Kaffe un n Keks

Zum ersten Frühstück gabs heute Morgen wie immer ein Becher Kaffe und ein paar Kekse.

Dann die Autobatterie aus dem store geholt und ins Auto eingebaut. Zündschlüssel umgedreht und brummm, das Auto springt an. Wer hätt’s gedacht?
Und dann mach ich mich auf den Weg zum Supermarkt, ca. 30 km von hier….

Angekommen

Ach ja….da bin ich nun wieder in Afrika. Es war ein sehr entspanntes fliegen und ich landete überpünktlich in Yundum Airport in Banjul. Nachdem ich am Flughafen Geld gewechselt hatte, bin ich ich ins Büro von Africel, um mir neue Simkarte für mein Afrikahandy und den Router zu kaufen. Alieu, der simkartenverkäufer meines Vertrauens, freute sich so mich wiederzusehen, dass er extra von seinem Schreibtisch aufstand, um mich mit einer herzlichen Umarmung zu begrüßen. Das hat er noch nie zuvor getan! Und mich hat’s gefreut. Um mit mir in Kontakt zu bleiben, hat der Schelm mir auch gleich seine Handynummer in meinem Handy gesichert. Als ich dort fertig war, wartete auch schon Momodou mit seinem Taxi auf mich, und so war ich schon um kurz nach acht Uhr abends in meinem Haus. Pateh erwartete mich schon und musste mir erstmal den Garten zeigen. Das Grundstück ist super aufgeräumt, allein, seine Gemüseanbaupläne sind ins Leere verlaufen. Es liegt wohl an den Termiten im Boden, wie er meint. Nur Dschuju läuft auf, eine Hibiskus Art, deren hübsche Blütenblätter zu Tee und Kaltgetränken verarbeitet werden, scheint den Termiten im Boden standzuhalten. Soll mir recht sein. Es blüht sehr schön und ist sehr dekorativ. Allein, jetzt, am Ende der Trockenzeit, blüht hier gerade nicht sehr viel.
Das Haus ist geputzt und sauber, sogar das Mossinetz überm Bett ist aufgehängt. Das war früher auch nicht so. Ich muss also nur noch meinen Koffer auspacken, ein kaltes Bier trinken und dann ins Bett, in eine, wie immer wegen der ganzen ungewohnten Geräusche nicht so gute erste Nacht hineinträumen.

Und nach der Pflicht kommt die Kür!

Von Andrea

Und nun ist die Zeit bald wieder um, noch knapp zwei Tage, dann sitzen wir im Flieger und freuen uns auf die Weihnachtskekse unterm Adventskranz bei Franziska und Dirk!
Wir haben viel erledigt, ob freiwillig, oder nicht ganz so. Insgesamt aber drängt sich mir der Eindruck auf, dass wir dabei sind, von der Pflicht zur Kür überzugehen. Erste Beweise sind diese hier:

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Links im Topf sind Aloe Vera und daneben ein paar andere Sukulenten. Die hatte mir Ollie aus Slovenien geschenkt. Daneben in den Blumentöpfen sind ausgesägt: Baumwollpflanzen wegen ihrer hübschen Blüten, Papayasamen wegen der leckeren Früchte und Woontjusamen, eine Hibiskusart, die sehr hübsch ist, wenn sie blüht, und mit deren Blüten man hier Saft und Tee zubereitet, die sehr lecker und gesund ist. Pateh muss den ganzen Kram dann, wenn er groß genug ist, auspflanzen. Hoffentlich klappt das.

Ausserdem habe ich mir gestern von Brikama eine Kokusnuss bringen lassen. Die haben Kurt und ich heute in zwei Hälften zersägt. Aus einem verwilderten Bambus hat mir Kurt Röhrchen gesägt und am Strand hab ich heute jede Menge Muscheln gesammelt. Aus all dem Zeugs sollen Deko Gegenstände entstehen. Wie gesagt, wir sind jetzt bei der Kür angelangt. Es geht ums hübschmachen! Fotos folgen!

Sonntag war mal wieder so ein Tag….

Von Andrea

….., der mich daran erinnerte, was mich an diesem Land so fasziniert, weshalb ich so gerne hier bin. Kurt und ich haben uns einen schönen langen Strandtag gegönnt. Sun is shining, and the weather is sweet, um es mit Bob Marleys Worten zu sagen.
Drüben in der Reggae Disse wurde, na was wohl, gespielt, die Atmosphäre war zutiefst entspannt, alle Menschen waren hier glücklich. Eine bunte Mischung aus Einheimischen, Möchtegerneinheimischen und Touristen. Ein Sonnenuntergang und ein Sundowner. Besser gehts nich!

