I had a farm in africa

Andrea schaut diesen Film für Ihr Leben gern. Immer wenn ich mal nicht zu Hause war wurde dieser Film eingelegt und sie träumt davon auch wie Karen Blixen eine Farm in Afrika zu haben.

Wir hatten beide lange Zeit in Afrika gelebt, gereist und gearbeitet und uns verband eine gewisse Liebe und Sehnsucht nach diesem Kontinent. Und es ergab sich auf unserer Charity-Rallye (Dresden-Dakar-Banjul) in 2016, dass wir Thorsten Schulze kennenlernte, der seit langem ein Grundstück in Sanyang/Gambia hatte, aber seit über 10 Jahren nicht mehr an seinem Haus weitergebaut hatte. Hinterrücks konnte ich ohne Wissen meiner Frau dieses Grundstück erwerben, welches ihr auf den ersten Blick gefallen hatte. Das Grundstück hat ca. 1000qm und es steht ein rudimentäres Raundhaus darauf. Vielleicht war es einfach die Form des Hauses, die es ihr angetan hatte.

Das Haus in Afrika
Innenansicht
Die Treppe in den ersten Stock

Aber es musste natürlich noch etwas gemacht werden. Andrea war an ihrem Geburtstag nicht zu Hause, sondern auf einem Lehrgang. Ich informierte alle ihre Freunde,  dass sie sich an diesem Geschenk beteiligen könnten, falls sie einen Anteil an diesem „Haus“ erwerben wollten. Das könnte zu begleiteten Reisen nach Afrika führen. Einige waren von dieser Idee so angetan, dass sie spontan Geld spendeten. Einige waren einfach nur verblüfft, was das denn jetzt soll. Nichts desto trotz lud Andrea alle Leute zu einem Umtrunk mit Grillwurst ein, wo wir auch unseren Film von der Rallye zeigen wollten. Da passte natürlich gut ihr eine Schenkungsurkunde zu überreichen mit den Unterschriften der Haussponsoren. Andrea war ganz aus dem Häuschen und konnte ihr Glück gar nicht fassen. Endlich wurde Ihr Traum wahr. Wir haben davon einen kurzen Film gedreht dank dem spontanen Handy Einsatz von Markus, aber seht selber :-))

 

 

VIDEO: Andrea bekommt ein Haus geschenkt

Wie es dann weitergehen sollte kommt im nächsten Bericht.

 

Tag 11 von Dhakla nach Mauretanien

Mit der Sonne stehen wir auf. Es ist zwar nicht so weit zu fahren, aber eine schwierige Grenze. Wir müssen wieder 40km zurück zur Hauptstraße. Das erste Café sollte unseres sein und auf den nächsten 78 km gab es deren drei. Leider war keines in Betrieb. Beim Letzten fragten wir einen Polizisten nach einem Café und er sagte: ja, gebe es eines in 160 km Entfernung. Das war uns zu weit und so entschlossen wir uns im Windschatten eines Hinweisschildes den Kocher auszupacken. Es gab Filterkaffee und Gemüsesuppe.

