Tag 17: Pori – Helsinki, km: 4222

Nach dem erholsamen Rast auf dem Waldparkplatz sind wir weiter Richtung Helsinki. Das Wetter klarte auf und es kam sogar mal die Sonne raus. Kurt musste sofort anhalten um dies zu dokumentieren. Sieht man ja nicht alle Tage. Tageslänge in Helsinki über 6 Stunden, Rekord.

In Helsinki haben wir uns erst mal den kulturellen Highlights gewidmet, der Felsenkirche. Sie wurde aus einem großen Granitmassiv herausgeklöppelt. Von außen total langweilig, aber hat man erst mal die 18 Euro für den Eintritt bezahlt, ist es innen sehr imposant.

Das konnte natürlich nicht mehr getoppt werden, trotzdem sind wir weiter zum Dom von Helsinki. Kurt ist ja auch so ein richtiger Kirchen Glotzer. Hier ist es genau umgekehrt. Von außen top und von innen sehr schlicht.

Jetzt konnten wir zum gemütlichen Teil übergehen und uns dem Mittag-/ Abendessen widmen. Es war schon 16 Uhr. Wir fanden im Centrum das „Olivia“. Eigentlich nichts besonderes, Pizza, Nudel und Salat, aber der ganze Laden hatte eine tolle Aufmachung und es war richtig gemütlich. Und auch das Essen war hervorragend und die Leute freundlich. Dies war jetzt unser Abschied von Skandinavien. Morgen geht es mit der Fähre nach Tallin. Unser Stellplatz ist direkt am Hafen ca. 700 Meter von Schiff entfernt.

Tag16: Raahe – Pori, km 3950

Wir kommen gut voran, die Strassen sind gut geräumt und plötzlich kommt sogar die Sonne raus. Insgesamt über 400 km, aber die Tage werden ja auch schon immer länger.

In Pori fahren wir direkt in die Innenstadt und wollen dort etwas essen. „Unser“ Restaurant hat zwar offen, aber es gibt noch keine Gäste drin. So wählen wir ein anderes, diesmal eine Papas Bar, die auch noch andere Dinge hat. Wir sitzen direkt vor der offenen Küche und können da die beiden Damen beobachten, die mit einer ausgesprochenen Ruhe das ganze Gewusel managen. Es hat auch super geschmeckt, dazu noch ein, zwei Gläser von dem finnischen Gebräu und der Tag ist dein Freund.

Der Stellplatz war dann ein großer Tankstellen Parkplatz, der von der Jugend als Drift Übungsplatz genutzt wurde und so hörten wir immer die röhrenden Auspuffe, an ein Schlafen war gar nicht zu denken. Also bauen wir wieder ab und versuchen zwei andere Stellplätze. Die stellten sich aber beide als Privatgrundstücke heraus und so haben wir uns dann für einen idyllischen Waldparkplatz entschieden. Da waren wir ganz alleine und es war ruhig. Am Morgen kam dann doch noch ein Auto, aber es war nur ein Jogger, der seine Runden ziehen wollte.

Tag 15: Roveniemi – Raahe, km 3508

Kurt hat es bis ca. 3 Uhr Morgens geschafft, habe dann getankt und habe den Wagen mit laufendem Motor und eingeschalteter Lüftung auf der Raststätte abgestellt. Vorne habe ich noch die Thermomatten angebracht und habe mich zu Andrea zu schlafen gelegt.

Andrea hat es nicht lange im Bett gehalten, da es doch etwas ungewohnt ist bei laufendem Motor zu schlafen. Also hat sie sich wieder ans Steuer gesetzt und ist weiter Richtung Helsinki gefahren. Bei mir sind die Gedanken immer gekreist, wie wir mit der Situation einer defekten Heizung umgehen. So können wir nicht mehr im Wagen schlafen, also nur noch Hotel? Sollten wir versuchen über den ADAC Hilfe zu bekommen, oder bei BILTEMA eine n neue Heizung kaufen und sie irgendwo einbauen lassen? Ich bin dann auch aufgewacht und habe noch einmal einen Heizungstest gemacht. Die Außentemperatur war auf -12 Grad gestiegen. Und siehe da, die Heizung wurde warm und heizte. Sollte das die Lösung sein? Ich schaute noch einmal in die Betriebserlaubnis dieser 2kW Vevor Luft Dieselheizung. Eigentlich sollte sie bei -40 bis + 40 Grad arbeiten. Aber das sind wohl nur die Sollwerte, der Istwert bleibt dabei, bei -22 Grad funktioniert sie nicht mehr.

Da jetzt alles wieder scheinbar paletti war stellten wir das Navi auf einen Campingplatz bei Raahe ein. Mittlerweile war es morgen gegen 5 Uhr. Der Platz war natürlich geschlossen und so stellten wir uns auf einen Parkplatz vor der Schranke, rissen die Heizung an, tranken noch einen PASTIS und harrten der Dinge. Die Heizung wärmte, und so gingen. wir beruhigt schlafen.

