Gerhild ist da!?

Von Andrea

Gerhild ist da. Gerhild ist eine unserer wenigen, wackeren Gäste, die ich zu meiner Geburtstagsfeier eingeladen hatte und die tatsächlich auch nicht nur zugesagt, sondern auch wirklich gekommen ist. Gerhild ist die ältere Schwester meiner Grundschulfreundin Hiltrud und unserer Mieterin Jutta. Ich bin als Kind quasi bei der Familie mit aufgewachsen, kenne sie alle und freu mich, das Gerhild den Weg hierher gefunden hat.

Um Gerhild den Einstieg ins afrikanische Leben ein klein wenig zu erleichtern, haben wir sie für die erste Nacht bei uns beherbergt. Sie hatte das Angebot gern angenommen.

Ihr Flugzeug hatte ordentlich Verspätung und wir mussten lange am Flughafen auf sie warten. Wie sich dann herausstellte, hatte der Flieger aufgrund eines Notfalls auf Teneriffa zwischenlanden müssen!

Jedenfalls kam Gerhild gesund und guter Dinge in Banjul an und wir fuhren heim. Wir klönten noch lange, bevor wir uns alle schlafen legten.

Wakeywakey Kaffee mit Keksen

Zum ersten Frühstück gab es Kaffee und Kekse. Zum Aufwachen. So haben wir es uns hier angewöhnt. Dann macht man was, der auch nicht, und dann gibt es richtiges Frühstück. Das gab es heute auch, nachdem Kurt mit Gerhild Brot und Eier kaufen war.

One Kg livewests

Von Andrea

Für meine Geburtstagsgäste wollte ich gern eine Angeltour auf dem Grenzfluss zwischen Gambia und dem Südsenegal organisieren. Der ersten Organisator, den ich fragte, nannte einen Preis von 2.500Dalasi, also rund 45€ pro Person! Ich hab nur gefragt, ob er einen Knall hat und bin auf keine weitere Diskussion eingegangen. Ich hatte aber eine Telefonnummer von einem Anbieter, und da habe ich dann Banna drauf gesetzt. „1200 Dalasi pro Person will er haben. Aber er hat nur sechs Angeln. Ihr seid zu siebt.“ sagte mir Banna am Telefon. „Sag ihm, ich zahle 1000 Dalasi pro Person alles inclusive. Ansonsten wird das nichts.“ dann Banna: „Okay, 1000 Dalasi, six lines but you have to buy livevests.“ „I have to buy livevests? Where should I get them?“ „Yes, ohne Kg livevests!“ „One Kg livewestst? Whats wrong with you?“ „Yes, one Kg crevettes, thats what the fish like the most!“ „Ah, oh, you talk about shrimps!“ „Yes, one Kg!“ – allright. Now I‘ve got it….

Ach, was für ein Tag…

Von Andrea

Der Tag fing gut an. Mit einem ausgiebigen Frühstück…Unser Freund Banna kam gestern Abend zu uns. Heute Morgen hat Kurt ihn überredet, die schweren redwoodbalken auf die Säulen von unserer zukünftigen Aussenküche zu hiefen.

Wie von Engelshänden getragen?

So haben die beiden Balken um Balken, insgesamt drei, auf die Säulen gehievte! Und die Biester sind echt schwer. Als das geschehen war, wollten wir die alte Mc Culough Kettensäge nach Brikama bringen, um sie reparieren zu lassen. Banna sollte sie dann mit nach Janjanbureh nehmen, um dort ein Boot zu zerlegen. Leider sprang die Vanette nicht an. Die Batterie machte schlapp. Dienstag morgen noch sprang sie an wie eine junge ich weiß nicht was, aber jetzt wollte sie nicht mehr

….und jetzt was Kulinarisches

Von Andrea

Kurt und ich sind das erste Mal richtig lange, also vier Wochen am Stück in unserer zweiten Heimat Gambia. Da versteht es sich von selbst, dass man nicht jeden Tag an den Strand Essen gehen fährt, sondern auch mal zu Hause kulinarisch kreativ werden sollte, mit den Mitteln, die wir haben. Und die sind überschaubar! Ein Kühlschrank und eine Gasflasche als Kocher.

