Heute wollen wir mal Tallinn unsicher machen. Kurt hat sich schon einige Punkte ausgesucht, die er unbedingt anschauen will. Natürlich wie immer Kirchen und sonstige Sehenswürdigkeiten. Andrea wollte sich eher treiben lassen, das war eine Empfehlung von einer Kennerin. Eine Bahn fährt in der Nähe vom Campingplatz in die Stadt, aber es war ein wenig kompliziert und dauerte ziemlich lange. So sind wir doch mit der GERDA gefahren und haben in der Nähe vom „Kiek van Koek“ geparkt. Von dort sind wir dann direkt in die Altstadt. Zuvor noch schnell eine orthodoxe Kirche besucht. Schön mit Zwiebeltürmchen und innen völlig überladen mit Ikonen und brennenden Kerzen. Es gibt hier auch keine Sitzgelegenheiten für Gottesdienste, das geht hier irgendwie anders.
So ließen wir uns durch die Altstadt treiben, besuchten den ein oder anderen Souvenirshop. Es gibt viel Handwerk und Bernstein. Aber meist sehr kitschig und bunt. Nicht so richtig unser Geschmack. Dann sind wir noch in einem Coffeeshop mit Segafredo Kaffee eingekehrt. Ich hätte es besser wissen müssen, dass dort nicht nur Kaffee verkauft wurde. Leider gab es dort nur Kuchen, der mit Marihuana versetzt war. Sie konnte mir die Vorzüge der verschiedenen Kuchen herunterbeten, und dabei sah der Schokokuchen sooo lecker aus. Aber ich habe mich nicht getraut.
Später sind wir noch im Restaurant „Alte Hanse“ eingekehrt. Das war eine Mittelalterkneipe. Man wurde dort von in Trachten gekleideten Menschen bedient. Alles war sehr urig und so war die Speisekarte. Das Bier wurde in Halbliter krügen serviert, wobei es auch die Liter Variante gab. Zu Essen gab es für Andrea ein Gulasch mit verschiedenen Fleischsorten. Und für Kurt ein Spinat Humus mit Linsenbrot.
Alles war sehr lecker auch das Starkbier mit Kräutern oder das Leichtbier mit Ingwer. Und dann erst die Toiletten. Bei den Männern gab ein Kupfer Pissoir mit Grünspan und Automatik Spülung. Der „Thron“ war mehr nach Art eines Donnerbalken, und das Waschbecken ein tönerner Krug, der permanent gefüllt wurde und dann drehbar gelagert war, damit man das Wasser über die Hände kippen konnte. Leider habe ich davon keine Photos. Bei den Damen war das Ganze nicht ganz so „hygienisch“, dort hat dann sogar die Kamera versagt.
Danach sind wir noch etwas durch die Stadt gebummelt und haben uns wieder auf den Heimweg zum Campingplatz gemacht. Wir haben noch an einem großen Supermarkt angehalten, da uns die Zahnpasta auszugehen drohte. Hier gibt es alles zu kaufen, was das Herz begehrt und so sind wir zusätzlich mit Glöcki und Knäckebrot wieder aus dem Supermarkt gekommen.