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Heute sind wir um 7 Uhr aufgestanden. Andrea ging es wieder besser und wir fuhren gemeinsam zum Fliesenhandel. Die Fliesen waren auch noch vorrätig und die Fliesenleger pünktlich. So wurde das Bad gegen 11 Uhr fertig und sieht super aus. Wir gaben ihm Aussicht auch die restliche Wohnung zu fliesen. Er meinte wir sollen ihn einfach anrufen, wenn wir so weit sind. Der Sanitär-Fachmann kommt am Sonntag und schliesst alles an. Somit wäre der eine Teilauftrag erledigt.
Der zweite nimmt auch sichtbare Formen an. An drei Grundstücksseiten sind die Fundamente gegraben und es wird schon fleißig betoniert. Morgen wir mit der Mauer angefangen. Andrea hat noch schnell das Haus für den Nachtwächter konstruiert, was als nächstes gebaut werden soll. Danach gibt es dann auch noch ein Gästehaus. Ach, es wir einfach schön hier.

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Andrea ging es heute nicht so gut. Sie hatte in der Nacht Schüttelfrost und Gliederschmerzen. Da heute aber der Fliesenleger kommen sollte ist sie mitgefahren. Er kam direkt mit zwei Gehilfen und Werkzeug und man hatte sich schnell auf 3500 Dalassis geeinigt und schon ging’s los. Bis Abends wollte er das Bad fertig haben. Wir sind dann mit Louis losgefahren, um die 1000 Steine für die Frontmauer zu kaufen. Leider hat der einzige Steinverkäufer heute alles ausverkauft. Wir mussten 20 Kilometer bis Serekunda fahren. Dort ist der Steinpreis der selbe (14 Dalassis= 25 Cent) und wir hätten sie alle bekommen. Allerdings passen aufgrund der Last nur ca 160 Steine in den Wagen. Wir schaukeln damit zur Baustelle zurück. Dann ist erst einmal Mittag, da wir ohne Frühstück losgezogen sind. Andrea ist direkt ins Bett, um sich noch was auszuruhen. Ich bin dann nach Mittag wieder los. Lamin wollte mit mir die Eisenpfosten für den Zaun kaufen. 30er Winkeleisen kostet hier die 6 Meter Stange 300 Dalassis, ca. 6 Euro. Wir brauchen 20 Stück. So lange Dinger können wir mit dem Sprinter nicht transportieren und eigentlich sollen die Pfosten nur 2,40 Meter lang sein. Zum Glück ist fast nebenan ein Welder (Schweiser). Der hat auch eine Flex und kann Löcher machen. Also wir alles dorthin getragen. Wir fertigen ein Musterstück, damit er weiß, wie es werden soll. In zwei Stunden können wir es abholen. Die Fliesenleger haben mittlerweile die Wände der Dusche fertig. Die Winkeleisen wurden dann doch nicht gebohrt, sondern mit Hammer und Dorn auf einer Eisenbahnschiene gehämmert. Dazu legt man einen Ring aus stabilem Eisen unter das Winkeleisen und drischt mit dem Hammer den Dorn dadurch. So wurden 120 Löcher gebohrt. Wir kauften auch noch einem 50 Meter langen Gartenschlauch um überall Wasser für den Garten und den Zement zu haben.
Leider fehlten Abends noch einige Fliesen, so dass doch nicht alles fertig wurde. Wir verabredeten uns für den nächsten Tag um 8:30 Uhr beim Fliesenhandel, um die restlichen Fliesen zu kaufen.

