Von Andrea
Gestern Abend habe ich Kurt vom Flughafen abgeholt. Das zweite Mal in unseren gemeinsamen Jahren, derer es nun schon bald 23 sind, habe ich Kurt vom Flughafen abgeholt. Das erste Mal 1999. Da war ich mit Robinson Club für zwei Wochen auf Fuerteventura Urlaub machen. Kurt und ich hatten ein paar Monate vorher zueinander gefunden, ich hatte meinen Urlaub schon gebucht und dann wollte Kurt mich dort besuchen. Das ist bei einer Organisation wie Neckermann nicht vorgesehen, das da einer einfach ins Hotel einziehen will, ohne das vorher in Deutschland gebucht zu haben. Und so hatten wir Glück, dass mir ein Doppelzimmer zugeteilt worden war, und somit Platz für Kurt in meinem Zimmer. Er durfte bei mir bleiben. Pech war, dass das Zimmer im Familienbereich lag. Und wenn wir abends vorm Schlafengehen noch auf der Veranda saßen und bei einem Riccard, den Kurt mitgebracht hatte, rauchend (ja, das taten wir damals noch) uns was erzählten, kam schon mal eine giftige Ansprache aus der Nachbarschaft, die uns auf die Nachtruhe aufmerksam machte….?
Meine Güte, wir waren so verrückt damals! Abends nach dem Abendessen und vor der Disko haben wir unsere Klamotten am Pool getauscht, und Kurt trug meinen kurzen, engen Minirock, und ich seine großen Jeans! So sind wir dann in die Disse gegangen! Und haben einiges an Aufsehen erregt! Ich könnte umfallen vor Lachen, wenn ich daran denke!?????
Naja, gestern ging das deutlich harmloser zu. Ich habe Kurt abgeholt und wir sind nach Hause (in Sanyang) gefahren. Und warum so? Weil ich meinen Flug lange gebucht hatte, und Kurt und Markus eigentlich mit dem weißen 9-Sitzer, der bei uns auf dem Hof steht, nach Gambia fahren wollten. Wir dachten, dass es schön sei, wenn wir unsere kleine, aber feine Geburtstagsrunde damit durch die Lande fahren würden. Aber dann gab es plötzlich keinen Fährverkehr zwischen Europa und Afrika mehr. Die Grenzen von Marokko sind dicht. Es war einfach unmöglich geworden, mit dem Auto nach Gambia zu kommen. Es musste dann irgendwann eine Entscheidung getroffen werden, die lautete: wir, also Kurt und Markus fliegen. So kurzfristig bekam Kurt dann nur noch ein halbwegs günstiges Ticket über Mallorca und Barcelona, anstatt mit Brussels und mit mir zusammen. Deshalb musste ich meinen lieben Kurt gestern vom Airport abholen.
Ja, dann seid Ihr ja wieder komplett, Ihr Süßen! Freut mich. Das Bambusbett müsst ihr jetzt nur noch irgendwie zum Schaukeln kriegen, für das ultimative Hängematten-Feeling. Es reicht ja schon ein Stein unter einem Bettpfosten, damit es schön hin und her kippelt. In meiner ersten WG in Hildesheim war der Dielenboden so schief, da brauchte man Steine oder ähnliches, damit die Mobel eben nicht alle hin und her kippelten. Bei einem Tisch zum Beispiel ist das nicht so günstig. Das war in den 1970ern…
So, Tobi ist nach vielerlei Komplikationen und 75minütiger Zugverspätung zum Fluchhafen Frankfurt gerade bei seiner Schwester in Sydney angekommen. Zur Minute sozusagen, er steht gerade in der Passkontrollen-Schlange. Toll, dass wir hier alle alles tun und lassen können und überall hin reisen können, wohin wir wollen. Zumindest theoretisch, sonst wäre ich auch in Sydney oder bald in Gambia! Trotz Corona und trotz eines brandgefährlichen Kriegstreibers, der gerade ein „Bruderland“ in Schutt und Asche legt.
Zu einem Blau-Gelben Treffen kamen am Mittwoch Abend über 30 Leute ins Antikriegshaus, UkrainerInnen, RussInnen und DorfbewohnerInnen, um sich kennenzulernen, auszutauschen und gegebenenfalls Hilfe anzubieten oder anzunehmen. Daraus ist ein Nachmittagstreff geworden, dienstags und donnerstags wollen sich die Leute jetzt am oder im Antikriegshaus treffen und bei Kaffee & Kuchen Wissenswertes austauschen oder einfach nur mal in Kontakt kommen und klönen. Gestern war der erste Kaffeenachmittag. Wir haben die schweren schwedischen Sitzbänke in die Sonne getragen, und es war ein sehr harmonischer Nachmittag mit Gesprächen, die von DolmetscherInnen übersetzt wurden, und spielenden Kindern. Die Szenerie war sehr idyllisch, wenn man sich den Anlass für das Treffen wegdenkt.
Ihr Lieben, Ihr habt bestimmt auch schon den ersten Kaffee unter gambianischer Morgensonne intus. Dann such ihr vielleicht den passenden Stein oder ein dickes Holz für den Bambusbettpfosten? Wie auch immer, wünsche Euch eine wunderbare Zeit! Mindestens bis zum Eintreffen der ersten Gäste … 😉 Liebe Grüße von Suse & von Jens natürlich auch!