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Jetzt noch ein letzter Urlaubstag. Wir hängen am Strand ab und gehen ein letztes Mal schwimmen. Der Gedanke, jetzt wieder ins nasskalte Wetter nach Deutschland zurückzukehren schockt irgendwie. Die Abschlussrechnung beläuft sich auf 40.000 Dalassis ( ca. 800 Euro für zwei Wochen Wohnen, Essen und Trinken für zwei Personen. Das finale Gedpräch mit Jawla, dem Hotelbesitzer und potentiellen Autokäufer verläuft gut. Er hatte immer wieder Zahlungen geleistet und auch die Hotelrechnung wird mit dem Wagen verrechnet, so dass nur noch 47.000 Dalassis offen sind. Er verspricht uns, seine Buchhalterin mit Andreas Vollmacht zum „Finanzamt“ zu schicken, um die T-Number zu beantragen. Dann soll sie auch das Sparkonto einrichten lassen, alles ist schon vorbereitet. Darauf soll dann der Restbetrsg eingezahlt werden. Mal sehen, ob das klappt.
Auf dem Weg zum Flughafen übergeben wir auch noch Geld an Louis, der noch einen LKW Steine für das Fundament des Nachtwächterhauses brauchte.
Beim Check-in haben wir die ersten Probleme. Wir müssen noch einmal vom Schalter raus, da wir eine Tasche noch einwickeln müssen. Beim zweiten Versuch machen Sie Probleme mit dem Zelt. Ich gebe zu, der Sack ist etwas unhandlich und wiegt 42kg. Mit gutem Zureden hätten Sie uns 32kg erlaubt, den Rest vielleicht durch zuzahlen. Wir behaupten, wir hätten das in Deutschland mit Brüssel Aurlines abgesprochen. Außerdem haben wir jeder 2x23kg frei und das sind ja immerhin 46kg. Alles diskutieren hilft nicht ich muss doch noch mal ins Büro von Brüssels Aurways, welches direkt oberhalb des Check-ins ist. Dort kennen Sie mich noch von der Ankunft, als unser Gepäck vermisst wurde. Ich erkläre mein Anliegen, dass man ein Zelt nicht auf zwei Pakete verteilen kann. Er ist auch sofort kooperativ und weißt den Check-in vom Fenster seines Büros an und danach geht alles wie am Schnürchen.

Leider war das Zelt dann doch etwas vergammelt, als wir es in Deutschland ausgepackt hatten. Der Plastiksack war nicht so dicht, als dass nicht doch Feuchtigkeit eingedrungen wäre. Schade, mal sehen was wir damit noch machen.

Übrigens ist auch der Film fertig geworden und kann hier angeschaut werden.

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Der letzte Arbeitstag fängt mit Zement holen an. Es werden noch 60 Sack benötigt, also holen wir 2 Fuhren a 30 Sack, was jedesmal 1,5 Tonnen ausmacht. Der Wagen selbst hat eine Zuladung von 2 Tonnen, aber über diese holprigen Sandstrassen wollen wir den Wagen auch nicht überladen. Gegen 11 Uhr kommt auch der Bambusmann mit seinem kleinen LKW. 12 Meter langen Bambusstangen kann er nicht laden, so müssen alle Stangen noch abgelängt werden. Diesmal mit einem europäischen Beil, das gibt es hier aber nicht zu kaufen, das hat ihm eine „white Lady“ mitgebracht. Er bekommt aber nicht alles geladen und muss Dienstag noch einmal wieder kommen. Dann ist schon wieder Mittag und wir fahren an den Beach. Gegen 16 Uhr ruft Lamin an und wir überführen das Motorrad und die beiden Blechkisten, in die wir unseren Kram reinpacken. Im Haus wurde dafür die „Küche“ freigeräumt. Dies ist jetzt unser „privater“ Bereich. Dort lagen die ehemaligen Deckenbalken aus Mahagoni. Die werden jetzt draußen auf einer Betonplatte gelagert und für das neue Nachtwächterhaus verwendet. Dann erst mal wieder Beaching. Louis kommt noch am Beach vorbei und bespricht die letzten Details. Er ist heiss darauf die Wände des Nachtwächterhauses mit der Mauer zu verzahnen, deshalb will er mit der Mauer auch direkt das Haus beginnen. Wir lernen, dass für das Eisenbiegen für die Stürze und den Ringanker ein Eisenbieger kommen muss. Auch für das Herstellen der Schalung braucht es Spezialisten. Wir haben zwei Tafeln „plywood“ (Sperrholz) gekauft. Die 1,5 x 2 Meter große Tafel kostet hier immerhin 950 Dalassis was ca. 18 Euro entspricht. Der Schreiner muss nun die Schalung sägen und an der Hauswand anbringen, damit dorthinein das gebogene Eisen gelegt werden kann. Dann wird dort der Beton hineingegossen. Mittlerweile haben wir jetzt 5 Tonnen Zement zum Haus gebracht.
Abends dann große Sylvesterparty mit Buffett. Da dies mit Hummer und Garnelen und sonst sehr Fleischlastig ist, habe ich beim indischen Koch etwas vegetarisches bestellt. Die Musik spielt dazu auf voller Lautstärke. Und auch die benachbarten Lokalitäten zu beiden Seiten geben so schnell nicht auf. Es ist unerträglich laut und wir gehen aufs Zimmer. Ich lege mich erst einmal schlafen. Gegen 23 Uhr sind wir wieder zum Beach wo gerade eine Marching Band mit Tanzgruppe aufläuft. Wir sitzen am Lagerfeuer und schauen dem bunten Treiben zu. Der Strand wir immer voller und zu Mitternacht gibt es auch noch ein Feuerwerk. Auch lassen noch den Korken unserer Schampusflasche knallen und stoßen mit allen an. Die Party geht noch bis in die frühen Morgenstunden. Wir verabschieden uns aber dann beizeiten. Es war aber eine schöne bunte Party.