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Heute müssen wir zur Weihnachtsandacht in die evangelische Kirche von Louis. Wir sind um 9 Uhr an der Straße nördlich von Sanyang verabredet. Dort befindet sich die kleine Steinkirche. Louis ist dort Pastor, seine Sohn mach die Übersetzung ins Englische und die Gesangparts und seine Tochter bedient die Trommel. Die Predigt wird in Portugiesisch gehalten, da Louis 1989 aus Guinea gekommen ist und es hier eine kleine Gemeinde von Guineern gibt. Die Kirche fasste ca. 25 Personen und war zur Hälfte mit Kindern gefüllt, die vor allem bei den Gesängen lauthals brillierten. Wir müssen dann auch während der Predigt aufstehen und uns vorstellen. Dann kam alle zu uns und stellten sich vor. Andrea hatte Louis vor der Messe noch eine Tüte Spekulatius geschenkt, die dann in der Predigt auch eine wichtige Rolle spielte. Mehrfach wurde die Tüte hochgehalten und die Bedeutung von Geschenktem hervorgehoben. Sonst war die Predigt allerdings etwas konfus. Es wurde über den Islam hergezogen, der keine Liebe verbreitet, sondern mit Sprengstoffgürteln herumrennt. Und dies obwohl die Religionen hier einträchtig nebeneinander leben. Seine Tochter betreut auch zwei muslimische Mädchen von einer benachbarten Familie. Wir sollten dann noch zum Essen bleiben. Die Besonderheit war allerdings, dass wir nach längerer Wartezeit zwar vier Teller mit verschiedenen Essen bekamen, aber nicht mit ihnen essen sollten, sondern unser Essen bei unserem Haus einnehmen sollten. Das hatte allerdings auch den Vorteil, das das viel zu viele Essen dann noch von den Arbeitern vertilgt werden konnte.

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Heute ist Heilig Abend und wir brauchen nicht zur Baustelle. Louis arbeite heute nicht, da er Protestant ist und in seiner Kirche predigen muss. Wir haben einen Strandtag und Andrea macht noch einen Termin mit dem Bambusverarbeiter aus, der sich unseren Bambus anschauen will, um zu schauen was man daraus machen kann. Wir brauchen noch diverse Möbel. Abends ist dann großer Weihnachtsessen mit Live Musik. Leider hat die Druckerei geschlampt und die Anzeigen und Werbung erst einen Tag vorher fertig bekommen. So sind wir fast nur unter uns und das schöne Buffett verpufft. Auch die Ansprache für die Live Band ist mangels Masse sehr bescheiden. Wir hören eine Zeitlang zu und spielen dann zwei Runden Pool Billard. Die Queues haben zwar keine Spitzen und man sielt mit dem reimenden Holzstock, aber so hat man eine gute Ausrede, wenn der Stoß mal nicht so gelungen ist. Erstaunlicherweise geht es aber doch ganz gut. Wir lassen den Abend am Lagerfeuer ausklingen, denn Abends wird es jetzt doch schon kühl.

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Heute hatten wir einen freien Tag. Louis war zu einer Hochzeit eingeladen und so brauchten wir auch nicht auf die Baustelle. Wir lümmelten den ganzen Tag am Strand herum bis mein Bauch krebsrot war obwohl ich nur im Schatten lag. Vielleicht sollte ich es doch mal mit eincremen versuchen.
Morgens sind wir die Straße parallel zum Strand gelaufen Richtung Senegalgrenze. Hier sind viele neue Baustellen entstanden. Man hat also noch Hoffnung auf mehr Tourismus. In der anderen Richtung tut sich gar nichts. Aber die Chinesen bauen dort eine gigantische Fischfabrik. Sie ist ca 100 Meter lang und 100 Meter breit. Wir haben uns mit einem gambischen Arbeiter unterhalten. Die Chinesen können kein Englisch und verständigen sich mit den einheimischen Angestellten mit Händen und Füßen. Hier sollen Fische eingedost und Fischöl hergestellt werden. Es gibt so eine Fabrik auch schon im Senegal. Da werden sich die einheimischen Fischer noch umschauen wenn hier die großen Trawler anlegen und sie selbst keine Fische mehr fangen. Alle Materialien für die Halle kommen mit Containern aus China. In drei Monaten soll die Halle fertig sein, dann fehlt nur noch der Pier. Die Lizenzen kommen von der Regierung, der „kleine Mann“ muss wieder darunter leiden.
Am Abend hatten wir noch eine Unterredung mit Mamadou, dem Brunnenbauer. Sein Ursprungsangebot von 47.000 Dalassis „all inklusive“ ist jetzt auf 15.000 Dalassis nur manpower geschrumpft. Mit wie vielen er kommt ist dann seine Sache. Wir müssen Eisen, Zement und Sand kaufen. Die Form für die Betonwandung bringen Sie mit. Baubeginn vermutlich März, wenn Andrea das nächste Mal herunterfliegt.

