Ja, es gibt sie noch…

die Briefmarkensammler! Deshalb bin ich heute Vormittag nach Brikama gefahren. Die Tage sagte mir jemand, Brikama sei die größte Stadt Gambias. Gleich nach Serekunda. Nach Serekunda fahr ich nicht. In Brikama kenne ich mich, zumindest, was die wichtigen Dinge betrifft, einigermaßen aus. Als Landei bin ich ja eh nicht so für die Stadt. Und wenn ich nach Brikama muss, bedarf es immer ein paar Tage der psychischen Vorbereitung.
Ich hatte ein paar selbstgefertigter Ansichtskarten von zu Hause mitgenommen, um dem Wunsch nach hiesigen Briefmarken nachkommen zu können. In Brikama gibt es weit und breit das einzige Postoffice. Und als Christian und Sus im November zum Rudern hier waren, hatten sie gehört, dass es in Gambia keine Post gibt. Das ist unmöglich. In jedem Land gibt es eine Post, so auch in Gambia. Also schrieb ich heute Morgen schnell irgendwelchen Quatsch und liebe Grüße auf die Karten, damit sie nicht wortlos ihren Empfänger erreichen sollten. Selbst Brikama, der bei Jawla im Rainbow arbeitet und aus Brikama kommt, war sich der Post nicht sicher. Aber es gibt sie. Und nicht nur ein hohles Gebäude, nein, die bis auf einen Augenschlitz freilassende Postangestellte hatte ein Album mit den verschiedensten Wertmarken! Also Briefmarken gekauft, sechs Karten damit beklebt (angeleckt) und schon war dieses Geschäft erledigt. Nun heißt es Warten…ob die Karten auch ankommen. Mal sehen, wie lange das dauert…

Brikama. Eine Stadt voller Leben. So quirlig und soooo voll. Von allem viel zu viel! Zu viel Autos, zu viel Fußgänger, Radfahrer, LKWs, Schubkarrenfahrer, güldene Fliflops für Frauen, zu viel Lärm, zu viel Tomaten, Bananen, Mangos, Stoffe, – einfach zu viel für mich Landei. Es hat mich fürchterlich angestrengt.
Neben der Post ist eine Frau, die Getöpfertes verkauft, und ich brauchte ein paar Blumentöpfe, weil bei der Baum Aktion was zu Bruch ging.
Und Geld wechseln. Der Wechselkurs bei Western Union in Brikama ist unschlagbar. Also wechseln. Abarrak. Sagte er zu mir. Das kriegt sicher nicht jeder Kunde dort gesagt, so wie er aussah….

Und dann noch zur Bushaltestelle. Morgen will ich nach Janjanbureh fahren, und meinen Freund Banna besuchen. Mal sehen, wie weit er mit dem Neubau seiner Lodge und seiner Flussterrasse gekommen ist? Aber ich konnte keinTicket vorab kaufen. Muss morgen zeitig da sein. Momodou wird mich morgen nach Brikama zur Busstation fahren. Es wird heiß sein in Janjanbureh. Dort ist es immer heißer als hier. Vamos a ver.

Ich war noch nie hier

Also, ich war noch nie hier im Juni. Jedenfalls nicht, seit wir hier unser Haus haben.
Juni ist Mangozeit. Ich liebe Mangos, wenn sie so reif wie hier geerntet werden. Sie sind so süß und saftig und egal, wie man sie ist, das Gesicht ist hinterher mit süßem Mangosaft und -fruchtfleischresten verschmaddert. Will man eine Ameisenattacke verhindern, wäscht man sich besser erstmal das Gesicht.
Ich bin diesesmal im Juni und nicht im März/April hergekommen, weil ich unter anderem die Mangos von unserem eigenen Baum essen wollte. Aber erstens gibt es nur wenige Mangos am Baum, und die sind noch nicht reif. Die Mangobäume blühen im Dezember. Im letzten Dezember gab es starke Stürme, die an den Mangoblüten so sehr gerüttelt und geschüttelt haben, dass sie abbrachen. Das erklärt die wenigen Früchte an den Bäumen.
Juni ist der Monat vor Beginn der Regenzeit. Da wird alles Unkraut von den Feldern entfernt und verbrannt. Ich kenne die Ackerflächen um unser Grundstück herum eigentlich nur verkrautet, denn im Winterhalbjahr wird mangels Wasser nicht geackert. Aber jetzt ist alles so schier, so klar und aufgeräumt.