Morgen Müsli

So sieht z.B. mein Müsli morgens aus. Nussmüsli aus dem indischen Supermarkt „Best Choise“, Vanillejoghourt aus demselben Supermarkt, Pampelmuse von meinem Lieblingsnachbarn Hassan (ohhhh, das ist noch mal ne Geschichte für sich?) und Stücke einer Zuckermelone. Dazu mein Lieblingstee von Denns, den ich immer dabei habe, „Gute Laune“, und schon wird die Welt mein Freund, Freundin, Befreundetes…ach, ich weiß es doch auch nicht! Ich hab Euch alle lieb, außer Putin!

Esstisch, Küchenanrichte, Coronaecke, alles zugleich. Und Backstube!

Genau! Nämlich! Zu meinen kreativen kulinarischen Ausschweifungen gehörte gestern auch das backen eines Kuchen! Wie das gehen soll mit einem Kühlschrank und einer Gasflasche? Pfannenkuchen heißt das Geheimnis! Ich habe einen Ananas-Schokokuchen gebacken. In der Pfanne! Das ist ganz einfach. Man mischt alle Zutaten zusammen, haut das Zeuch in die Pfanne, auf die Gasflasche und bei geringer Hitze mit Deckel auf der Pfanne garen. Irgendwann mal das ganze Gewächs umdrehen, weiterbacken, fertig!

Ananasschokoladenkuchen aus der Pfanne

Okay, man kann hier und da noch was verbessern, aber der Prototyp ist durchaus nicht misslungen und schmackhaft! Jedenfalls da, wo er nicht schwarz angebrannt ist…

Gemüsebratlinge

….ist ja für Vegetarier eigentlich keine schwarze Magie, son par Bratlinge zubereiten. Aber und obwohl ich immer gern gekocht habe, fallen mir diese vegetarischen Sachen nicht so zu. Aber die Kreation von vegetarischen Bratlingen schmeckten sogar meinem Liebsten!

Der Sandmann kommt….

Von Andrea

…..holt mit seiner kleinen Hand Sand aus seinem Säckerl und bläst ihn Dir in Deine Augen. Sandmann, lieber Sandmann, hähäääähähähäää…Und schups, schläfst Du ein.

Ganz anders, wenn hier der Sandmann kommt. Und der kommt dann auch nicht abends….

Bei uns kam der Sandmann heute Morgen! Laut auf einem Trecker angefahren und bollerte ans Hoftor! „Annnndriiiiaaaaaa! Are you still sleeping??? You lazy louse!“ „yes you f…. b…. I am sleeping!“ – Natürlich rief er mich nicht lazy louse, der Sandmann, und ich sagte auch keine bösen Schimpfworte! Aber aus dem Bett hat er uns schon geschmissen, mit seinem Lärm!

Den Sand brauchen wir für unsere german wall, wie ich sie gerne nenne. Der Maschendrahtzaun, der unser Grundstück bisher einfriedete war von tallugeilen Kindern zerdrückt worden und was standhafteres musste her. Jetzt friedet eine zwei Meter hohe Mauer an drei Seiten das Grundstücks ein. Warum an drei Seiten? Weil das Grundstück an der rechten Seite Menschen einer Volksgruppe (oh Backe, darf ich das so schreiben, oder ist das rassistisch?) gehört, die ganz, ganz böse Menschen sind. Das hat man mir erzählt. Wenn man auf deren Grundstück geht, denen was klaut, oder sonst was Gemeines tut, stirbt man. Deshalb bräuchte ich zu diesem Grundstück keinen Zaun. Von dort kämen keine fiesen Talloklauer….

Oben drauf ist die Mauer mit Glasscherben versehen. Foto folgt. Hier soll keiner mehr rein kommen, und Tallofrüchte, Handtücher oder Aussenfühler vom Thermometer klauen!!! Oder Taschenlampen, Hühnereier und Turnschuhe von unserem watchman! Und wenn das nicht hilft, machen wir eine Berlin Wall daraus, mit Natodraht auf der Mauerkrone und Selbstschussanlagen! Wir wissen uns schon zu helfen!!! Ihr ollen Talloklauer….

Kurt ist da!!!