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    Auch wenn wir früh, gegen 8 Uhr aufstehen, sind wir nicht vor 10 Uhr auf der Baustelle. Gestern haben wir noch Andrea‘s Machete bei OBI, unserem bevorzugten Baumarkt, reklamiert. Nach einem kurzen Einsatz am Bambus hatte die Schneide schon Scharten und sah aus wie eine Säge. Auch der Plastegriff war schon zerbrochen. War wohl doch nicht aus Brasilien sondern aus China. Links von der Toreinfahrt war der Graben für das Fundament der Mauer schon fertig. Jetzt mühten sie sich auf der rechten Seite. Dort ist der Bambus noch dicker und die Wurzeln müssen raus. Die Jungs vom Plumber hatten auch schon ganze Arbeit geleistet. Der Graben um das Haus herum war ausgehoben. Da der Plumber im Bad erst weitermachen kann, wenn gefliest ist sind wir nach Serekunda in das Fliessenviertel gefahren. Dort haben wir dann alles gefunden was wir brauchen. Bodenfliesen aus Spanien, die Duschfliesen aus China und die Wandfliesen aus Indien. Wir sind also Multi-Kulti. Nach der Rückkehr durch den Freitagsverkehr, der wirklich schlimm war haben wir den Aussenwasserhahn montiert und das System auf Dichtigkeit abgedrückt. Alles war dicht und haben wir jetzt Wasser im Haus. Für die Mauer an der Straße hat Louis, der Baumeister ausgerechnet, dass wir 1000 Steine brauchen. Die bekommen wir nicht in den Sprinter. Da muss ein Traktor her. Aber das alles nächste Woche. Jetzt erst einmal Mittagessen um 16 Uhr und vor allem ein, zwei Feierabendbiere.

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Heute ist richtig Thermik auf der Baustelle. Louis, der Baumeister, ist mit vier jungen Männern angerückt, die, ruck zuck, den Bambus umgelegt haben. Jetzt soll das Fundament für die vordere Mauer gegraben werden. Seitlich wird auch gegraben für das Fundament des Zaunes. Der Plumber hat auch zwei Gehilfen mitgebracht und es wird fleißig an den Abwasserrohren für die Dusche gehämmert. Ich erkläre Ihnen die Handhabung der Hilti. Jetzt arbeitet Maschine gegen Hammer und Maschine gewinnt. Im Langzeitvergleich gewinnt allerdings der Mensch, da die Akkus irgendwann auch leer sind. Auch der Baumfäller ist wie da und will den Baum kleinsägen. Der LKW soll noch vor 14 Uhr kommen, um das Holz abzutransportieren. Aus einem 4 Meter langen Baum werden frei Hand mit der Motorsäge Bretter von 12 inch Breite, einem Inch Dicke und 4 Metern Länge gesägt. Die Linien werden mit einer Schlagschnur angezeichnet. Ein in Altöl getränkter Bindfaden wird auf den Stamm gelegt, dann angezogen und saußen gelassen, so dass er einen Ölstrich zeichnet. Daran wird daran lang gesägt. Sie bekommen das auch ganz gut hin, dass die Bretter gleich mäßig dick sind. Als wir gegen 14 Uhr wieder fahren sind beide Abwasserleitungen im Boden verlegt und man wollte noch die Zuwasserleitungen bis durch die Aussenwand legen. Morgen wird dann dort das PE Rohr angeschlossen und verlegt. Andrea soll morgen mit dem Fliesenleger die Fließen besorgen, damit die Dusche und das Klo finalisiert werden können