Wenn dann der erste Regen gekommen ist, und den Boden etwas aufgeweicht hat, wird der Boden bearbeitet und gesät.
Die meisten Bäume sind ganzjährig grün, aber jetzt sind sie nicht mehr grün, sondern braun vom Staub, der sich über die Monate der Trockenzeit auf sie niedergelegt hat.

Aber es blüht auch nicht mehr viel. In unserem Garten haben sich ja alle Blühpflanzen gegen mich verbündet. Ich nehme an, sie blühen heimlich, wenn ich nicht da bin. Kurts Avocadobäume hingegen machen sich prächtig. Der erste, den er zu Hause gezogen und dann hier eingepflanzt hat, ist jetzt über zwei Meter hoch. Sie brauchen zehn Jahre, bis sie das erste Mal Früchte tragen. Da hat er noch ein paar Jahre Zeit…

Filmszenen

Vorhin habe ich endlich mit Kurt skypen können. Endlich, weil ich die letzten Tage keinen Internet Empfang hatte. Ich war von der Welt abgeschnitten. Das war doof, denn hier passierte so viel, und ich konnte es ihm nicht erzählen…

Denn gleich am Donnerstag, meinem ersten Tag hier, hatte ich mit Pateh und Ali ein Gespräch wegen des Sonnenstandes. Danach bin ich Einkaufen gefahren (bereits berichtet) und dann war er auch schon hier, der Fischermann, der aus dem Senegal kommt, oder etwas genauer: aus der Casamance. Soviel Zeit muss sein. Die fruchtbare Casamance im Süden Sengals strebt schon seit Jahrzehnten die Unabhängigkeit vom trockenen, sandigen Norden Sengals an und immer mal wieder gibt es bewaffnete Zwischenfälle. Für den Norden ist die Casamance der Gemüseacker, die Speisekammer, sozusagen.

Jedenfalls verletzte sich der Gute mit unserer sehr scharfen Fiskars Axt am Schienenbein und es blutete. Er wickelte einen alten „weißen“ Lappen drüber. Als ich dazu kam, machte mich Pateh auf das Missgeschick aufmerksam und ich schaute an dem Mann hinunter, bis ich den „Verband“ sah, und das Kopfkino begann. Eine sehr ähnliche Scene kommt im Film „Jenseits von Afrika“ vor, und ich hatte Mühe, angesichts des großen Leids, das da vor mir stand, ernst zu bleiben. Alles, was jetzt geschah, kam eins zu eins in dem Film vor. Wer ihn kennt, braucht nicht weiterlesen.
Ich holte also Desinfektionsmittel und Verbandszeug aus dem Haus, säuberte ihm die Wunde, legte eine Kompresse drauf, verband das ganze mit einer strahlenweisen Binde und er strahlte. Pateh meinte süffisant: jetzt sieht er aus, als käme er frisch aus dem Krankenhaus. Am nächsten Tag kam der Verletzte für die Restarbeiten wieder. Aber bevor er irgendwas anfing, zeigte er mir erstmal seine Verletzung, die jetzt wirklich gut aussah. Es hätte noch etwas gepichelter in der Nacht, aber jetzt sei alles gut.

