Letzten Sonntag haben wir Moses getroffen. Ein alter Bekannter von Andrea. Er scheint sich in letzter Zeit sehr zum Besseren gewandelt zu haben, trinkt fastnichts Mehrung kifft nur noch wenig. Er bot sich an, uns bei der Zulassung des Motorrades zu helfen, das dauere vielleicht eineinhalb es Tag, nicht länger. Montag um 10 Uhr solle losgehen. Pünktlich stand er an der „Garage“, dem lokalen Taxistand hier im Ort. Ich hatte einen zweiten Helm mitgebracht und schon brummten wir los nach Brikama der 12 km entfernten Distriktstadt. Dort zur Vesicherung und die war schnell gemacht. Ein kurzes Abschätzen des Motorrades und schon war der Tarif 465 Dalassis festgemacht (ca. 9 Euro Jahesprämie). Die Roadtax (Strassenbenutzungssteuer) ist standardmäßig 300 Dalassis. Für den Antrag braucht man allerdings eine Steuernummer ( TIN=Taxi Identifikation Number), die von Moses hätte gereicht, aber er hat seine kürzlich verloren, also wollten wir Andrea‘ s nachreichen. Die Telefonnumer von Moses hatte allerdings gereicht. Jetzt wollte man nur noch das Nummernschild. Da ic h noch deutsche Nummern hatte musste ich erst einmal ein Nummernschild besorgen, also zum Customs (Zoll).
Dort habe ich dann auch meiner persönlich TIN bekommen, war gar kein Problem und kostet nur 300 Dalassis. Da ich aber gar keine Papiere von dem Motorrad hatte, waren wohl in Deutschland geblieben und vor allem keine Importpapiere, musste ich noch einmal zur Grenze fahren. Das ist auch nich weit, ca. 25 km. Es ging auch relativ flott. Man bräuchte nur die Fahrgestellnummer. Der Beamte kam mit raus und schrieb die Nummer mit auf die Quittung. Nach Zahlung von 3500 Dalassis war das Motorrad verzollt. Jetzt zurück zur Polizei. Die fand die Nummer, die der Zoll auf die Quittung geschriebenhat, aber nirgends am Motorrad wieder. Anscheinend konnte der Beamte vom Zoll nicht Lesen oder Schreiben, oder beides nicht. Wir mussten noch einmal zurück und ein neuer Zettel musste geschrieben werden. Ich war dementsprechend geladen. Zeitweise begutachteten bis zu vier Beamte die Fahrgestellnummer. Am Lenkkopf war sie auch schlecht zu lesen, aber am Typenschild einwandfrei. Ich beharrte darauf erst wegzufahren, wenn mir die Nummer auf der Quittung gefallen würde und es brauchte noch einmal zwei Anläufe, bis sie einiger Maßen stimmte. damit wieder zurück zur Polizei. Jetzt waren sie zufrieden und entschuldigten sich noch einmal für die Unannehmlichkeiten. Beim Zoll in Brikama bekamen wir nach Zahlung einer kleinen Gebühr die Nummer zugewiesen. Diese würde noch einmal von der Polizei abgesegnet, nach einer kleinen Gebühr, und schon konnten wir wieder zur Versicherung. Die bekamen wir auch tatsächlich ausgehändigt mit dem richtigen Kennzeichen. Nur die Roadtax könnte man uns nicht mitgeben, da der Mitarbeiter gerade nicht da war. Da müssen wir demnächst noch einmal wiederkommen. Bis das richtige Nummernschild geprägt ist und wir es bekommen dauert es noch eine Woche. Moses wird dann angerufen und kann es abholen. Bis dahinfahren wir mit dieser Nummer, von Andrea liebevoll auf die Rückseite des Original gepinselt, herum.