Bannas Lodge ist eine Baustelle. Die beiden noch funktionierenden Zimmer wollte er mir nicht zumuten, weil ich bei der Affenhitze dort ein Zimmer mit ac, also aircondition bräuchte. Deshalb hatte er mir ein Zimmer in dieser öffentlichen Unterkunft reserviert. Die ist zwar sehr günstig, aber furchtbar und dort wollte ich wohnen. Also nahm ich ein Zimmer in einer hübschen, kleinen Lodge mit ac. Banna brachte mich dorthin und ich brauchte erstmal eine Pause.
Ach ja, sagte Banna, es sei zwar vollkommen ungewöhnlich, aber es hätte heute schon den ganzen Tag kein Wasser gegeben. Das war für mich jetzt doch ein kleines Problem, denn nach der langen Fahrt im übervollen Bus und auf diesen original in Plastikfolie gehüllten Sitzen war ich ordentlich verschwitzt und eine amtliche Dusche hätte jetzt echt gut getan.
Und während wir da so auf der Terrasse vor meinem Zimmer saßen und plauderten, balancierte auf der gegenüber liegende Grundstücksmauer eine riesig große Ratte mit einem sensationell langen Schwanz. Uiii, sagte ich, das ist aber eine ganz schön große Ratte da oben. Und Banna so: Yes, it‘s big. Sie war etwas vier Mal so groß wie die Ratten, die man sonst so sieht und ich hoffte noch, es sei vielleicht ein Aguti, die man zumindest in Togo auch gern mal auf den Grill wirft. Aber nein, es war eine einfache Ratte. Bald darauf wackelte es heftig im sehr dichten und sehr hohen Bambusgestrüpp hinter der Mauer. Ein Affe versuchte, sich dort hindurch zu zwängen, was ihm auch gelang. Zum Glück wollte er aber nicht zu uns, sondern ein Grundstück weiter.
Wie immer, wenn ich in Janjanbureh bin, folgte dann erstmal ein sehr langer Spaziergang durchs Dorf und Umgebung, um mich über die neuesten Entwicklung in Kenntnis zu setzen. Irgendwann bat ich Banna, einfach nur meine hübsche kleine Terrasse anzusteuern, nicht ohne auf dem Weg dorthin noch ein paar Dosen Bier zu organisieren. Ich war einfach nur platt, durstig und hungrig.
Essen hatte Bannas Frau Fanta zubereitet. Chicken and Chips. Ein bisschen scharf. Genau das richtige, bevor ich mich für die Nacht verabschiedete.
Wasser war noch immer nicht da, aber in einem Eimer neben dem Clo waren noch ca. 3cm Wasser, mit dem ich meine pechschwarzen Füße wenigstens waschen konnte, bevor ich damit das weiße Laken versaue. Sehr spät abends rief Banna mich an. Wasser ist wieder da. Also nichts, wie unter die Dusche. Das Wasser kochte. Von Erfrischung und Abkühlung war ich weit entfernt.
Es war heiss, die ac zu laut zum Schlafen, der Venti an der Decke noch lauter, die Nacht kurz und schrecklich.