Im Film stellt Karen Blixen ihren Kandidaten als Koch ein. Da hab ich aber grade keinen Bedarf…

 

 

 

Die Solaranlage

Was haben wir alles bedacht beim Aufstellen unserer PV Anlage….erst stand sie im Schatten des Hauses. Das das suboptimal ist, da kamen wir schnell drauf. Also geschaut, wo ist die Sonne eigentlich? Ach so, da kommt sie hin! Okay, dann müssen wir den 10 m hohen Bambus entfernen. War mir als Schlangen- und Skorpionenest sowieso ein Dorn im Auge. Also wech damit. Dann wurde sie im 45-Winkel der Südsonne zugewandt. Da meldete sich mein Tropenwasserwirschafterinnen (Ge)wissen, das mal Klimakunde im Studium hatte. Das sagte mir: zu steil! Das muss flacher. Der Mann konnte ob meiner guten Argumente überzeugt werden, und sie wurde dann in einem sehr flachen Winkel, dem Breitengrad angepasst aufgestellt. Super, sie produzierte Strom. Das war damals im Winterhalbjahr, bei niedrigem Sonnenstand.
Nun meinte Momodou schon auf der Fahrt vom Flughafen nach Hause, der Baum ist im Weg. Die PV kriegt Max. 3 Stunden Sonne am Tag. Und ich dachte so: ach, was ist das denn jetzt wieder für ein Quatsch…und sagte erstmal gar nichts. Hier angekommen Pateh und Ali: die PV kriegt nicht genug Sonnenlicht. Und ich so: habt ihr Strom, Licht im Haus? Ja. Könnt ihr eure Handies aufladen? Ja. So what? Naja, sie könnte mehr Strom produzieren. Die meiste Zeit des Tages steht sie im Schatten des Baumes.- Ach, denke ich, wie soll das denn jetzt plötzlich sein? Stellte mich mit dem Rücken gen Süden, schaute nach oben. Huch, wo war die denn jetzt? Überm Baum! Okay, der Baum bringt eine Menge Schatten. Die Jungs hatten genau beobachtet, wo die PV Anlage nachmittags noch kurz mal Sonne ab bekam. Und als ich nach meiner unten beschriebenen Supermarktfahrt wieder nach Hause kam, saß ein Fremder bei Pateh und Ali. Ein Bekannter von Pateh, der mit einer Axt umgehen kann. Schnell noch einen Preis ausgehandelt, aber auf Französisch, damit Pateh das nicht mitbekommt. Der Typ ist Fischer aus dem Senegal. Und schon machte er sich an die Arbeit. Teilweise axte der Typ einhändig, was auf mich sehr großen Eindruck machte. Jetzt ist der Baum ordentlich zurückgestutzt und es kommt deutlich mehr Sonnenlicht auf die Anlage.
Tatsächlich verläuft die Sonne hier unterschiedlich, wie mir klar gemacht wurde. Mal läuft sie da lang, und manchmal wo anders. Ich bestätigte den Sonnenbeobachtern, das sie auch in meinem Land unterschiedliche Wege einschlägt.
Ja, das hatten wir damals trotz geballten Ingenieurswissens nicht bedacht, dass es mit dem Sonnenstand so seine Tücken hat.

Und Momodou sagte noch…

…“ich glaube, Deine Autoversicherung und Strassensteuer sind abgelaufen. Ich erneuerte Dir das morgen“. Ach ja, Momodou, da hast Du wohl recht. Aber jetzt will ich darüber noch nicht nachdenken. Bin zu müde.

Hätte ich mal tun sollen! Hab ich aber nicht. Und so setz ich mich heute Vormittag ins Auto und nach einigen Kilometern fallen mir Momodous Worte wieder ein. Nun bin ich aber schon so weit gefahren – wird schon gut gehen. Ach ja, meinen Führerschein und Pass hätte ich auch ruhig einstecken sollen. Tja, zu spät. Da war sie, die Polizeikontrolle. Dem freundlichen Polizisten fällt direkt auf, dass meine Steuerplakette vom letzten Jahr ist. Deine Papiere? Ja, klar, hier ist die Versicherungspolice. Er schaut sich die an und fragt: haben wir jetzt Mai? Ich sag, ja! Ach nee, sage ich, wir haben heute schon den 1. Juni! Hmmm, meint er. Guck mal, was steht denn hier? MÄRZ!!!