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Langsam Endspurt. Wir haben immer noch kein Geld von Jawla bekommen. Es stehen noch 143.000 von 300.000 aus. Als wir zur Baustelle kommen klagt man über Zementmangel. Es sind zwar nach 30 Sack da, aber Louis und Lamin streiten sich darum wer noch wieviel bekommt. Richtig Kindergarten. Wir fahren zum Beach zurück, um mit Jawla zu sprechen. Er versprach uns bis Abends Geld zu besorgen. Wir sollten noch einmal versuchen ein Sparbuch zu eröffnen ohne Tax Number, aber das funktionierte nicht. Die Number kann aber auch Jemand Fremdes für einen besorgen. Das GRA (Gambian Refund Agency) hat nämlich nur Dienstag Morgens auf. Das Formblatt für das Sparbuch wird schon mal ausgefüllt. Andrea als alleiniger Eigner braucht noch eine Referenz ( mich) und einen Erben (auch mich). Jetzt brauchen wir noch zwei Passphotos. In Sanyang gibt es Photographen, aber die können keine Sofortbilder machen. Die haben noch richtige Filme, die entwickelt werden müssen. Also doch nach Brikama. Wir treffen zum Glück „Easy man“, der mitfährt und uns den Weg zeigt. Leider geraten wir in Brikama in eine Polizeikontrolle, die nach den Papieren fragt. Die Ausrede, dass ich die im Hotel habe und auch mein Führerschein dort liege, hilft nicht, wir müssen rechts ranfahren. Easy man meinte wir können das mit 100 Dalassis regeln. Ich gebe ihm das Geld und er belatschert die Polizei. Eigentlich wollten sie 300, aber er machte ihnen klar, dass ich auch schnell ins Hotel fahren könnte, um die Papiere zu holen, dann würden sie nichts mehr bekommen, da sollen sie doch besser die 100 nehmen. Die Logik schlug an und wir konnten weiterfahren. Die Passphotos wurden dann mit einer Digitalkamera aufgenommen und auf Photopapier ausgedruckt. Die Bank fand es gut.
Von Jawla bekamen wir 50.000 Dalassis, so dass jetzt 2/3 bezahlt ist. Den Zement kaufen wir morgen, da am Haus keiner mehr ist zum Abladen. Wir fahren trotzdem noch mal hin, um im Haus etwas aufzuräumen, da wir dort unsere Sachen einlagern wollen. Andrea kehrt noch einmal ums Haus und ich grabe noch eine Palme aus. Gegen 19 Uhr kommen wir zurück und sind richtig platt.