Oder das hier:

Von Andrea

Da kam doch echt Schmutzwasser aus dem Abfluss der Dusche! Ihhh, wie ekelhaft ist das denn???? Kacke! Im wahrsten Sinne des Wortes, war hier im Spiel. Och nöööö!!! Was machen wir denn jetzt? Mustapha Plumber anrufen. Ich bin zu weit weg, ich kann heute nicht zu Euch kommen! Morgen komme ich zu Euch. „Dienstleistungswüste! Das ist ja wie in Deutschland!“ hörte sich die aufgebrachte Ehefrau (fast hysterisch) schreien. Spirale! Eine Spirale muss her. Also den Mann in den hiesigen OBI geschickt, eine Spirale kaufen. Währenddessen schaut sich Frau auf YouTube an, wie man die Spirale fachfrauisch handhabt. Der Mann kommt nach Hause, ohne Spirale. Gibts nich. Drüben ist Lamin am aufräumen. Fragen wir den mal. – Und was soll ich sagen?! Allein, sie ist zu kurz. Die Spirale. Der Verstopfer sitzt weiter unten. Was nu? Der Gartenschlauch, sagt die Frau. Der Gartenschlauch muss es tun.   Der Mann trennt das Clo vom Knie und Frau führt den Gartenschlauch in den Kanal. Für irgendwas muss die ganze Wasserbaustudiererei doch gut gewesen sein?! Und schiebt, und schiebt, und schiebt, bis er anschlägt. Mist, ein Bogen! Wohl 90 Grad. Das ist nich gut! Jetzt etwas pumpen mit dem Gartenschlauch. Hin und her, und hin und her. Frau fällt auf, dass die Arbeitskleidung, ein Strandkleid, nicht adäquat ist. Zu spät…“Mach jetzt Wasser an!“ Der Mann folgt und macht das Wasser an. Der Schlauch spült nun mit eher geringen Druck. Es macht Plopp und das Wasser, das Kackedreckswasser, läuft ab.

Wer jetzt denkt, na prima! Alles super gelaufen! Dem kann ich nur sagen: zieh mal so einen Schlauch aus einem Kackekanal. Was sich da am Schlauch alles so sammelt!!!
Dank meines Berufes und der damit verbundenen Erfahrungen in Sachen Abwasserkanäle bin ich ganz gut desensibilisiert. Zum Glück!

Irgendwie passiert immer irgendwas

Von Andrea

Es gibt hier Tage, die plätschern einfach so vor sich hin. Die plätschern so, dass es einem schon fast unheimlich ist. Und dann wieder: Volltreffer!

So z.B. vorgestern. Da – ach nee. Fang ich mal mit den Engländern an. Hier verbringen einige Engländer das Winterhalbjahr. Also die, die in Rente sind, oder es sich sonst irgendwie ermöglichen können. Ich möchte dazu sagen, dass wir eigentlich keinen Kontakt zu irgendwelchen europäischen Communities haben. Aber den einen oder die andere kennt man natürlich vom Sehen, man grüßt sich höflich, das war’s. Nun gab es einen Trauerfall in dieser englischen Community. Familienmitglieder und Freunde waren offensichtlich aus UK angereist, um der Bestattung beizuwohnen. Und die war sehr besonders. Kurt und ich saßen am Freitagabend am Strand zum Dinner, am Nachbartisch eine größere Gruppe Engländer. Es ging laut und herzlich zu bei denen am Tische. Und dann gingen zwei von denen an den Strand, dort wo bei Flut das Wasser noch hinkommt, und zogen eine Rinne in den Sand. Alsbald folgten die anderen vom Tisch an die Wasserlinie. Und dann kam Jawla angehastet: A Funeral! I haven‘t experienced something like this before, sagte er sichtlich bewegt und nervös. Wir sprachen mit ihm, dass das auch für uns eine eher ungewöhnliche Seebestattung sei und wie das bei uns in Deutschland vonstatten geht.

Jedenfalls versammelten sich die angereisten Familienangehörigen und Freunde aus UK, als auch gambische am Strand. Die Asche wurde am Strand ausgeschüttet, es gab eine kurze Ansprache, man tröstete sich gegenseitig und dann löste sich die Gruppe wieder auf, d.h., die Afrikaner gingen ihrer Wege und die Familie kehrte wieder an ihren Tisch zurück und es ging dort fröhlich weiter.
Ich muss sagen, da ward für mich eine Idee geboren. Natürlich haben Kurt und ich uns noch eine ganze Weile über diese Art der Beisetzung unterhalten und es hat sich herausgestellt, das Kurt ob seiner eigenen Beisetzung weit weniger anspruchsvoll ist, als ich immer dachte. Für mich ist klar geworden, ich möchte genau so ins Nirwana übergehen. Am Paradies Beach von Sanyang als Asche vom Meer davon getragen werden. Bei Reggae Musik im Hintergrund. Allein, wer will meine Asche nach Gambia bringen und im Meer verstreuen? Das kann ein Problem werden. Aber das soll dann nicht mehr meines sein. Der letzte Wunsch muss erfüllt werden. Finde ich.