Danach ging es weiter, Markus am Steuer. Kurz vor dem Mittagessen in dem 160km entfernten Rastplatz noch einmal ein Checkpoint mit Polizei. Diese waren gar nicht davon angetan, dass die grüne Versicherungskarte von Hand ausgefüllt war und noch nicht einmal einen Stempel hatte. Sie erklärten sie kurzerhand als ungültig (c’est illegal). Da half auch kein Diskutieren. Sie nahmen die Versicherungskarte und brausten mit ihrem Benz zum Superieur, um um Rat zu fragen. Nach geraumer Zeit kamen sie wieder und waren ganz freundlich. Das nächste Mal sollten wir doch auf den Stempel achten. Wir versprachen dasselbe zu tun und durften weiter fahren.
Nach dem Mittagessen hat Kurt das Steuer übernommen und kurze Zeit später kam auch schon die marokkanische Grenze. Die Polizeikontrolle war noch einfach, aber der Zoll hatte es in sich. Nicht weniger als sechs Stationen waren zu bewältigen. Die Marokkaner haben jetzt auch einen Scania (Durchleuchtungsgerät für LKW). Da mussten wir auch rein. Das ganze Prozedere hat ca. 1,5 Stunden gedauert. Dann ging es zur mauretanischen Einreise. Hierbei war uns ein Schlepper behilflich. Check brachte uns schnell zu allen Stationen. Police, Zoll und wie die auch sonst noch alle hießen. Kurz vor der endgültigen Einreise wollten sie noch einmal hinten reinsehen und entdeckten die Kiste mit dem Heinecken. Das war natürlich ein Faut pas. Wir mussten das Bier abgeben und schwören, dass nicht noch mehr von diesem Teufelszeug in unserem Wagen ist. Als wir dachten, wir hätten sie Situation gemeistert wurde ich noch einmal in die heiligen Hallen der Douane gerufen. Ich hatte dann noch einmal eine Privataudienz mit dem vier Sterne General in seinen Ledersesseln und durfte mir die Belehrung anhören. Auch von Bestrafung war die Rede, hier sind normalerweise 500 Euro fällig. Aber da die Deutschen einen Bonus haben und das Büro vom Chef gerade in die neuen Gebäude umgezogen sind wolle er malGnade vor Recht walten lassen und hat mich entlassen. Ich habe ihm versprochen meine Lektion gelernt zu haben.
Nachdem wir dann auch die Versicherung für drei Tage abgeschlossen hatten machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Leider versagten alle unsere Campingplatz Koordinaten. Den ersten haben wir nicht gefunden, der Zweite war schon seit längerem geschlossen und auch den Dritten gab es nicht. Jetzt wollten wir zu einem ausserhalb gelegenen Platz fahren, aber die Angaben des Navi waren so chaotisch, dass wir fast noch auf einer Off-Road Strecke stecken geblieben sind. So ging das nicht weiter. Es war jetzt schon nach 10 Uhr und schon dunkel. Wir fuhren zurück in die Stadt und suchten nach einem Taxi, was uns den Weg weisen kann. Fanden aber keines, aber in einem Geschäft fanden wir einen hilfsbereiten Mauretanier, der uns im Wagen begleitete und uns zielsicher zum Campingplatz brachte.
Zu Abend aßen wir dann in einem Restaurant, dass wir nur fanden, da wir einen Apotheker nach dem Weg gefragt hatten. Er hatte nichts besseres zu tun und begleitete uns. Im ersten Restaurant gab es leider nichts vegetarischeres, und auch der Koch im zweiten Restaurant fand das schon befremdlich etwas ohne Fleisch zu kochen.

Aber wir konnten sich auf Omelett mit Pommes und Salat mit Sauce einigen.


Zurück im Wagen nur noch schnell einen Wein getrunken und dann endlich schlafen.

Tag 7 Marrakesch

Der Tag fing schon schlecht an. Das Frühstück im Hotel „CTM“ gibt es nicht mehr auf der Dachtterasse sondern wurde an ein Café zwei Türen weiter outgesourcet. Dort war man dermaßen unfreundlich, dass man meine einfache Frage, ob man ein Omelett oder ein Spiegelei bekäme mit einem genau so einfach „No“ beantwortete. Eine Frage nach einem zweiten Kaffee haben wir uns dann verkniffen. Das gibt Punktabzug.

Aber danach wurde es besser. Wir machten uns auf den Weg in die Altstadt und ließen Menschen, Bilder, Farben und Gerüche in den schmalen Gassen auf uns wirken. Auch die Kultur kam nicht zu knapp. Im Nationalmuseum stellte eine Künstlerin aus. Unter anderem bestaunten wir das Werk „Grün und Schwarz heiraten nicht“ . Warum das so ist haben wir allerdings nicht erfahren. Dann haben wir uns auch noch eine ehemalige Koranschule angesehen. Zu Mittag gab es auf einer der vielen Dachterassen gegessen und die Aussicht genossen. Gut, dass wir die langen Sachen an hatten – es war im Wind doch empfindlich kalt. Zurück am Hotel hat der Kurt erst einmal Siesta gehalten und ich bin ins Café und habe mir das bunte Treiben auf dem Platz angeschaut. Dann habe ich Bewohner des Landes der Dichter und Denker mal in Aktion erlebt. Der Kellner wollte einfach nicht verstehen was mit “ eene Guuchel Büstaschienees und ne Daasche Mogga“ denn wohl gemeint – Idiot der, aber unser Geld nehmen se.

Abends haben wir uns wieder auf dem Platz mit lokalen Speisen versorgt. Schafskopf mit Hirn habe ich mir dann doch lieber für das nächste mal aufgehoben.

Jetzt noch ein bis zwei Gläser Wein und dann ins Bett. Morgen wollen wir früh los über den hohen Atlas bis ans Meer.

Tag 1 Anreise

Ich bin um 6 Uhr aufgestanden, die letzten Dinge sind jetzt eingepackt. Danach nach Hannover auf die Arbeit gefahren. Jetzt müssen wir noch bis 15 Uhr arbeiten, bis es dann endlich auf die große Reise geht. Das wird ein mühseliges Warten. Das Wetter wird schlechter, ein gutes Zeichen um abzuhauen und gegen Süden zu fahren. Heute werden wir bis gut nach Frankreich kommen.

