Mit dem Motorrad nach Janjanbureh

Andrea wollte mal wieder Banna in Janjanbureh (Georgtown) besuchen und wir beschlossen dies mit der Honda XL185 zu tun. Den Hangepäckkoffer mit zwei Gummiriemen (aus alten LKW Schläuchen) gesichert und los ging es um 7:30 Uhr auf die Reise. Die Experten von der Rallye waren der Meinung, dass es ca. 200 km wären, aber es waren 280 km. Kurz hinter Brikama gab es das Frühstück, das heisst für jeden eine Tasse Kaffee und ein halbes, trockenes Baguette (Tapalapa). Jetzt wares es nur noch 240 km. Die Etappen wurden dann aber immer kürzer und wir schafften selten mehr als 30 km, da mir entweder der Hintern wehtat oder Andrea die Schulter. Und dann ist es passiert. Ca. 17 km vor dem Ziel gibt es einen Knall und das Motorrad steht und qualmt vor sich hin. Vorher schon Leistungsverlust, dem ich mit übermässigem Gasgeben beikommen wollte. Ein kapitaler  Motorschaden. Andrea hat direkt Banna informiert, der dann auch mit einem geliehenen Motorrad ankam. Wir nahmen die Gummibänder und bastelten uns ein Abschleppseil. Andrea hinten bei Banna mit drauf und dazwischen der Koffer. So wurde die Honda bis in den Ort geschleppt, wo ein fähiger Mechaniker sein sollte (ca. 6 km). Ich hätte nicht gedacht, dass der Gummi hält, hat er aber. Jetzt wurde der Fehler fachmännisch analysiert. Zündkerze raus, Öl in den Brennraum, der kleine Bube musste kicken, der Chef hält den Finger auf das Kerzenloch. Kompressionsmessung auf afrikanisch. Diagnose: keine Kompression. Also muss der Motor raus und zerlegt werden. Alles keine Sache. Und dann finden sie den Fehler: der Kolben hat geklemmt und hat Material abgespant, welches bei den Ventilen angekommen ist. Der Kolben muss neu, der Zylinder sieht noch gut aus. Banna geht mit dem Hauptmechaniker los, auf der Suche nach dem richtigen Kolben. In der Zwischenzeit werden die Ventile augebaut. Das Material vom Kolben, welches sich an den Dichtflächen im Zylinderkopf abgelagert hat wird vorsichtig mit dem Schraubenzieher und vorsichtigen Schlägen abgespant. Danach werden die Ventile mit Schleifpaste wieder eingeschliffen bis sie die Dichtigkeitsprüfung mit  Benzin bestehen. Dann wird der Kopf wieder zusammengebaut. Leider wurde kein passender Kolben gefunden. Banna packt den Zylinder und Kolben ein und wird vesuchen ein passendes Teil in Serrekunda zu finden. Alle restlichen Teil werden in eine Kiste getan, das Motorrad bleibt erstmal hier. Ich fahre mit Banna auf dem Motorrad nach Janjanbureh, Andrea nimmt ein Buschtaxi. Jetzt erst mal was essen und den Frust mit Bier herunterspülen. Morgen habe ich ? Geburtstag.

Eine Antwort auf „Mit dem Motorrad nach Janjanbureh“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.