschreckenden riesigen Halle und überteuerten Fischpreise, so wie auf Dauer zurück gehenden Fangmengen nichts, auch nicht den kleinsten Vorteil davon.

Das regt die Leute hier schon seit Jahren auf. Die Leute hier wollen einfach keine Fischfabrik. Man hat hier in Sanyang schon viel versucht, aber bei der Politik des Landes kommen die Beschwerden nicht an. Nicht einen Vertreter hat man in all den Jahren nach Sanyang geschickt, um sich die Sorgen der Leute anzuhören. Das machte die Menschen in Sanyang sauer.

Der Vorfall mit dem Senegalesen, der einen Gambia erstochen und seinen Bruder schwer mit dem Messer im Gesicht verletzt hat, hat das Fass nun zum Überlaufen gebracht. In Sanyang hat man ein gewisses Verständnis für die Jugend. Und nun versucht man, die jungen Leute da irgendwie raus zu hauen. Es scheint, als wären ein paar Vorwürfe gegen die Jungen auch nicht mehr zu halten. Es bleibt spannend. Es wird ein langer Prozess werden.

Aus meiner Sicht haben die jungen Leute Mist gebaut und gehören dafür bestraft. Die Leute hier argumentieren aber so, dass die Jungen doch gar keine Alternative hatten, wenn niemand auf sie hört. Sie fühlen sich überhört und haben sich dagegen gewehrt. Ganz von der Hand ist das wohl nicht zu weisen…

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