Beim wateroffice, oder: gehts noch?

Von Andrea

Heute Vormittag waren wir beim water Office, um unsere Wasserechnungen zu bezahlen und um ein Leck in der Wasserleitung unweit unseres Hauses zu melden. Das Leck fiel uns schon im Herbst auf, aber da hatten wir einfach keine Muße, um es zu melden und dachten, dass das ja auch die Leute machen können, die direkt dort wohnen. Vielleicht haben sie das auch, und das water Office kümmert sich einfach nicht. Jedenfalls hatte ich schon an unserem zweiten Tag hier einen Typ vom Hauptoffice in Brikama angerufen und ihm von dem Leck berichtet. Der meinte dann tatsächlich zu mir, da müsste ich nach Brikama kommen und einen Report abgeben. Dann könnte er evtl. mit mir zusammen nach Sanyang fahren, um persönlich den Schaden in Augenschein zu nehmen. Nun war mir aber gerade nicht danach, mich um die Probleme Anderer zu kümmern und fuhr nicht nach Brikama.

Heute nun im hiesigen water Office, erklärte mir der Typ am Schalter in einem fast schon aggressiven Ton, dass ich den Betrag entweder überweisen könne, oder bar bezahlen. Ich wollte bar bezahlen. Ja, aber wenn überwiesen würde, wäre das Geld viel schneller dort, wo es hin soll! Wenn ich bar bezahle, dauert das viel länger! Das sei nun wirklich nicht mein Problem, wie lange der Geldtransfer dauere, ich wolle einfach nur meine Rechnungen bezahlen, und zwar bar. Noch aufgebrachter erklärte mir der Typ, dass er mich nur über die verschiedenen Möglichkeiten aufklären wolle, die es gäbe, um die Rechnungen zu bezahlen. Ok, dass ist wirklich sehr freundlich von Ihnen, aber ich möchte bitte in bar zahlen. Wieviel ich zahlen wolle? Alles. Alles? Das sind 1.141Dalasi. Ja, alles. Wollen Sie 1140 oder 1150 Dalasi zahlen?

Noch etwas. Da ist auf dem Weg zu meinem Haus ein Leck in Ihrer Wasserleitung. Schon seit Oktober. Wo? Neben der Straße. Da läuft das Wasser aus dem Sand. Oh, dass ist nicht gut! Nee, das ist nicht gut. Er ruft das Office in Brikama an, um den Schaden zu melden. Da erreicht er niemanden, heute ist offizieller Feiertag. Wahrscheinlich Ostermontag im überwiegend muslimischen Gambia. Ich schreibe Ihnen die Nummer von dem Kollegen auf, dann können Sie den morgen anrufen und ihm berichten. Gehts noch? Ist das meine Wasserleitung? Ist das mein Wasser, mein Geld, dass da im Sand versickert? Ich habe meine Pflicht getan und Ihnen den Schaden gemeldet, und jetzt ist es Ihre Aufgabe, man könnte auch meinen nahezu Ihr Job, sich darum zu kümmern und dafür zu sorgen, dass der Schaden behoben wird. Hm, nagut. Und er schickt einen Mitarbeiter mit uns, dem wir die Stelle zeigen. Mal sehen, ob in den kommenden zwei Wochen was passiert?

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