Von Andrea

Gestern Abend habe ich Kurt vom Flughafen abgeholt. Das zweite Mal in unseren gemeinsamen Jahren, derer es nun schon bald 23 sind, habe ich Kurt vom Flughafen abgeholt. Das erste Mal 1999. Da war ich mit Robinson Club für zwei Wochen auf Fuerteventura Urlaub machen. Kurt und ich hatten ein paar Monate vorher zueinander gefunden, ich hatte meinen Urlaub schon gebucht und dann wollte Kurt mich dort besuchen. Das ist bei einer Organisation wie Neckermann nicht vorgesehen, das da einer einfach ins Hotel einziehen will, ohne das vorher in Deutschland gebucht zu haben. Und so hatten wir Glück, dass mir ein Doppelzimmer zugeteilt worden war, und somit Platz für Kurt in meinem Zimmer. Er durfte bei mir bleiben. Pech war, dass das Zimmer im Familienbereich lag. Und wenn wir abends vorm Schlafengehen noch auf der Veranda saßen und bei einem Riccard, den Kurt mitgebracht hatte, rauchend (ja, das taten wir damals noch) uns was erzählten, kam schon mal eine giftige Ansprache aus der Nachbarschaft, die uns auf die Nachtruhe aufmerksam machte….?

Meine Güte, wir waren so verrückt damals! Abends nach dem Abendessen und vor der Disko haben wir unsere Klamotten am Pool getauscht, und Kurt trug meinen kurzen, engen Minirock, und ich seine großen Jeans! So sind wir dann in die Disse gegangen! Und haben einiges an Aufsehen erregt! Ich könnte umfallen vor Lachen, wenn ich daran denke!?????

Naja, gestern ging das deutlich harmloser zu. Ich habe Kurt abgeholt und wir sind nach Hause (in Sanyang) gefahren. Und warum so? Weil ich meinen Flug lange gebucht hatte, und Kurt und Markus eigentlich mit dem weißen 9-Sitzer, der bei uns auf dem Hof steht, nach Gambia fahren wollten. Wir dachten, dass es schön sei, wenn wir unsere kleine, aber feine Geburtstagsrunde damit durch die Lande fahren würden. Aber dann gab es plötzlich keinen Fährverkehr zwischen Europa und Afrika mehr. Die Grenzen von Marokko sind dicht. Es war einfach unmöglich geworden, mit dem Auto nach Gambia zu kommen. Es musste dann irgendwann eine Entscheidung getroffen werden, die lautete: wir, also Kurt und Markus fliegen. So kurzfristig bekam Kurt dann nur noch ein halbwegs günstiges Ticket über Mallorca und Barcelona, anstatt mit Brussels und mit mir zusammen. Deshalb musste ich meinen lieben Kurt gestern vom Airport abholen.

Von der Corona Sitzecke zur ultimativen Siestaliege, oder: Mist, wo ist die Hängematte

Von Andrea

Wir haben keine zwei Bäume, die für eine Hängematte nah genug beieinander stünden. Wir haben noch nicht mal eine Hängematte. Aber wir haben jede Menge Fantasie! Und so bugsierten wir heute Mittag unser sauschweres Gästebett aus unserem hauseigenen Bambus gebaut hinaus in den Garten untern Mangobaum. Zack drauf gelegt und schon geschlafen. So geht das. Ach wie herrlich ist Urlaub?!

Stell Dir vor in Ukraine ist Krieg und keiner geht hin

Von Andrea

Flughafen Brüssel. Vor mir startet gerade ein graues, seltsam aussehendes Flugzeug. Ich schau so hinterher wie es abhebt, dem wunderbar blauen Himmel entgegen – und dann lese ich : US Airforce. Verdammt! Wir haben Krieg in Europa! Wir haben Krieg. Und es ist zu befürchten, dass alle kommen. Der Krieg tobt auf unaussprechbar brutale Weise seit gut drei Wochen in der Ukraine. Was ist in diesen drei Wochen an unbeschreiblichem Leid passiert, wie hat sich in drei Wochen ein Land vollkommen verändert! Die Welt verändert! Wie wenig ist in diesen drei Wochen an gelungener Diplomatie passiert? Man spricht heute von 10 Millionen ukrainischen Flüchtlingen, von den über 3 Millionen bereits ihr Land, die Ukraine, verlassen haben. 10 Millionen Menschen sind ein Viertel der ukrainischen Bevölkerung. In drei Wochen. Wir bleiben viereinhalb Wochen in Gambia.