Gegen Mittag sind wir wir aufgestanden, haben ausgiebig gefrühstückt und haben dann einen Spaziergang an der Ostsee gemacht. Es gab dort einen Strand und einen Naturerlebnispfad. Aber zum Schwimmen war es zu kalt, alles war eingefroren. Also nur ein paar Bilder gemacht und uns dann doch dem Glühwein gewidmet.

Den Abend lassen wir gemütlich nach einer Dusche und Bratkartoffeln und Sekt ausklingen. Morgen geht es weiter nach Helsinki.

Tag 14: Roveniemi

Wir können endlich mal wieder ausschlafen. Es gibt Rührei mit Tomate und Zwiebel und jede Menge Kaffee und Tee. Dann gehen wir ins Weihnachtsmanndorf, was direkt gegenüber liegt. Hier ist ein ganzes Dorf aufgebaut mit Belustigungen für die Kinder, Souvenirshops, Postoffice, allerdings total überfüllt. Dann noch diverse Aktivitäten wie Rentiere füttern 15 Euro, Schlittenfahren unbezahlbar und Besuch eines Eishotels 35 Euro. Auch im Kaffee ist einer riesige Schlange und so entscheiden wir uns den Kaffee doch lieber in der GERDA einzunehmen. Der Trubel ist uns einfach zu viel. Es gibt sogar einen Touristenbus aus Offenbach. Und viele Italiener.

Zu Mittag gibt es dann ein italienisches Gericht, „Spagetti al arabiata“. Herrlich mit Zwiebel, Knoblauch und Tomate verfeinert und mit Parmesan getoppt, besser geht es nicht. Dann können wir noch was lesen und fahren gegen 18 Uhr zur Rentierfarm. Dort werden wir warmherzig empfangen und eingekleidet, es sind -21 Grad. Die Tiere warten schon. Alle Schlitten sind aneinander gebunden und werden jeweils von einem Tier gezogen. Wir sind an zweiter Stelle und werden von Blacky gezogen, einem 10 Jahre alten Kastraten, der schon ein Horn verloren hatte. Der musste unterwegs auch die ganze Zeit Schnee fressen, so daß es manchmal etwas geruckelt hat. Aber sonst war es eine sehr entspannte Fahrt.

Danach gab es noch in einer warmen Kota am Feuer Glög, Kaffee oder Tee und jede Menge Informationen zu den Tieren. Nach einer Aufwärmphase ging es noch mal raus zum Füttern von den Kleinen. Wir hatten um Erlaubnis gefragt, ob wir dort ür die Nacht stehen konnten, und sie hatten keine Einwände. Also haben wir es uns gemütlich gemacht und noch die Tagesschau und einen Film geschaut, als uns auffiel, dass die Heizung gar nicht mehr abschaltete. Sie bollerte in einem durch und es roch auch etwas nach Abgass oder Diesel. Dabei wurde es auch gar nicht warm. Das Gebläse arbeite die ganze Zeit, aber die Luft, die in den Innenraum geblasen wurde war kalt und stank. So konnte es nicht weitergehen bei -22 Grad Außentemperatur. Auch ein „Reboot“ der Heizung hat zu keiner Besserung geführt.

Also haben wir uns entschlossen den Paltz hier aufzugeben und weiterzufahren Richtung Helsinki bis es etwas „wärmer“ wird. In Helsinki waren es nur -2 Grad. Gesagt, getan, den Vorhang nach hinten haben wir erst zugelassen, damit es vorne etwas wärmer wird. Später haben wir ihn dann geöffnet und Andrea ist hinten schlafen gegangen. Es war tiefste Nacht und die Straße war gut.

Tag 13: Inari – Roveniemi, km 3189

Nach einem Tag Pause und Sylvester in Inari mit Polarlichtern, sind wir heute früh (kurz vor 8 Uhr) aufgestanden und sind gegen 9:30 Uhr frisch geputzt wieder on the road. Draußen sind es -16 Grad und GERDA springt ohne zu murren und zu knurren an. Im Eisfach (oberhalb der Fahrerkabine sind es -6 Grad. Es geht über gut geräumte Strassen in flotten Tempo, ca. 60km/h durch die Berge. Andrea hat einen Höhenmesser, aber wir kommen nicht über 500 Meter. Trotzdem wird es immer kälter. Der Rekord wird bei -26 Grad aufgestellt und oben in unserem Eisfach sind es jetzt -16 Grad. Zum Glück haben wir dort nichts wichtiges, außer den Internetrouter, aber der soll solche Minustemperaturen aushalten, was sich auch bewahrheitet.