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    Wir haben einen „day off“. Am Haus werden fleißig Steine produziert und Lamin baut an der linken Längsseite den Zaun. Dave und Kathleen, ein englisches Pärchen aus der Nähe von Brighton, die schon seit 10 Jahren nach Rainbow kommen haben eine „Bird watch Tour“ auf dem Grenzfluss zum Senegal organisiert. Es kommt noch ein Pärchen aus Belgien mit, die auch schon lange nach Gambia kommen und das Krankenhaus und die Bücherei von Sanyang unterstützen. Wir fahren gegen 9 Uhr mit einem VW-Bus und einem Tourguide nach Kartong den Grenzort und von dort östlich und den Busch bis wir zum Fluss gelangen. Dort besteigen wir das reich verzierte Boot und der Kapitän tuckert mit uns Richtung Meer. Der Belgier hat eine Profikamera dabei mit einem fast ein Meter langen Objektiv und er kennt alle Vögel. Von den ca 500 verschiedenen Vogelarten hat er schon ca 150 abgelichtet. Neben den großen Vögeln, wie Graureiher, Kormoran, Seeadler und Pelikan sehen wir auch jede Menge kleine bunte Vögel. Der Fluss ist von Mangroven gesäumt, die zum Schutz des Ufers auch wieder neu angepflanzt werden. An den Wurzeln haften Austern an, die auch gegessen werden. Auf diesen Trick ist man während einer großen Hungersnot gekommen, die aber schon hunderte Jahre her ist. Vom reichlichen Verzehr zeugen aber noch die Meter hohen Schalenhaufen. Sie werden teilweise genutzt indem die Schalen gekocht werden und anschließend zerstoßen werden. Mixt man sie dann mit Wasser bekommt man eine super Kalkfarbe. Unterwegs sehen wir auch einen kleinen Aligator, der sich im Uferdickicht sonnt. Wir passieren auch die „ offizielle“ Fährverbindung in den Senegal. Hier werden aber nur Personen und Material transportiert. Kurz vor der Meermündung landen wir auf der Senegalseite an und laufen zum Ort „Niafarang“. Dort hatten wir vor 5 Jahren beim Holländer Jack übernachtet auf unserem Weg zum Musikfestival in Abene. Es ist ein sehr kleiner Ort, aber gut organisiert. Es gibt eine Kirche, einen Schreiner, einen Schneider und eine Disko. Das Zentrum bildet ein mehrere hundert Jahre alter Kapok Baum. Er wird auch Cottontree genannt, da er feine weiße Fasernüschel produziert. So einen Baum haben wir gerade auf unserem Grundstück fällen lassen, da er die Augen der Nachbarn gereizt hat. Was tut man nicht alles um des lieben Friedens Willen. Nach dem Dorfbesuch speisen wir noch alle zusammen. Unterwegs haben wir noch ein Pärchen aus den Niederlanden aufgegabelt und so waren wir eine lustige europäische Gruppe, bis auf das Brexit Paar, das es von allen Seiten bekam. Auf dem Rückweg haben wir mit der ganzen Gruppe nach beim Haus angehalten. Der Tourguide will mir noch einem Baobab Setzling besorgen, so dass ich meinen Lieblingsbaum auch bei uns auf dem Grundstück habe. Am Strand sind wir erst einmal ins Wasser gesprungen, bevor der Abendbei Bier und Pastis ausklang.

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Die Rückseite des Grundstücks ist nun mit 2 Meter hohem Maschendrahtzaun geschlossen. Er ist zwar noch nicht komplett verrödelt, aber er ist schon Ziegen dicht. Auch das Fundament muss noch etwas angehoben werden zu einem Sockel, damit in der Regenzeit kein Wasser von Außen auf das Grundstück laufen kann. Das wird dann morgen gemacht, da die Gruppe Lamin heute eine Auszeit nimmt. Um 8 Uhr sind wir nach Serekunda gefahren, um den Bambus Möbelbauer aufzusuchen. Wir haben uns seine Modelle angesehen. Für eine komplette Wohnzimmer Garnitur aus Dreisitzer, Zweisitzer, zwei Sesseln und einem Couchtisch will er ca. 300 Euro haben. Wir laden ihn ein und er beschaut sich unseren Bambus. Eigentlich dachten wir, er würde die Möbel hier bei uns anfertigen, aber jetzt will er am Sonntag mit dem LKW kommen und lädt fast den ganzen Bambus auf. Wir einigten uns auf eben besagte Couchgarnitur, einen Esstisch mit vier Stühlen, zwei Betten (1,60 x 2,00 Meter) und zwei Nachtwächterstühlen. Alles zusammen inklusive Anlieferung im YMärz kostet jetzt fast 500 Euro. Vorab Bilder werden per WhatsApp geschickt. Das Bad soll auch noch eine Decke im Bambus bekommen. Die Macht er dann vor Ort, wenn die Möbel geliefert werden.
Louis hat auch mit seiner Mauer an der Frontseite angefangen. Die gekauften 160 Steine sind gegen Mittag aufgebraucht, aber zwei seiner Söhne machen gerade neue. Dazu kann man eine Form kaufen, Louis mitgebracht hat. Dort hinein wird feuchter Zement gefüllt, mit dem Späten kurz angeklopft, dann gestürzt. Jetzt muss er zwei Tage im Schatten trocknen. Nach einem Tag wird er noch einmal gewässert, dann kann er verwendet werden. Dazu wurden noch einmal vier Traktoranhängerladungen Sand benötigt zu je 25 Euro (1400 Dalassis).
Heute die auch noch Mustafa, der Sanitärfachman an, um sich zu erkundigen, wie denn sein empfohlener Fliesenleger gearbeitet hätte. Wir Konten ihm bestätigen. dass xerherrvorragende Arbeit geleistet hat, und dass wir sehr zufrieden seien. Dies hat ihn dann glücklich gemacht, dass alle zufrieden sind.

