Von Andrea
Nun war ich drin, in den heiligen Hallen des Yundum Airports. Im ersten Office, in das Ich sah, war kein Kurt. Dann lief da einer über den Flur, der wichtig aussah. Den fragte ich, wo mein Kurt sei. Er brachte mich in das entsprechende Büro, ließ eine fürchterliche Schimpftirade gegen Ausländer mit ihren Sonderwünschen, insbesondere Drohnen ab, verfiel dann in seine Stammessprache, schimpfte noch eine Weile weiter und verschwand. Da saß einer am Schreibtisch. Dem stellte ich mich vor und erklärte, dass ich die Frau von diesem Mann sei. Dass dieser, mein Mann, über 20 Stunden ohne Schlaf auf den Beinen sei, müde, durstig und hungrig, und dass es verwerflich sei, von so jemanden vernünftige Antworten zu erwarten, und das wir sehr gerne alsbald nach Hause fahren würden. Ja, sagte er, er würde nur noch eben diesen Report zu Ende schreiben, dann könnten wir gehen. Er müsse aber vorher noch seinen Chef konsultieren. So rief er denn seinen Chef an und sprach Englisch!!! Er sagte, er sei mit dem Report jetzt fertig und ob er die beiden jetzt gehen lassen könne? – Auf keinen Fall! Der Chef kam nochmal zu uns.
Er erklärte uns, warum dieses ganze Prozedere erforderlich sei, wegen Regeln etc., die, wie wir wussten, überall gelten, was das Fliegen von Drohnen betrifft, nicht nur in Gambia. Und er begann, uns klar zu machen, dass wir eine Erklärung unterschreiben müssten, dass wir die Flugregeln für Drohnen kennen und berücksichtigen. „Klar, her mit dem Papier! Wir kennen die Regeln! Wo sollen wir unterschreiben?“ Tjaaaaaaaaa, das sei ja das Problem! Hast Du das nicht verstanden? Der Chief Officer, der diese Formulare hat, hat ja schon längst Feierabend! Der arbeitet von 7.00 bis 16.00 Uhr. Der ist längst weg.
In dem Moment rastete mein lieber Kurt aus, der sich bis dahin gut gehalten hatte, riss seinen Handgepäck Koffer auf, holte die Drohne raus und sagte dem Officer: here! Keep this until tomorrow! Then we‘ll come back…..!“ nein, nein, rief der officer, ich werde mich hüten, die Drohne zu hüten! Behalte die, bitte! Und dann ich: „ was willst Du eigentlich? Wir dürfen die Drohne nicht einführen, weil sie staatsgefährdend sein könnte, die Eigenerklärung können wir nicht abgeben, weil der officer Feierabend hat. Du willst sie nicht bis morgen aufheben, weil Du diese Verantwortung nicht tragen willst. Sollen wir jetzt hier schlafen? Bis morgen irgendjemand hier ist, der sich zuständig fühlt?
Neinnnnn! Bitte nehmt die Drohne und geht. Aber morgen müsst ihr wiederkommen, um die Eigenerklärung zu unterschreiben.
Und dann sagt er noch etwas, wenn ich dran denke, zuckt unweigerlich meine rechte Hand und verlangt danach, diesem Typen mal so richtig eine zu scheuern. Er sagte: I am trusting you coming back tomorrow to sign this paper!“
Ich bin so was von außer mir und es fallen mir die übelsten Beschimpfungen ein, die ich ganz einfach nicht veröffentlichen möchte. Aber ich bin von mir selber überrascht, welch großen Wortschatz ich habe, wenn es um Beschimmpfungen geht…