Aber der Motor hat schwer mit der Temperatur zu kämpfen. So brauchen wir ca. 1 Stunde bis die Motortemperatur auf 80 Grad angestiegen ist und die Heizung auch etwas wegschafft. Aber bei Außentemperaturen bei über -20 Grad sinkt auch die Motortemperatur auf 60 Grad und die Heizung wird nicht mehr richtig warm. Ich habe eiskalte Füsse.Trotzdem sind die Landschaft und die Farben herrlich. Je näher wir unserem Ziel kommen, desto länger bleibt die Sonne auf und so kommen wir im Weihnachtsmanndorf bei Hellem gegen 15 Uhr an. Das ist auch gut so, denn unsere Zusatzbeleuchtung Marke „AGRAR-LED“ hat uns gute Dienste geleistet. Wann immer es dunkel ist und keiner entgegen kommt haben wir es eingeschaltet und es ist blitzartig taghell. Kein Wunder bei einer Gesamtleistung von 180 Watt und 11.850 Lumen.

Morgen werden wir noch das Weihnachtsmanndorf besuchen und eine 2 stündige Rentiersschlittenfahrt mit Nordlichtschauen, das wird ein Spaß.

Tag 11: Sirkka – Inari, km 2850

Heute war eine kurze Etappe geplant, aber sie sollte nichts desto trotz sehr lang werden. Kurz nach Sirkka bogen wir von der großen Strasse auf eine etwas kleinere ab und über die Grenze nach Finnland. Ziemlich unspektakulär. Einfach über eine Brücke an einem geschlossenen Zollhäuschen vorbei und zack, ist man in Finnland. Erst war die Strasse noch gut, dann über 100 km nur noch geschlossene Schneedecke und wir fuhren nur noch 50km/h. Man ist das einfach nicht gewohnt auf Schnee und Eis zu fahren. Haben die Schweden und Finnen noch Spikes unter ihren Reifen, so haben wir nur gute Winterreifen und wenig Erfahrung. Ich kann mich zwar noch daran erinnern, dass wir mit Sommerreifen über verschneite Autobahnen mit unserem Käfer bis nach Ischgl gefahren sind, ohne Schneeketten, oder nur geliehene beim ADAC. Das hatte auch geklappt, aber da waren wir noch jung und unerschrocken.

Wir sind zumindest gut in Inari angekommen, auch wenn es etwas gedauert hat, aber es ist ja Urlaub und keiner hetzt uns.

Tag 10: Lappeasuando Lodge – Sirkka, km 2677

Gestern hatten wir richtig Glück. es hatte ein Pärchen bei der Lodge abgesagt und so haben wir einen Platz auf dem Schlitten ergattern können und sind noch einen Tag geblieben. Aber heute ging es weiter, die Strassen waren gut zu fahren und so sind wir Richtung Finnland aufgebrochen. Eigentlich wollten wir nach Mounio, aber da scheint es langweilig zu sein. So haben wir den Plan noch einmal umgeworfen und sind ins Skigebiet nach Sirkka. Das Skigebiet heisst Levin und hier werden im November Weltcup Rennen gefahren. Auf dem Campingplatz war alles voll und so sind wir auf einem Stellplatz von „Park4night“ untergekommen. Es handelt sich hierbei um den Parkplatz am Sessellift, der wohl auch für Wohnmobile frei ist. Besser geht es ja nicht.

Direkt in der Innenstadt. Wir haben dann mal angefangen zu bummeln, nachdem es zwar am Lift jede Menge Buden gibt und es auch recht nett aussieht, aber es da zur Zeit keine Restauration gibt. Das würde in unseren Skigebieten nie passieren. Noch nicht mal eine Glök Bude. Zumindest haben wir ein nettes Lokal gefunden, wo es sogar Zapfbier gab. Herrlich.

Morgen geht es dann weiter nach Inari am Inari See.

Tag 8: Jokkmokk – Lappeasuando Lodge, km: 2400

Wir sind heute noch mal in den Ort Jokkmokk gefahren, da Weihnachten vorbei ist, aber die Geschäfte hatten immer noch nicht auf und das Samen Museum hatte auch noch geschlossen. So haben wir uns wenigstens die Kirche von außen betrachtet.

Weiter ging es Richtung Vittangi auf der E45, vorbei bei einigen Wasserkraftanlagen, die aber auch alle eingefroren waren und wohl auch keinen Strom machen können. Es ging hier durch die Berge, allerdings nicht höher als 500 Meter. Trotzdem waren die Strassen teilweise sehr v ereist, so daß wir nur ca. 50km/h fahren konnten.