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Der Plumber war pünktlich um 10 Uhr da, da Jawla ihm gesagt hatte er würde für Eoropäer arbeiten, die auf Pünktlichkeit Wert legen. Das Bad Layout war schnell besprochen. Dann ist Andrea mit Mustafa losgefahren nach Serekunda um in einem Sanitärladen alle Dingo zu kaufen. Er macht einen sehr kompetenten Eindruck und gibt die Einkausliste schon per Handy an den Laden. Er selbst bleibt direkt dort, da er dort wohnt und will morgen mi seinemTeam kommen. Das Bad soll dann in zwei Tagen fertig sein. Ich unterdessen mit der Akku Hilti mich auf Rohrsuche begeben. Der Grundstückanschluss ist in 3/4 Zoll und verliert sich unterwegs in 1/2 Zoll. Das ist Mustafa zu eng. Normalerweise wird in ein Zoll verlegt bis zum Haus. Wir beschließen eine neue Leitung zum Haus zu legen. Das ganze vordere Grunstück besteht aus Beton. Wir können für die Verlegung des Rohres einige Spalten nutzen, da man hier keine Frosttiefe einhalten muss?
Währenddessen gräbt ein Team von Lamin das Fundament für den Zaun, ca 30 cm tief und einen Späten tief. Wir habe eine neu Spitzhacke und zei Späten gekauft. Das Spatenblatt ist aus Blech gemacht und hat nur eine bedingte Stabilität. Ich hacke weiter an dem Bambus herum. Ich hab jetzt gut 10 Stengel abgehackt und entlastet. Wir haben einen körperlich und geistig nicht ganz auf der Höhe stehenden Mann bei uns auf dem Grundstück, der immer alles genau beobachtet. Manchmal lässt er sich auch dazu motivieren irgendwas mit anzupacken. Dann wir er sich auch mal mit der Machete versuchen. Aber das sind eher spielerische Ansätze. Ich zeige ihm wie es einfacher und effektiver ginge, aber der Versuch verpufft. Dann kommt eine Horde Jungs und sie bemächtigen sich der Machete und haben auch eine eigene und zeigen mal was sie drauf haben. Sie haben einen handgezogenen Eselskarren dabei voll mit Palmwedeln. Als wir dann noch alte Hiolzbretter in den Wagen einladen sind wieder alle Kinder dabei. Es wird gehoben, getragen und geschoben und schnell ist alles erledigt, bis sich so ein vierjähriger Pimf an einer Bohle den Fingernagel halb anreist und heult wie ein Schlosshund. Wir reinigen die Wunde und verbinden die ganze Hand, so hört wenigstens das Heulen auf und er hat einen tollen Verband. Wir beenden die Kinderarbeit und machen Feierabend. Jetzt nur noch Bier trinken, Mittagessen und im Meer schwimmen

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Heute kam Louis, der Baumeister zum Frühstück. Wir haben alles besprochen und erst einmal 10 Sack Zement gekauft, damit er weitermachen kann. Auf dem Weg zum Haus sammeln wir Lamin auf. Da noch ein Baum zu fällen ist hat Lamin jemandem Bescheid gesagt, der auch alsbald mit seiner McCulloch ankam. Der ca 15 Meter hohe Baum war auch schnell gefällt. Währenddessen habe ich versucht den 12 Meter hohen Bambus mit der Bügelsäge zu fällen, aber das ist eine mühsame Sache. Mit der Machete gehts viel einfacher. Dann haben wir uns noch auf die Suche nach dem Zuwasser und Abwasser gemacht und sind fündig geworden. Das Bad ist geplant, morgen kommt der „Plumber“. Ein klärendes Gespräch mit Jawla bezüglich des Kaufes des Wagens hat hoffentlich Wirkung gezeigt. Er will bis Donnerstag einen guten Teil des Preises bringen und vor Abreise den Rest. Wir werden wohl noch ein Sparkonto eröffnen. Es gibt 12% Zinsen

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Die Batterie hat leider nicht genug geladen, der Wagen Springt nicht an. Ich leihe mir eine von Jawla und der Wagen Springt sofort an. Im laufenden Betrie wird die gute Batterie aushebst, um die schlechte Natterie wieder ein zu bauen. Jetzt den Wagen nicht mehr ausmachen. Wir holen Lamin ab und besprechen vor Ort, was wir vorhaben. Wir schreiten das Geände ab und müssen 100 Meter Zaun kaufen. Den gibt es in guter Qualität nur in Brikama. Wir besorgen alles nötige, immer darauf Bedacht den Wagen ja nicht auszumachen.
Zurück am Strand haben wir erst einmal Mittag gegessen. Wir hatten immer noch nicht unser Gepäck. Das sollte aber heute ankommen. Also sind wir wieder zum Flughafen. Der Wagen sprang jetzt auch wieder mit der eigenen Batterie an. Am Flughafen dann die freudige Überraschung, dass der Koffer wirklich mitkam und wir jetzt endlich unsere Klamotten hatte und den Pastis !!