Holy shit, denke ich und gestehe auch sogleich, dass ich auch meine Driving  licens und meinen Pass im Haus vergessen habe. Oh, das ist zu viel, meint er. Dann musst Du jetzt mal mit nach drinnen kommen, zum Officer. Ich erkläre ihm noch, dass ich erst gestern Abend spät von Deutschland hier angekommen bin und nur eben zum Supermarkt wollte, um was zum Essen einzukaufen. Das erklärt er freundlich dem Officer und ich darf mich setzen. Hinter dem Officer baumeln Handschellen am Fenstergitter. Ich scherze, er möge diese ob meines verantwortungslosen Verhaltens doch aber wohl nicht einsetzen. Er grinst nur….und so beginnt der Officer einen kleinen Chat mit mir. Woher ich komme, wohin ich will und warum ich denn so gänzlich illegal am Straßenverkehr teilnehme. Naja, ich erkläre ihm meine Situation und entschuldige mich mehrere Male ausdrücklich, dass so ein Verhalten auch in meinem Land vollkommen inakzeptabel sei und ich auch nicht weiß, was mich da getrieben hat, außer Hunger. Hatte ja noch gar nicht gefrühstückt.
Und wie ist es so in Deutschland? Ach, sage ich, dass ist jetzt die schönste Jahreszeit, alles ist jetzt nach dem langen Winter wieder grün, alles blüht und die Luft duftet…er wolle auch mal nach Deutschland kommen. Ja, sage ich, das würde mich freuen, aber leider machen es die Deutschen und europäischen Behörden u.a. Afrikanern zu meinem größten Bedauern eine Einreise unmöglich, und ich erkläre ihm die ganzen Probleme, die Europa wegen der ganzen Flüchtlinge aus Afrika hat, das die Behörden in Europa und Deutschland ihnen Unterkunft und Sprachkurse bezahlen, ich mit einigen anderen sudanesischen Flüchtlingen dabei geholfen habe, in Deutschland Fuß zu fassen, u.s.w., u.s.w. Aber wie wird es denn jetzt hier mit mir weitergehen? Er erklärt mir drei Möglichkeiten, von denen ich allerdings nur eine wirklich verstehe, und das ist die mit dem Knast, in den man mich bringen könne, wenn ich nicht kooperiere. Nunja, sage ich, diese Möglichkeit würde ich gern ausschlagen. Und erkläre ihm, dass ich in meinem Land für mein vollkommen unentschuldbares Fehlverhalten eine Strafe zahlen müsste, dafür dann einen Beleg bekäme, und das war’s dann. Allein, dass hat ihn nicht all zu sehr interessiert, so breitbeinig wie der Bulle (im übertragenen Sinne) vor mir saß. Dann wieder schweigen. – Was machst Du denn so nach Feierabend? Frage ich, und er schaut mich erstaunt an. Oh weh, hat er da jetzt was missverstanden? Na, ich meine, hast Du Hobbies? Machst Du Sport? Und er erzählt mir, dass er Kinder im Fußball trainiert, an Laufwettbewerben teilnimmt und gelegentlich ins Fittnesscenter geht. Jau, so siehst Du mir wohl auch aus. – wieder schweigen. Tja, sage ich, ich würde gern einkaufen fahren, weil ich echt hungrig bin. Wie geht es denn jetzt weiter? Ob er mich mal in Sanyang besuchen kann, will er wissen. Große Güte, was hab ich davon denn zu halten? Und ich sag: na klar doch, sehr gerne, ich würde mich freuen! Nun sind wir zu dem Punkt gelangt, wo er meine Nummer will. Ich erkläre ihm, dass ich die noch nicht im Kopf habe. Bin ja gestern erst angereist, neue Simkarte und so. Also schicke ich ihm eine WhatsApp an seine Nummer. Jetzt hat er meine. Ich darf gehen.