Bei Vittangi gab es keinen Campingplatz und so haben wir schon 44 km vorher angehalten, neben einer wunderschönen alten Fussgängerbrücke. War wohl früher eine einspurige Autobrücke. Hier gibt es das Lappeasuando Camp, welches von einer deutsch sprechenden Nathali geleitet wird. Hier kann man alle Aktivitäten im Schnee machen, wie auch eine Hundesxchlitten Tour zu einer Kota in der Wildnis mit Vollpension. Ist aber alles ausgebucht, und so fahren morgen weiter. es gibt eine super Verpflegung hier. Vom Weihnachtsmenu haben alle geschwärmt. Auch wir wurden mit einem Teller Suppe begrüßt (kichererbsen) und Abends gab es ein drei Gänge Menü.Rote Beete Salat mit Walnüssen zur Vorspeise, dann Hühnchen in Safransosse auf Risi-Bisi, für mich auch ohne Hühnchen mit Salat, und als Nachtisch weisse Schokoladen Mousse mit Mandelsplittern. Dazu einen zünftigen Weinwein und ein Starköl. So läßt es sich leben.

Wir haben lebhaft die weitere Reise diskutiert, so daß vom Nebentisch ein Mann aufgestanden ist und uns die App mit den Strassenzuständen in Norwegen gezeigt hat… Er wollte zu Heiligabend ans Nordkap hat aber wegen des zu heftigen Windes und Schneesturmes nicht geklappt. Die Straßen waren aber immer noch gesperrt und somit hat sich auch unsere Diskussion erübrigt und ich musste mich der Situation beugen. So haben wir zumindest eine Entscheidung und die ist auch gut so.

Tag 7: Lulea – Jokkmokk, km: 2248

in der Nacht hat es geregnet und die Temperaturen steigen in plus. Wir fahren zeit los und können bei Tageslicht auf die gut zu befahrene E4 einschwenken. Des Nachtens haben sich noch zwei Wohnmobile aus Bayern zu uns gesellt, die auch einen Tag Pause brauchten, der Schwiegersohn hatte wohl etwas zu doll Weihnachten gefeiert und hatte noch einen rechten Brausekopf. Die wollten nach Finnland zum Weihnachtsdorf, von wo der Weihnachtsmann mit seinem Schlitten losfährt. Kam so Gestern in den Tagesthemen. Aber der Weihnachtsmann kommt ja demnächst schon wieder zurück.

Wir fahren weiter Richtung Jokkmokk eine kleine Stadt mit ca. 2800 Einwohnern, hier trafen sich immer die Samen zum Wintermarkt und haben sich auch hier angesiedelt. Sie halten auch noch Rentiere, aber nicht „freie“, sondern im Wald und in Gehegen. Auch dieser Campingplatz betreibt wohl so ein Gehege, und man kann gegen ein kleines Entgelt (500 SEK) beim Füttern zuschauen.

Aufgrund vom 2. Weihnachtstag haben alle GEschäfte noch geschlossen und auch das Museum ist zu. Eigentlich wollten wir mal ganz zünftig Rentier essen, aber bis auf die Pizza- und Dönerbude hat alles zu. Und Andrea hat davon die Nase voll nach dem Fiasko in der Sportsbar. Ab morgen wird sich das alles wieder normalisieren, hoffentlich.

Hier warten wir erst einmal auf die Nordlichter, die vielleicht heute Abend zwischen 19 und 22 Uhr kommen sollen.

Tag 6: Lulea, km: 2069

Heute haben wir einen Ruhetag eingelegt. So haben wir mal ausgeschlafen bis es hell wurde, ca. 8:30 Uhr. Dann ausgiebig gefrühstückt mit Ei und so. Ist ja immerhin Weihnachten. Danach haben wir einen langen Spaziergang gemacht zur Insel, die in der letzten Nacht so ausgesprochen beleuchtet war. Der Weg dorthin führt über die zugefrorene Ostsee. Es ist eine sehr kleine Insel mit nur 6 Häusern drauf. Eigentlich hatten wir gedacht, dass es dort zumindest heisse Schokolade gibt, aber gar nicht. Errichtet wurde das ganze Ensemble von Lion Club, und es hätte auch eine warme Stube gegeben, aber nicht an Feiertagen. So sind wir den ganzen Weg wieder zurück und haben selbst den leckeren Glühwein (Elchtest) von Jutta gemacht.

Danach war erst einmal Siesta angesagt und Bücher lesen, oder umgekehrt.

Gegen Abend (16:00 Uhr) sind wir noch mal zum Abendessen ausgegangen. Ich wollte Andrea ganz chic in ein französisches Restaurant (Corsica) ausführen. Hatte aber leider geschlossen und so sind wir in einem Sportclub gelandet bei Hacksteak mit Pommes vegetarischer Pizza mit allem aus dem Glas oder Konserve und zwei Bier vom Fass (wahrscheinlich nur Leicht öl).

Da sind wir doch lieber wieder in die GERDA und haben es uns dort gemütlich gemacht. Gegen 20 Uhr sind wir schon wieder müde.