Germany. – Ah, Germany! Germany is nice. – How do you know? Have you been there? – No. – How do you know than, that Germany is nice? – I saw on TV. I wanna go Germany.
Diese immer gleiche Abfolge von Sätzen erlebe ich jeden Tag mehr als ein Mal.
Aber es wundert mich auch nicht, dass Germany das Heilige Land für so viele hier ist, in dem Honig und Milch und noch mehr Geld zu fließen scheint, z.B. Bob, ein Freund von Banna. Ist seit fünf Jahren in Italien, vielleicht auch sechs oder sieben Jahren. Er lässt sich ein riesiges Haus in Janjanbureh bauen. Das beeindruckt. Oder Modou, ein Cousin von Banna, der mit Frau und Kind in Brikama lebte und einen gut bezahlten Job im öffentlichen Dienst in Serekunda hatte. Der ist jetzt in den USA. Und in Janjanbureh hat er seiner alten Mutter Mama, der Witwe von Kassim, eine schicke, große „Hütte“ in ihren Compound gebaut. Mit Glasfenstern, neuen Möbeln. Es kann gar nicht anders sein, als das es überall, oder zumindest in Europa oder Amerika besser ist als in Gambia.
Ich habe da lange mit Jawla drüber gesprochen. Er sagt, die jungen Männer haben keine Perspektive, hier einen Job zu bekommen. Sie werden von den Eltern bedrängt, sich auf den Weg zu machen. Die Jungen sagen sich, entweder Du gewinnst, oder Du stirbst. Abenteuerlust spielt da sicherlich auch eine Rolle.
Nunja, Jawla, und was ist mit Moussa, meinem Dachdecker? Er war selbständig. Hatte mehrere Angestellte. Der über sein Handy nicht mehr zu erreichen ist, weil er auf Reisen ist. Nach Europa. Wie erklärst Dir das?