Das mit dem Nummerntausch war eine gute Idee, denn es blieb nicht bei dem einen Polizeiposten. Der nächste war eine Kontrolle vom Militär, die interessieren sich eher für Waffen und Drogen und winken mich durch. Beim nächsten Polizei Checkpoint winkt die eine Polizisten das Auto vor mir aus dem Verkehr, die andere ist mit dem Gegenverkehr beschäftigt. Puh, brauch ich meinen neuen Polizeifreund Mussa doch nicht anrufen. Dann zum Supermarkt.

Auf dem Rückweg waren die beiden Polizistinnen wieder mit anderen Verkehrsteilnehmern beschäftigt, die Militärs winkten mich durch und mein neuer Freund und seine Kollegen machten wohl Mittagspause.

Zu Hause angekommen, musste ich das erstmal alles Pateh erzählen und seine erste Frage war: wieviel? Nichts! Er kam aus dem Staunen nicht mehr raus.

Kaffe un n Keks

Zum ersten Frühstück gabs heute Morgen wie immer ein Becher Kaffe und ein paar Kekse.

Dann die Autobatterie aus dem store geholt und ins Auto eingebaut. Zündschlüssel umgedreht und brummm, das Auto springt an. Wer hätt’s gedacht?
Und dann mach ich mich auf den Weg zum Supermarkt, ca. 30 km von hier….

Angekommen

Ach ja….da bin ich nun wieder in Afrika. Es war ein sehr entspanntes fliegen und ich landete überpünktlich in Yundum Airport in Banjul. Nachdem ich am Flughafen Geld gewechselt hatte, bin ich ich ins Büro von Africel, um mir neue Simkarte für mein Afrikahandy und den Router zu kaufen. Alieu, der simkartenverkäufer meines Vertrauens, freute sich so mich wiederzusehen, dass er extra von seinem Schreibtisch aufstand, um mich mit einer herzlichen Umarmung zu begrüßen. Das hat er noch nie zuvor getan! Und mich hat’s gefreut. Um mit mir in Kontakt zu bleiben, hat der Schelm mir auch gleich seine Handynummer in meinem Handy gesichert. Als ich dort fertig war, wartete auch schon Momodou mit seinem Taxi auf mich, und so war ich schon um kurz nach acht Uhr abends in meinem Haus. Pateh erwartete mich schon und musste mir erstmal den Garten zeigen. Das Grundstück ist super aufgeräumt, allein, seine Gemüseanbaupläne sind ins Leere verlaufen. Es liegt wohl an den Termiten im Boden, wie er meint. Nur Dschuju läuft auf, eine Hibiskus Art, deren hübsche Blütenblätter zu Tee und Kaltgetränken verarbeitet werden, scheint den Termiten im Boden standzuhalten. Soll mir recht sein. Es blüht sehr schön und ist sehr dekorativ. Allein, jetzt, am Ende der Trockenzeit, blüht hier gerade nicht sehr viel.
Das Haus ist geputzt und sauber, sogar das Mossinetz überm Bett ist aufgehängt. Das war früher auch nicht so. Ich muss also nur noch meinen Koffer auspacken, ein kaltes Bier trinken und dann ins Bett, in eine, wie immer wegen der ganzen ungewohnten Geräusche nicht so gute erste Nacht hineinträumen.

Und nach der Pflicht kommt die Kür!

Von Andrea

Und nun ist die Zeit bald wieder um, noch knapp zwei Tage, dann sitzen wir im Flieger und freuen uns auf die Weihnachtskekse unterm Adventskranz bei Franziska und Dirk!
Wir haben viel erledigt, ob freiwillig, oder nicht ganz so. Insgesamt aber drängt sich mir der Eindruck auf, dass wir dabei sind, von der Pflicht zur Kür überzugehen. Erste Beweise sind diese hier:

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Links im Topf sind Aloe Vera und daneben ein paar andere Sukulenten. Die hatte mir Ollie aus Slovenien geschenkt. Daneben in den Blumentöpfen sind ausgesägt: Baumwollpflanzen wegen ihrer hübschen Blüten, Papayasamen wegen der leckeren Früchte und Woontjusamen, eine Hibiskusart, die sehr hübsch ist, wenn sie blüht, und mit deren Blüten man hier Saft und Tee zubereitet, die sehr lecker und gesund ist. Pateh muss den ganzen Kram dann, wenn er groß genug ist, auspflanzen. Hoffentlich klappt das.