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Heute sind wir um 7 Uhr aufgestanden. Andrea ging es wieder besser und wir fuhren gemeinsam zum Fliesenhandel. Die Fliesen waren auch noch vorrätig und die Fliesenleger pünktlich. So wurde das Bad gegen 11 Uhr fertig und sieht super aus. Wir gaben ihm Aussicht auch die restliche Wohnung zu fliesen. Er meinte wir sollen ihn einfach anrufen, wenn wir so weit sind. Der Sanitär-Fachmann kommt am Sonntag und schliesst alles an. Somit wäre der eine Teilauftrag erledigt.
Der zweite nimmt auch sichtbare Formen an. An drei Grundstücksseiten sind die Fundamente gegraben und es wird schon fleißig betoniert. Morgen wir mit der Mauer angefangen. Andrea hat noch schnell das Haus für den Nachtwächter konstruiert, was als nächstes gebaut werden soll. Danach gibt es dann auch noch ein Gästehaus. Ach, es wir einfach schön hier.

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Andrea ging es heute nicht so gut. Sie hatte in der Nacht Schüttelfrost und Gliederschmerzen. Da heute aber der Fliesenleger kommen sollte ist sie mitgefahren. Er kam direkt mit zwei Gehilfen und Werkzeug und man hatte sich schnell auf 3500 Dalassis geeinigt und schon ging’s los. Bis Abends wollte er das Bad fertig haben. Wir sind dann mit Louis losgefahren, um die 1000 Steine für die Frontmauer zu kaufen. Leider hat der einzige Steinverkäufer heute alles ausverkauft. Wir mussten 20 Kilometer bis Serekunda fahren. Dort ist der Steinpreis der selbe (14 Dalassis= 25 Cent) und wir hätten sie alle bekommen. Allerdings passen aufgrund der Last nur ca 160 Steine in den Wagen. Wir schaukeln damit zur Baustelle zurück. Dann ist erst einmal Mittag, da wir ohne Frühstück losgezogen sind. Andrea ist direkt ins Bett, um sich noch was auszuruhen. Ich bin dann nach Mittag wieder los. Lamin wollte mit mir die Eisenpfosten für den Zaun kaufen. 30er Winkeleisen kostet hier die 6 Meter Stange 300 Dalassis, ca. 6 Euro. Wir brauchen 20 Stück. So lange Dinger können wir mit dem Sprinter nicht transportieren und eigentlich sollen die Pfosten nur 2,40 Meter lang sein. Zum Glück ist fast nebenan ein Welder (Schweiser). Der hat auch eine Flex und kann Löcher machen. Also wir alles dorthin getragen. Wir fertigen ein Musterstück, damit er weiß, wie es werden soll. In zwei Stunden können wir es abholen. Die Fliesenleger haben mittlerweile die Wände der Dusche fertig. Die Winkeleisen wurden dann doch nicht gebohrt, sondern mit Hammer und Dorn auf einer Eisenbahnschiene gehämmert. Dazu legt man einen Ring aus stabilem Eisen unter das Winkeleisen und drischt mit dem Hammer den Dorn dadurch. So wurden 120 Löcher gebohrt. Wir kauften auch noch einem 50 Meter langen Gartenschlauch um überall Wasser für den Garten und den Zement zu haben.
Leider fehlten Abends noch einige Fliesen, so dass doch nicht alles fertig wurde. Wir verabredeten uns für den nächsten Tag um 8:30 Uhr beim Fliesenhandel, um die restlichen Fliesen zu kaufen.