Es ist 00:30 Uhr und wir sind kurz vor Paris. Bisher lief alles völlig problemlos. Wir haben einmal getankt (Diesel :-)) und mal kurze Pinkelpausn eingelegt. Der Sprinter sprintet.

Morgen geht es los

Morgen geht es los. Wir sind alle schon sehr gespannt. Gestern haben wir noch ein Auspuffrohr angebaut und zwei Birnen gewechselt, so daß wir jetzt auch rechts Abblendlicht haben. Markus hat seine Einkäufe vorbeigebracht und Wasser und Klopapier an Bord genommen. Zu essen ist genug da, wir haben Kartoffeln, Zwiebeln, ungefähr 20 Suppen, Spagetti, vegetarische Bolognesesauße, und jede Menge Knabberkram. Dazu 12 Flaschen Sprudelwasser „medium“, 10 Liter Wasser für Kaffee und 10 Liter Rotwein. In Frankreich werden wir dann noch Dosenbier (da braucht man kein Pfand bezahlen) und Ricard für den Sundowner gebunkert. Gestern hatte ich noch überlegt, ob wir die Fähre von Algeciras nach Tanger schon buchen, da man dadurch Geld sparen kann, aber dadurch würden wir uns auch fix auf den Termin festlegen, und das wollen wir eher nicht. Morgen 15 Uhr geht es dann vom NDR in Hannover los. Wir werden weiter berichten.

Abends hatte ich noch Vereinsabend bei meinen Schraubern in Lehrte. Die haben mich dann mit den besten Wünschen entlassen und mir noch Aufkleber vom „Blues in Lehrte“ mitgegeben. Auch Dubi hatte noch etwas beizusteuern. Schreibblöcke und Stifte für die Schule in Gambia. Vom NDR haben wir noch diverse Devotionalien wie Käppis, T-Shirts, Schlüsselanhänger und andere Dinge. Auch mein Arbeitsgeber, das IVZ hat sich großzügig gezeigt und mir abgeschriebene IPads und Ipods mitgegeben, die wir bei der DBO (Dresden-Banjul-Organisation) abgeben werden. Bei der letzten Reise haben wir dort auch schon Laptops und Iphones abgegeben. Wir werden mal schauen, was sie damit gemacht haben. ;-))

Wie alles begann

Jetzt geht es wieder los. Zum dritten Mal fahre ich mit dem Auto nach Gambia. Das erste Mal 2012 zusammen mit meiner Frau und 2016 mit der Rallye Dresden-Dakar-Banjul (auch mit Andrea). Jetzt fahre ich mit meinem Arbeitskollegen Markus Tusché. Wir sind schon ganz aufgeregt.

Den Wagen, einen 2003er Sprinter haben wir bei Fa. Davidoff in Hannover gekauft. ACHTUNG: dort gibt es keine Gewährleistung !! Der Wagen verbrauchte 16A Ruhestrom, so dass die Batterie immer leer war. Anscheinend war das Vorglührelais defekt. Herrn Davidoff war das egal und er hat auch nicht für eine Reparatur/Kompensation gesorgt. Ich habe das Kabel zum Vorglühen abgekniffen. In Afrika muß nicht geglüht werden. Später haben wir noch folgende Mängel festgestellt: Standlicht rechts defekt, Abblendlicht rechts defekt, Auspuffendrohr fehlt, Hebel zum Längsverstellen des Beifahrersitzes ist abgebrochen.

Der Wagen war ein ehemaliger Werkstattwagen und hatte noch den kompletten Einbau montiert und einen Dachträger. Den Dachträger konnten wir noch verkaufen.


Dachträger vom Sprinter

Von innen sah der Wagen so aus


Einbauten eines Werkstattwagens

Es ergab sich jede Menge Gerümpel


Einbauten nach dem Ausbau

Leer sah der Wagen dann richtig groß aus


Endlich PLATZ !

Jetzt mußten wir mit dem Motorrad mal Mass nehmen, um die Größe des Bettes zu bestimmen


Am wenigstens Platz nach das Motorrad rückwärts ein

Dann konnten wir uns an die Konstruktion des Bettes machen. Markus Tusché hat schon mal Mass genommen und es kam 1,40 * 2,00 Meter heraus.


Betteinbau

Fertig sieh das ganze jetzt so aus:


mit Bett und Motorrad

die Kabine ist abgetrennt, damit keiner ins Bett schauen kann

Die technische Revision war nicht so erfolgreich. Der Luftfilter war noch fast neu, den Ölfilter haben wir nicht herausbekommen und der Dieselfilter hat nicht funktioniert. Nach dem Wechsel des Filters ist der Wagen nicht mehr angesprungen und auch ein 2km langes Anschleppen hat den Wagen nicht anspringen lassen. Wir haben dann wieder den alten Filter eingebaut, mit dem es einwandfrei geklappt hat.