Ausserdem habe ich mir gestern von Brikama eine Kokusnuss bringen lassen. Die haben Kurt und ich heute in zwei Hälften zersägt. Aus einem verwilderten Bambus hat mir Kurt Röhrchen gesägt und am Strand hab ich heute jede Menge Muscheln gesammelt. Aus all dem Zeugs sollen Deko Gegenstände entstehen. Wie gesagt, wir sind jetzt bei der Kür angelangt. Es geht ums hübschmachen! Fotos folgen!

Sonntag war mal wieder so ein Tag….

Von Andrea

….., der mich daran erinnerte, was mich an diesem Land so fasziniert, weshalb ich so gerne hier bin. Kurt und ich haben uns einen schönen langen Strandtag gegönnt. Sun is shining, and the weather is sweet, um es mit Bob Marleys Worten zu sagen.
Drüben in der Reggae Disse wurde, na was wohl, gespielt, die Atmosphäre war zutiefst entspannt, alle Menschen waren hier glücklich. Eine bunte Mischung aus Einheimischen, Möchtegerneinheimischen und Touristen. Ein Sonnenuntergang und ein Sundowner. Besser gehts nich!

Oder das hier:

Von Andrea

Da kam doch echt Schmutzwasser aus dem Abfluss der Dusche! Ihhh, wie ekelhaft ist das denn???? Kacke! Im wahrsten Sinne des Wortes, war hier im Spiel. Och nöööö!!! Was machen wir denn jetzt? Mustapha Plumber anrufen. Ich bin zu weit weg, ich kann heute nicht zu Euch kommen! Morgen komme ich zu Euch. „Dienstleistungswüste! Das ist ja wie in Deutschland!“ hörte sich die aufgebrachte Ehefrau (fast hysterisch) schreien. Spirale! Eine Spirale muss her. Also den Mann in den hiesigen OBI geschickt, eine Spirale kaufen. Währenddessen schaut sich Frau auf YouTube an, wie man die Spirale fachfrauisch handhabt. Der Mann kommt nach Hause, ohne Spirale. Gibts nich. Drüben ist Lamin am aufräumen. Fragen wir den mal. – Und was soll ich sagen?! Allein, sie ist zu kurz. Die Spirale. Der Verstopfer sitzt weiter unten. Was nu? Der Gartenschlauch, sagt die Frau. Der Gartenschlauch muss es tun.   Der Mann trennt das Clo vom Knie und Frau führt den Gartenschlauch in den Kanal. Für irgendwas muss die ganze Wasserbaustudiererei doch gut gewesen sein?! Und schiebt, und schiebt, und schiebt, bis er anschlägt. Mist, ein Bogen! Wohl 90 Grad. Das ist nich gut! Jetzt etwas pumpen mit dem Gartenschlauch. Hin und her, und hin und her. Frau fällt auf, dass die Arbeitskleidung, ein Strandkleid, nicht adäquat ist. Zu spät…“Mach jetzt Wasser an!“ Der Mann folgt und macht das Wasser an. Der Schlauch spült nun mit eher geringen Druck. Es macht Plopp und das Wasser, das Kackedreckswasser, läuft ab.

Wer jetzt denkt, na prima! Alles super gelaufen! Dem kann ich nur sagen: zieh mal so einen Schlauch aus einem Kackekanal. Was sich da am Schlauch alles so sammelt!!!
Dank meines Berufes und der damit verbundenen Erfahrungen in Sachen Abwasserkanäle bin ich ganz gut desensibilisiert. Zum Glück!