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Heute müssen wir zur Weihnachtsandacht in die evangelische Kirche von Louis. Wir sind um 9 Uhr an der Straße nördlich von Sanyang verabredet. Dort befindet sich die kleine Steinkirche. Louis ist dort Pastor, seine Sohn mach die Übersetzung ins Englische und die Gesangparts und seine Tochter bedient die Trommel. Die Predigt wird in Portugiesisch gehalten, da Louis 1989 aus Guinea gekommen ist und es hier eine kleine Gemeinde von Guineern gibt. Die Kirche fasste ca. 25 Personen und war zur Hälfte mit Kindern gefüllt, die vor allem bei den Gesängen lauthals brillierten. Wir müssen dann auch während der Predigt aufstehen und uns vorstellen. Dann kam alle zu uns und stellten sich vor. Andrea hatte Louis vor der Messe noch eine Tüte Spekulatius geschenkt, die dann in der Predigt auch eine wichtige Rolle spielte. Mehrfach wurde die Tüte hochgehalten und die Bedeutung von Geschenktem hervorgehoben. Sonst war die Predigt allerdings etwas konfus. Es wurde über den Islam hergezogen, der keine Liebe verbreitet, sondern mit Sprengstoffgürteln herumrennt. Und dies obwohl die Religionen hier einträchtig nebeneinander leben. Seine Tochter betreut auch zwei muslimische Mädchen von einer benachbarten Familie. Wir sollten dann noch zum Essen bleiben. Die Besonderheit war allerdings, dass wir nach längerer Wartezeit zwar vier Teller mit verschiedenen Essen bekamen, aber nicht mit ihnen essen sollten, sondern unser Essen bei unserem Haus einnehmen sollten. Das hatte allerdings auch den Vorteil, das das viel zu viele Essen dann noch von den Arbeitern vertilgt werden konnte.

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Heute ist Heilig Abend und wir brauchen nicht zur Baustelle. Louis arbeite heute nicht, da er Protestant ist und in seiner Kirche predigen muss. Wir haben einen Strandtag und Andrea macht noch einen Termin mit dem Bambusverarbeiter aus, der sich unseren Bambus anschauen will, um zu schauen was man daraus machen kann. Wir brauchen noch diverse Möbel. Abends ist dann großer Weihnachtsessen mit Live Musik. Leider hat die Druckerei geschlampt und die Anzeigen und Werbung erst einen Tag vorher fertig bekommen. So sind wir fast nur unter uns und das schöne Buffett verpufft. Auch die Ansprache für die Live Band ist mangels Masse sehr bescheiden. Wir hören eine Zeitlang zu und spielen dann zwei Runden Pool Billard. Die Queues haben zwar keine Spitzen und man sielt mit dem reimenden Holzstock, aber so hat man eine gute Ausrede, wenn der Stoß mal nicht so gelungen ist. Erstaunlicherweise geht es aber doch ganz gut. Wir lassen den Abend am Lagerfeuer ausklingen, denn Abends wird es jetzt doch schon kühl.

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Heute hatten wir einen freien Tag. Louis war zu einer Hochzeit eingeladen und so brauchten wir auch nicht auf die Baustelle. Wir lümmelten den ganzen Tag am Strand herum bis mein Bauch krebsrot war obwohl ich nur im Schatten lag. Vielleicht sollte ich es doch mal mit eincremen versuchen.
Morgens sind wir die Straße parallel zum Strand gelaufen Richtung Senegalgrenze. Hier sind viele neue Baustellen entstanden. Man hat also noch Hoffnung auf mehr Tourismus. In der anderen Richtung tut sich gar nichts. Aber die Chinesen bauen dort eine gigantische Fischfabrik. Sie ist ca 100 Meter lang und 100 Meter breit. Wir haben uns mit einem gambischen Arbeiter unterhalten. Die Chinesen können kein Englisch und verständigen sich mit den einheimischen Angestellten mit Händen und Füßen. Hier sollen Fische eingedost und Fischöl hergestellt werden. Es gibt so eine Fabrik auch schon im Senegal. Da werden sich die einheimischen Fischer noch umschauen wenn hier die großen Trawler anlegen und sie selbst keine Fische mehr fangen. Alle Materialien für die Halle kommen mit Containern aus China. In drei Monaten soll die Halle fertig sein, dann fehlt nur noch der Pier. Die Lizenzen kommen von der Regierung, der „kleine Mann“ muss wieder darunter leiden.
Am Abend hatten wir noch eine Unterredung mit Mamadou, dem Brunnenbauer. Sein Ursprungsangebot von 47.000 Dalassis „all inklusive“ ist jetzt auf 15.000 Dalassis nur manpower geschrumpft. Mit wie vielen er kommt ist dann seine Sache. Wir müssen Eisen, Zement und Sand kaufen. Die Form für die Betonwandung bringen Sie mit. Baubeginn vermutlich März, wenn Andrea das nächste Mal herunterfliegt.