Gott sein Dank hat die Corona Pandemie nach zwei Jahren einiges von ihrem Schrecken verloren. Wenn ich dran denke, welch grausame Bilder vor zwei Jahren im Fernsehen zu sehen waren. – Wir bei uns zu Hause und unsere Freunde und Verwandten haben das alles gut hingekriegt. Wir hatten draußen unsere Corona Sitzecke, in der wir Freunde empfingen – auf Abstand. Doch war es so möglich, ein halbwegs normales Leben zu führen. Aber das Leid, R-Werte, Inzidenzwerte… begleitete uns über so lange Zeit.

Jetzt ist Krieg. Eigentlich macht es keinen so großen Unterschied, ob ein wildgewordenes Virus die Menschheit traktiert, oder ein zynischer, ängstlicher, alter Mann, der unter autokratischen Größenwahn leidet und mit seinen Atomwaffen den Rest der Welt in Schach hält.

Vielleicht habe ich als Kind und Jugendliche gelegentlich unter meinen Eltern gelitten, die traumatisiert durch ihren Weltkrieg manchmal das Maß verloren. Ich habe mich viel und intensiv mit deren Traumata beschäftigt und auseinander gesetzt und verstehe heute vieles, was mich früher ratlos zurück lies. Aber ganz sicher habe ich keinen Grund zur Klage! Ich bin wohl behütet in einem liebevollen Elternhaus und Umfeld aufgewachsen. Es hat mir an nichts gefehlt. Ich durfte studieren. Ich habe die Welt bereist. Ich habe so viel gesehen und erlebt. Ich bin dafür sehr dankbar.

 

Das Seifenprojekt

Von Andrea

Unterm Mangobaum mit den Seifesiedern

Dienstag sind wir nach Janjanbureh gefahren, um Banna zu besuchen. Gleich nach unserer Ankunft und nach einem stärkenden Bier drehten wir die übliche Runde: Bannas neueste Projekte begutachten, Kassur, seinen blinden Ziehvater besuchen, seine Frau und Kinder in deren Unterkunft besuchen und Hallo sagen. Dann aber auch noch ein paar Bananen pflanzen und wässern. Danach gab es Abendessen von Fanta, Bannas Frau. Allerdings waren wir so erschöpft von der langen Autofahrt, der Hitze und den Pflichten, dass wir kaum Appetit hatten…

Mittwoch Morgen ging es dann auf, weiter Richtung Osten. Kurt und ich wollten immer schon mal den äußersten Osten Gambias bereisen. Das taten wir jetzt. Wir hatten von einem Seifenprojekt in Sotokoku ganz im Osten des Landes gehört, und das wollten wir uns ansehen. In Sotokoku angekommen, half uns diese hübsche, aussergewöhnliche Frau, die entsprechenden Leute zu finden.

Diese schöne Frau half uns, die Verantwortlichen vom Seifenprojekt zu finden.

Leider habe ich Ihren Namen vergessen. Aber sie war nicht nur wegen ihres outfits auffallend. Sie war eine ruhige, sachliche, Person, die sich nicht scheute, bei wildfremden Menschen ins Auto zu steigen, um sie zum Ziel zu führen. Sie ließ ihr Vorhaben ruhen, um uns dahin zu bringen, wo wir hin wollten. Als ich sie um ein Foto bat, war sie einverstanden, ohne irgendwelche Forderungen. Dann gab ich ihr etwas Kleingeld, mehr als sie erwartet hätte, und sie war überglücklich. Ich glaube, hier, so weit im Osten Gambias, gibt es nicht oft Aufmerksamkeit, Abwechslung, Geschenke. Mich hat diese Frau zutiefst beeindruckt. Aber es gibt sie hier immer wieder, überall, diese Menschen, die anders sind, als die meisten anderen….die auffallen. Die mich beeindrucken und mein Herz berühren.

In dem compound, in den uns die Frau brachte, waren wir jedenfalls richtig. Der Chef, Karamo, war gerade auf dem Weg von Serekunda ganz im Westen, nach Hause, nach Sotokoku. Dann kam er. Ein großer, gut aussehender, intelligenter und umsichtiger Mann. Er hat mal in Italien gelebt. Die Hintergründe seines Aufenthaltes in Italien von 2015 bis 2018 erschlossen sich uns nicht so wirklich. Jedenfalls lernte er dort eine Kerstin kennen, die dann in seinem Geburtsort dieses Seifenprojekt initiierte. So haben wir es jedenfalls mal verstanden.