Gomez 52

Von Andrea

Warum Gomez 52 Gomez52 genannt wird, hat uns bisher niemand erklären können, aber abgesehen davon, das Gomez lieber Gomez 2 gerufen wird, ist mir das auch egal. Gomez jedenfalls ist Maler, kommt aus Guinea, hat längere Zeit im Senegal gelebt und spricht deshalb französisch. Der hat gestern unsere Fensterläden erst mit Rostegal, dass wir mit dem Container hierher geschickt hatten, und dann mit sky Blue gestrichen. Das sieht jetzt wieder richtig gut aus. Wenn ich nächstes Jahr wieder komme, soll er das Haus von außen streichen. Dann sieht alles wieder schöner aus.

Kurt und ich sind heute bei der Suche nach irdenen Blumentöpfen bei einem Töpfer in seinem Compound und seiner Töpferei in Brikama gelandet. Das war sehr spannend, seine selbstgemauerten Brennöfen zu sehen. Ich werde da noch einmal mit meiner Kamera hinfahren, und Fotos machen. Ich war sehr beeindruckt, und natürlich haben wir ein paar Blumentöpfe gekauft. Danach ging es wieder an den Strand. Wir wollen die letzten Tage hier genießen!

Gestern hatten wir Besuch

Von Andrea

Sus Imhof und Christian Bollwein waren gestern bei uns zu Besuch. Sie hatten hier in Gambia einen ganz besonderen Urlaub gebucht. Als sehr aktive Ruderer hatten sie einen Ruderurlaub in Gambia gebucht, der von einer deutschen Frau aus Berlin angeboten und organisiert wird. Nunmehr ihr Urlaub dem Ende zu und einen ihrer letzten freien Tage haben sie genutzt, sich mit uns zu treffen. Ich holte die beiden am Busbahnhof ab und dann gab es bei uns erstmal eine Tasse Kaffee, den ich immer gerne aus Deutschland mitbringe, weil es hier nur Nestle gibt. Nachdem wir ihnen Haus und Hof gezeigt hatten, fuhren wir an den Strand zum Spazierengehen und Abendessen. Danach brachten wir sie wieder in ihr Hotel zurück, dass doch etwas weiter von uns entfernt liegt, als ich dachte. Aber wir hatten einen sehr schönen Tag miteinander und haben uns sehr über ihren Besuch gefreut!

Es ist egal….

Von Andrea

….ob man in Deutschland oder in Gambia oder sonst wo auf der Welt schwer bestohlen wird, man grübelt und fragt sich: warum?

Wir hatten jetzt eine Woche ganz für uns, haben morgens Dinge am Haus oder auf dem Grundstück erledigt, verändert, entwickelt und sind nachmittags an den Strand zum Faullenzen. Das war total schön.

Mit unseren beiden neuen Nachtwächtern fühlt es sich auch gut an. Pathe hat Kurt gefragt, ob es o.k. sei, wenn er sich einen Fernseher kaufen würde? Dafür benötigt er natürlich eine Satelitenschüssel, die hier irgendwo aufgebaut werden muss. Aber dass sollte nun wirklich nicht das Problem sein.

Zur Zeit ist Hochsaison und nach zwei Jahren Pandemie läuft das Touristengeschäft jetzt gut an, und die beiden reißen echt Stunden ab. Aber irgendwann ist die Hochsaison vorbei und es wird für die beiden ruhiger. Da mag ein TV gut für Unterhaltung sorgen. Der Unterschied zu all ihren Vorgängern ist, dass sie nicht fragen: kannst Du mir….aus Deutschland mitbringen, sondern: dürfen wir hier das und das verändern? Das ist für uns ein neues und ungewohntes Verhalten. Es fühlt sich gut an, so.

 

 

dann auch

Pathe und Ali

Von Andrea

Pathe und Ali sind nun unsere neuen watchmen. Pathe kenne ich seit über zehn Jahren. Ich hatte ihn am Anfang schon gefragt, ob er nicht hier wohnen und den watchman machen will. Damals wollte er nicht. Jetzt wollte er endlich und bringt auch noch seinen Arbeitskollegen Ali mit.

Ali arbeitet auch schon seit einigen Jahren bei Jawla und entsprechend lange kenne ich auch ihn, allerdings hatten wir nie ein richtiges Gespräch miteinander. Aber er war mir immer sympathisch. Und ich fand und finde ihn immer schon lustig! Diese Kombination finde ich entsprechend sehr gut.

Die beiden wollen sich ihre Einzimmerwohnung schön machen und fragten heute, ob sie sie streichen dürften?! Natürlich dürft ihr! Es müsste im Store auch noch Farbe sein. Die dürft ihr gerne nehmen. Und gehört die leere Gasflasche Edu oder Dir? – Die gehört mir. – Ich würde die gern auffüllen lassen, wenn das mit Dir in Ordnung geht? – Naklar, Pathe. Nur zu!

Sie scheinen sich im Vorfeld abgesprochen zu haben: einer ist fürs Fegen zuständig, der andere fürs Bewässern.

Pathe und Ali sind anders. Sie sind selbständig, aber auch zurückhaltend und höflich, freundlich. Heute Morgen hatten sie ja nun Gas in der Flasche, und als ich aus dem Haus kam, saß die beiden da und schlürften ihren Ataya, ihren Tee. Ganz still und vertraut. Ich hoffe, dass sie so gute Freunde bleiben!