Er telefonierte dann mit verschiedenen Leuten, die für die Workshops zuständig sind, bei denen interessierten Frauen das Seifesieden nahegebracht wird, und wir fuhren gemeinsam zum Workshop Gelände. Dort saßen wir dann unterm Mangobaum und ich ließ mir von den Anwesenden erklären, wie sie die Seife herstellen. Meinen Fragen blieben sie keine Antwort schuldig. Es war ein munterer, fachlicher Austausch übers Seifesieden.

Mich hat dieser Nachmittag ganz besonders glücklich gemacht, weil das Herstellen von Seife eine sehr, sehr alte Handwerkskunst ist. Sie mit anderen Menschen in einem fernen Land, auf einem ganz anderen Kontinent zu teilen, war lange schon mein Wunsch, der sich nun erfüllt hat.

 

Zuhause

Von Andrea

Nach über 20 stündiger Anreise saßen wir gestern Abend um elf Uhr bequem im Sessel und tranken eißkaltes Bier aus unserem Kühlschrank. Wir sind zu Hause. Das riecht vielleicht nach einer Überdosis Pathos, oder exzessiver Gefühlsduselei, aber so fühlte es sich eben an.

Die Empfangshalle vom Flughafen ist jetzt fertig. Sie ist schön geworden. Zwei voll funktionierende Gepäckbänder, schöne Beleuchtung, Videowände…wirklich chic. Auch wenn mir der etwas morbide Charme von früher fehlt…

Noch in Deutschland hatte ich mit Sergo, der Chefin der für die Gästezimmer zuständigen Mitarbeiter in Jawlas Rainbowlodge, korrespondiert und sie gebeten, vor unserer Ankunft unser Hause von innen zu putzen: „…weißt Du, dass soll so aussehen, wie es auch bei Euch in der Lodge in den Gästezimmern aussieht…“ Sergo hat mit ihrer Schwester Mariama, die sonst schon immer mal kam, um kurz durchzuwischen, oder Wäsche für uns zu waschen, dann an zwei Tagen ganze Arbeit geleistet. Es erwartete uns eine blitzblank gewienerte Wohnung! Das war toll. Bisher hatten wir die erste Nacht immer in der Lodge übernachtet, um dann am nächsten Morgen hier her zu kommen, um dann Stunden mit putzen zu verbringen. Das fand ich schon immer doof. So ist es besser.

Heute Morgen saßen wir dann wieder an unserem Frühstückstisch unterm Mangobaum, der voller Früchte hängt, die aber leider noch weit davon entfernt sind, einen Reifegrad zu haben, bei dem man sie auch genussvoll essen könnte. Und als gingen uns irgendwo die Projekte aus, vielen uns bei Begehung und detaillierter Betrachtung unseres Grundstücks sehr viele Dinge ein, die anders sein sollten. So werden wir einen definierten Komposthaufen anlegen und Mülltrennung betreiben. Etwas anderes, als Müll zu verbrennen, geht hier zwar nicht, aber diese ganzen elendigen Alu-Dosen lassen sich nicht verbrennen und deshalb sollen sie in einem Behälter, in dem sie in aller Ruhe vergammeln können, gesammelt werden. Es geht nicht, man kommt um Blech- und Aludosen nicht herum! Und dann wollen wir noch einen definierten Brennplatz anlegen, damit meine Nerven nicht immer so belastet werden, wenn da mal wieder ein riesiges Feuer entfacht wird, was sich über das ganze trockene Zeug, dass hier so herumliegt, fortsetzen könnte.

Außerdem müssen einige Palmwedel abgeschlagen und Äste abgesägt werden.

Louis, der seit März bei uns den Watchman macht, hat bisher leider keinen anderen watchman finden können. Er wollte das unbedingt selber machen, nannte auch nachvollziehbarem Gründe, weshalb er selbst einen neuen finden wollte, aber bisher war er damit nicht erfolgreich. Vorhin hat er uns zugesichert, bis November, wenn wir das nächste Mal hier sind, diesen Job noch zu machen, aber dann sollte das jemand anderes übernehmen. Da müssen wir jetzt also nochmal Ausschau halten. Eigentlich kennen wir doch einige Leute, die gerade auch durch die Corona bedingte schlechte Lage im Tourismus arbeitslos sind. Aber die meisten Leute leben bei ihren Familien im Großfamilienverband, wo einige wenige arbeiten und die anderen damit dann unterstützen. Die bleiben lieber in ihrer Großfamilie, als hier allein zu leben.